In Der Regenbogennation Ein Start-Up Gründen – Kapstadt
Sie sind ein Unternehmer aus Deutschland, der EU oder einem anderen afrikanischen Land und haben Interesse an einer Existenzgründung in Südafrika? Dann könnte dieser Artikel vermutlich etwas für Sie sein! Kurz gesagt, wird er einige Argumente liefern, warum eine Unternehmensgründung in Südafrika nicht nur spannend, sondern eben auch vorteilhaft sein kann. Dieser sowie unser nächster Artikel stützen sich auf Erkenntnisse aus verschiedenen Berichten über Start-Up-Ökosysteme und ähnliche Quellen und beleuchten insbesondere die Vorteile einer Unternehmensgründung in Kapstadt und Johannesburg. Die beiden letztgenannten Städte gelten nicht nur als die bevölkerungsreichsten Orte Südafrikas, sondern auch als aufstrebende Start-Up-Ökosysteme in Afrika. Neugierig geworden? – Dann lesen Sie unten weiter!
Warum Südafrika? – Solidarität vs. Charity – Echte Veränderungen Bewegen…
Laut dem Bericht ‘2018 Startup Ecosystem Analysis South Africa: Venture Finance in Africa Research’ von VC4A, der in Zusammenarbeit mit der Mastercard Foundation erstellt wurde, ist „Südafrikas Startup-Ökosystem eines der robustesten und am weitesten entwickelten auf dem Kontinent, dank mehrerer Stärken, einschließlich bedeutender Verbraucher- und Geschäftsmärkte, herausragender unternehmerischer Talente und eines starken Unternehmenssektors”. Letzteres wurde durch die Ergebnisse des ‘Global Startup Ecosystem Report 2021 (GSER 2021)’ bestätigt, der Kapstadt als eines der 100 besten aufstrebenden Ökosysteme auswies und feststellte, dass Johannesburg eines der fünf besten Ökosysteme auf dem afrikanischen Kontinent bietet. Während sich dieser Artikel auf Kapstadt konzentriert, werden wir im nächsten Artikel ein paar Tipps für die Gründung eines Unternehmens oder die Expansion nach Johannesburg geben!
Aber was macht es überhaupt attraktiv, in Südafrika zu investieren und dort ein Unternehmen zu gründen? Südafrika hat sicherlich viele Vorteile zu bieten – wie z. B. einen inspirierenden natürlichen Lebensraum; einen lukrativeren Körperschaftssteuersatz als andere afrikanische Länder; ein progressives Steuersystem für digitale Nomaden – sowohl mittelfristig als auch vorübergehend; gut ausgebildete Arbeitskräfte zur Unterstützung ausländischer Start-ups und KMUs; ein weitverzweigtes Netzwerk von Acceleratoren; eine Erfolgsbilanz bei Investitionen, auch im Technologiebereich; und ein breites Umfeld mit anderen inspirierenden Unternehmern. Zudem darf nicht vergessen werden, dass es wohl wahrscheinlich am vorteilhaftesten ist, dort zu investieren und dort etwas Neues aufzubauen, wo Innovationen dringend benötigt werden um gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen zu bewältigen. Angesichts Südafrikas langer Kohleabhängigkeit und seiner hohen Arbeitslosigkeitsquote könnten Investitionen in Südafrika sicherlich eine Chance sein, Veränderungen auf lokaler Ebene zu fördern und langfristige Handelsbeziehungen aufzubauen, auch im Hinblick auf den Wissenstransfer, der infolge der Digitalisierung verschiedener Sektoren und der Gesellschaft insgesamt immer wichtiger wird bzw. sich sprichwörtlich in Kapital verwandelt.
