2023 wird ein entscheidendes Jahr für den Fortschritt Deutschlands auf dem Weg zu seinem ehrgeizigen Ziel sein, bis 2030 80 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Dieses Ziel wurde durch jüngste Gesetzesänderungen, Landzuteilungen und großzügigere Subventionsprogramme unterstützt.
Einst eine Vorreiterrolle in der grünen Technologie, erlebte Deutschland Mitte der 2010er Jahre eine Verlangsamung, die zu einem Rückgang der Attraktivität seines Energiewende-Programms führte. Die neue Regierung, die 2021 gewählt wird, hat jedoch versprochen, das Programm wiederzubeleben.
Die Regierungskoalition hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 600 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, was 80 % des gesamten Stromverbrauchs des Landes entspricht. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden im Laufe des Jahres 2022 rasch neue Gesetze ausgearbeitet.
Deutsche Bürokraten haben mit Burnout und Angstzuständen zu kämpfen, während sich eine große Energiekrise abzeichnet. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wurden staatlich finanzierte Forschungseinrichtungen um Hilfe gebeten. Die neuen Vorschriften werden im Januar 2023 in Kraft treten, was ein entscheidendes Jahr sein wird, um zu zeigen, ob ausreichende Änderungen vorgenommen werden können.
Die Leiterin des Lobbyverbands für erneuerbare Energien (BEE), Simone Peter, betonte die Dringlichkeit der Situation und erklärte, dass die Entwicklung im Jahr 2023 einen deutlichen Anstieg der Installationsraten von einer Windturbine pro Tag auf bis zu sechs pro Tag zeigen müsse. Um das angestrebte Niveau der erneuerbaren Energieerzeugung zu erreichen, hat sich die Regierung das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Onshore-Windkapazität von 115 GW, eine Offshore-Windkapazität von 30 GW und eine Solar-Photovoltaikkapazität von 215 GW zu installieren.
Laut einem am 27. Dezember veröffentlichten Monitoring-Bericht waren im September 2022 in Deutschland 57 GW an Onshore-Windkapazitäten und 63,4 GW an Solar-Photovoltaikkapazitäten installiert. Die Offshore-Windkapazitäten beliefen sich derweil auf 8 GW.
Die Diskrepanz zwischen der derzeit installierten Kapazität und den ehrgeizigen Zielen der Regierung ist erheblich. Das Land hat nur noch acht Jahre Zeit, um die Onshore-Windkapazität mehr als zu verdoppeln, die Solarkapazität zu verdreifachen und die Offshore-Windkapazität zu vervierfachen. Die Regierung konzentriert sich auf die Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und die Einführung neuer Gesetze für Onshore- und Offshore-Windkraft, die als die wichtigsten Reformen seit Jahrzehnten bezeichnet werden. Diese Reformen räumen der Entwicklung erneuerbarer Energien Vorrang ein, da sie im „überwiegenden öffentlichen Interesse“ liegen, was rechtliche Anfechtungen gegen ihren Ausbau einschränken wird.
Es wird erwartet, dass die Genehmigungsverfahren, die häufig als Engpass angesehen werden, durch die neuen Vorschriften beschleunigt werden. Bürgerprojekte mit einer maximalen Kapazität von 18 MW und Solarprojekte mit einer Leistung von bis zu 6 MW werden zugelassen, wobei für ihre Entwicklung eine Vorfinanzierung von bis zu 200.000 € zur Verfügung steht. Diese Projekte werden auch von den meisten administrativen Beschränkungen befreit sein.
Um den gestiegenen Produktionskosten von Windturbinen Rechnung zu tragen und die Teilnahme an staatlichen Ausschreibungen für erneuerbare Energien zu fördern, wird der staatlich subventionierte Preis für Onshore-Windkraft ab 1. Januar um 25 % erhöht.
Sven Giegold, leitender Beamter und Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, hob die Pläne der Regierung hervor, den Ausbau erneuerbarer Energiequellen auf Land, Wasser und Dächern zu verdreifachen. Trotz dieses Optimismus deuten interne Dokumente darauf hin, dass die derzeitige Dynamik des Neubaus nicht ausreicht, um den Zielpfad zu erreichen. Der Monitoring-Bericht vom 27. Dezember drängt auf weitere Maßnahmen, wobei Simone Peter vom BEE erklärt, dass 2023 das Jahr der Umsetzung sein muss.
Obwohl in Deutschland alles für den Übergang zu einem grünen Stromsystem bis 2035 vorbereitet zu sein scheint, weisen Experten darauf hin, dass das Tempo des Ausbaus der erneuerbaren Energien in diesem entscheidenden Jahr deutlich unzureichend ist.
Einem Bericht vom Dezember zufolge muss sich das Tempo des Ausbaus der Fotovoltaik im Vergleich zum vergangenen Jahr verdreifachen. Der Ausbau der Onshore-Windenergie hinkt der Photovoltaik hinterher, hier muss das Tempo fast vervierfacht werden. Die Ausbauziele sollen jährlich steigen und in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ihren Höhepunkt erreichen. Sollte Deutschland jedoch seine Ziele im ersten und einfachsten Jahr nicht erreichen, könnten die Aussichten düster sein.
Interessante Orte zur Beobachtung
Zwei Regionen werden in Zukunft genau beobachtet werden, da sie eine entscheidende Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland spielen.
Bayern, einst bekannt für seine strengen Regeln gegen Onshore-Windkraft, hat sich zu einer dominierenden Kraft in der Solarenergie entwickelt. Im Jahr 2021 wurden mehr als 1,5 GW an Solarkapazität zugebaut, und bis Juni 2022 kam noch einmal 1 GW hinzu. Im Jahresendbericht der Bundesregierung heißt es, dass der PV-Neubau 2021 vor allem in Bayern stattfand, was auf das wachsende Interesse des Landes an erneuerbaren Energiequellen hinweist.
Ostdeutschland, insbesondere Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, ist eine weitere kritische Region, die es zu beobachten gilt. Diese Bundesländer haben sich in der Vergangenheit nur langsam auf erneuerbare Energien eingelassen, und ihre Affinität zur rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat die Sache erschwert. In Sachsen wurden 2021 mehr Windenergieanlagen abgebaut als installiert, was zu einer negativen Nettokapazitätsänderung führte. Bis Juni 2022 haben Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre erneuerbaren Kapazitäten um 200 MW Solarstrom ausgebaut, während Bayern im gleichen Zeitraum 1.000 MW Solarstromkapazität errichtet hat.
Die Überwindung des Widerstands gegen erneuerbare Energien in diesen Regionen wird eine große Herausforderung für Berlin sein, wobei Vizekanzler Robert Habeck in alle drei Bundesländer reist, um für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu werben. Bei seinem Besuch in Sachsen wurde er jedoch von einem Chor von Bürgern empfangen, die gegen die EU-Sanktionen gegen russisches Gas protestierten.
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