In den letzteren Argumenten spiegelt sich genau das wider, das mit ‘Solidarität vs. Charity bzw. Wohltätigkeit’ gemeint ist. Lange Zeit galt es als selbstverständlich, dass die Länder des globalen Südens und des afrikanischen Kontinents natürliche Ressourcen zur Verfügung stellen, ohne dafür einen angemessenen Ausgleich in Form von Investitionen zu erhalten. Heute, da die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Übergang zu erneuerbaren Energien sowohl den globalen Norden als auch den globalen Süden betreffen, ist es für viele Länder offensichtlicher geworden, dass die Unterstützung des Aufbaus lokaler Kapazitäten, der Aufbau lokaler Infrastrukturen für die Einführung und Nutzung neuer Technologien und die Förderung lokaler Unabhängigkeit usw. eine dringend benötigte Wirkung haben. Für Start-ups, die nach Südafrika und Kapstadt kommen, bedeutet dies, dass sie nicht nur überlegen sollten, was sie aus diesem einzigartigen Standort herausholen können, sondern auch, was dieser Standort ihnen ermöglichen könnte, aufzubauen! Denn damit eine Technologie getestet werden kann, braucht sie das richtige Umfeld, und damit eine Geschäftsidee lukrativ ist, braucht sie die richtige Zielgruppe und das richtige Umfeld. Welchen Impact könnten Sie in Südafrika und Kapstadt erzielen, den Sie zu Hause nicht erreichen könnten? Das ist die Frage, die sich Start-ups und KMUs jetzt stellen sollten! Wir ermutigen Sie aber auch, unten noch mehr über Kapstadt zu erfahren!
- Kapstadt
Wie der GSER 2021 feststellte, ist Kapstadt nicht nur „Afrikas Digitech-Hub”, sondern auch „die Heimat von fast zwei Dritteln aller Start-ups in Südafrika”. Mit einem Wert des Ökosystems von $US 1,2 Mrd. und einer Gesamtfinanzierung in der Frühphase von $US 105 Mio. liegt Kapstadt zwar unter dem weltweiten Durchschnitt, jedoch auch unter den Top 5 Performern in Afrika (Platz 1) – wobei Lagos Platz 2, Johannesburg Platz 3, Nairobi Platz 4 und Accra Platz 5 einnimmt. Letzteres beweist sehr wohl, dass der monetäre Wert verschiedener Start-up-Ökosysteme unter Berücksichtigung des Lebensstandards, des Durchschnittseinkommens, der Wechselkurse, des wirtschaftlichen Wohlstands usw. verglichen werden muss. Wie aus einem von Invest Cape Town veröffentlichten und von der Wirtschaftsforschungsabteilung der Abteilung für Organisationspolitik und Planung der Stadt Kapstadt erstellten Bericht für 2019 hervorgeht, erwirtschaftet Kapstadt „in der Regel 70% des BIP der [gesamten] Provinz” im Westkap (BIP 2019: R 436.643 Mio./ €27.598,79 Mio.). Die letztgenannte Tatsache zeigt, dass das Westkap auf Kapstadt als Wirtschaftszentrum angewiesen ist – was nicht heißt, dass ein besseres regionales Netzwerk nicht von Investoren und Unternehmern unterstützt werden sollte.
Dass das Pro-Kopf-BIP in Kapstadt etwas höher ist als in anderen Gemeinden des Westkaps, macht Sinn, wenn man bedenkt, dass „Kapstadt im Jahr 2022 nach Johannesburg die bevölkerungsreichste Stadt Südafrikas ist”, wie der World Population Review in einer Untersuchung festgestellt hat. Kapstadt ist in der Tat nicht nur im Mittelpunkt des Wirtschaftens, sondern auch ein Anziehungspunkt für Touristen und internationale Reisende. Dies könnte schließlich erklären, warum Sektoren wie der Handel in Kapstadt besonders dominant sind, wobei die Stadt auch besonders stark in den Bereichen der Finanzen, den kommunalen Dienstleistungen und der Fertigung ist. Bekannte FinTech-Unternehmen in Kapstadt sind z. B. Jumo, Yoco, Retail Capital, Stitch und Wealth Migrate, wie Traxcn hervorhebt. In der Zukunft könnte der Tech-Boom in Kapstadt ein neues Niveau erreichen, wenn die Internetdurchdringung von 63% gleich bleibt oder noch besser wird. Ein Grund, warum Kapstadt bei Gründern so beliebt ist, ist wohl, dass Kapstadt eine ausgeprägte ‘Startup-Infrastruktur’ besitzt, die mit einem zuverlässigeren Internetzugang als in einigen ländlichen Gegenden des Westkaps, einem großen Netzwerk von Acceleratoren und Co-Working-Spaces für Unternehmer lockt. Darüber hinaus beinhaltet Kapstadt’s Netzwerk auch Universitäten (z. B. die Universität Kapstadt, die Stellenbosch-Universität usw.), Risikokapitalfirmen (z. B. Naspers) und Regierungsinitiativen (z. B. das Technology Venture Capital Fund des DTIC). Start-ups können also von verschiedenen Stakeholdern Unterstützung kriegen.
Zumal sich südafrikanische Start-ups, neben anderen Start-ups aus Nigeria, Kenia und Ägypten, von der COVID-19-Krise nicht entmutigen ließen und bis 2021 $4 Mrd. aufbrachten, wie The Africa Report in einem Artikel vom Ende des letzten Jahres hervorhob, könnte ein Grund für die Ansiedlung in Kapstadt die Motivation sein, diesen Tatendrang zu unterstützen. Heutzutage orientieren sich Start-ups oft an den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen oder verfolgen zumindest eine Strategie, die sich positiv auf die Umwelt auswirkt (z. B. durch die Verringerung des CO2-Fußabdrucks) und die Minimierung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken (ESG) beinhaltet. Solche Bemühungen sollten sicherlich auch einen Blick für eine breit angelegte Solidarität beinhalten. Während Solidarität manchmal in finanzieller Hinsicht (z. B. VC-Fonds mit Schwerpunkt auf der Unterstützung von Gründern aus Minderheitengruppen usw.) und in Bezug auf den Handel (d. h. die Unterstützung der lokalen Produktion im globalen Süden bei gleichzeitiger Kontrolle der globalen Wertschöpfungsketten) verstanden werden kann, muss sie möglicherweise auch anders betrachtet werden – nämlich im Sinne der Unterstützung lokaler Inhalte, Kenntnisse und dann eben auch der lokalen Produktion. Durch die Verlagerung an einen neuen Standort und die Inanspruchnahme der Dienstleistungen anderer Start-ups sowie durch das Eingehen von Partnerschaften, um die Wirkung lokaler Start-ups auf globaler Ebene oder in einem anderen nationalen Kontext zu vergrößern, kann sichergestellt werden, dass andere Unternehmen dasselbe tun.
Wo sich Standortverlagerungen und Partnerschaften häufen, steigen auch die Chancen, dass internationale Investoren sich trauen, in Projekte zu investieren, die mit der allgemeinen Infrastruktur ausländischer Länder und Gemeinden zusammenhängen (z. B. für eine bessere Stromversorgung auf der Grundlage erneuerbarer Energien usw.). Mit anderen Worten, der einfache Akt der Standortverlagerung kann einen langen und für beide Seiten vorteilhaften Weg gehen, vorausgesetzt, internationale Unternehmen informieren sich darüber, wie sie strategisch gemeinsam etwas bewirken können. Wie bereits erwähnt, sind in Kapstadt vor allem die FinTech-, aber auch die EdTech-Branche vorherrschend, die folglich gut vernetzte Netzwerke geschaffen haben. Gleichzeitig heißt es, dass die vier renommiertesten Universitäten Kapstadts „mehr als 12.000 MINT-Absolventen und mehr als 500 Programmierer pro Jahr hervorbringen […wobei] Software-Entwickler in Kapstadt 40-80% günstiger sind als in entwickelten Märkten”. Letzteres sollte vor allem die Aufmerksamkeit von Start-ups und KMUs mit einem Faible für das ‘digitale Universum’ wecken. Ganz gleich, ob Sie in den Bereichen erneuerbare Energien, Transport, intelligente Landwirtschaft, Recycling oder Abfallwirtschaft tätig sind – südafrikanische Fachleute wären bereit, Ihr Unternehmen bei der Digitalisierung Ihrer Abläufe von Kapstadt aus zu unterstützen, und die Sonderwirtschaftszone Atlantis (ASEZ) deckt all diese Bereiche ab, die eben auch auf die Förderung der Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sind.
Centurion Plus
Wenn Sie ein Start-up oder ein KMU aus Deutschland, der EU oder einem anderen afrikanischen Land sind und Interesse haben, in Südafrika zu gründen oder zu expandieren, dann unterstützen wir Sie gerne bei allen Fragen zur Verlagerung Ihres Unternehmens, zu Geschäftsstrategien und zu rechtlichen Angelegenheiten. Unser Team ist auf die Unterstützung von Unternehmen zwischen Deutschland und Afrika spezialisiert und verfügt über Kenntnisse in verschiedenen afrikanischen Rechtsordnungen. Unsere Unterstützung beginnt mit der Hilfe bei Einwanderungs- und Relocation-Angelegenheiten, aber das ist noch nicht alles – Steuern, Technologie, geistiges Eigentum und vieles mehr sind alles Teil unserer Expertise und Dienstleistungen! Kontaktieren Sie uns noch heute, um uns geschäftsbezogene Fragen zu Kapstadt zu stellen und Ihre (potenziellen) Pläne in (Süd-)Afrika zu besprechen!