In Skandinavien Und Den Baltischen Staaten Durchstarten…
Als afrikanischer Unternehmer in Europa Fuß zu fassen, kann aufregend sein – eine der ersten Herausforderungen auf dem Weg dorthin könnte jedoch die Wahl des Ortes sein, an dem man eben beginnt, etwas zu bewirken! Während Deutschland für Gründer viel zu bieten hat, könnte es sich lohnen, weitere Länder in der EU als Option zu erkunden. Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über die Ergebnisse des Europe Startup and Entrepreneur Visa Index kombiniert mit ein paar zusätzlichen Anmerkungen. Während es viele spannende Ziele gibt, werden in diesem Artikel die drei besten Länder für ausländische Unternehmer in Skandinavien und den baltischen Staaten vorgestellt. Sind Sie bereit?
Wo Soll Man Anfangen? – Die Visa- und Mobilitätsfrage
Für Gründer ist Mobilität unverzichtbar. Ob in alten oder neuen Zeiten, vom Mongolenreich bis heute, Mobilität ist das Herzstück des internationalen Handels und Geschäfts. Nur wenn Menschen (z. B. als Arbeitskräfte oder potenzielle Verbraucher), Waren und Dienstleistungen effektiv mobilisiert werden können – sei es physisch oder digital -, kann sichergestellt werden, dass die Wirtschaft, der Wissensaustausch und die Gesellschaften weiterhin gedeihen und dynamisch bleiben. Ob zur Vernetzung vor der Gründung eines Unternehmens oder zum Abschluss von Geschäften – Mobilität ist nicht nur mittel- und langfristig wichtig, sondern auch kurzfristig, und dennoch können ‘Verhandlungen’ bezüglich der Einreise in bestimmte Länder ein schwieriges Unterfangen sein!
Die folgenden Ergebnisse des Europe Startup and Entrepreneur Visa Index, die von NanoGlobals erhoben wurden – das sich selbst als „eine von Experten geleitete Plattform, die Tech-Unternehmen und Startups die notwendigen Informationen zur Verfügung stellt, um Remote-Arbeitskräfte und multinationale Geschäftsstrategien zu finden und zu nutzen” beschreibt – können einige Hinweise darauf geben, wo man sich als Unternehmen in Skandinavien und den baltischen Staaten vielleicht niederlassen sollte – zumindest, wenn man eine endgültige Entscheidung auf der Grundlage der Einfachheit der Beantragung eines Start-up-Visums treffen würde! Zweifellos spielen Visabeschränkungen eine Rolle bei der Entscheidung, wohin man sich zur Gründung eines Unternehmens oder zur Ausweitung der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens verlagert. Das heißt aber natürlich nicht, dass die Visabeschränkungen der einzige Aspekt sein sollten, der bei der Entscheidung, wo man sich niederlässt, berücksichtigt werden sollte!
Eine Unternehmensgründung erfordert einigen Mut und es ist sicherlich wichtig die Chancen auf einem Zielmarkt sowie mögliche rechtliche und administrative Hürden realistisch einzuschätzen. Sind Sie bereit für ein paar Anregungen? Dann lassen Sie uns wissen, ob Sie jemals überlegt haben, ein Unternehmen zu gründen in…
- Dänemark
Nach den Erkenntnissen von NanoGlobals ist Dänemark neuen Gründern mit guten Geschäftsideen gegenüber recht aufgeschlossen und heißt sie vor allem dann willkommen, wenn durch ihre Unternehmen auf lokaler Ebene weitere Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden können. Der letztgenannte Optimismus spiegelt sich sicherlich auch auf der Website von Startup Denmark wider, die neugierige Besucher willkommen heißt, indem sie sie ermutigt, „in Dänemark zu leben und [dort ihr] Unternehmen zu gründen”, wobei das Land sowohl 2019 als auch 2020 beim ‘Ease of Doing Business’ Ranking gut abgeschnitten hat.
Im Jahr 2019 hob die Weltbank Dänemarks schrittweise Einführung bzw. Ausweitung des elektronischen Fallmanagementsystems hervor, das „die Durchsetzung von Verträgen erleichtert”, sowie Dänemarks Flexicurity-Modell, das Arbeitsmarktflexibilität (d. h. berufliche Mobilität) und Einkommenssicherheit zugleich ermöglicht. Im Jahr 2020 hob der Bericht der Weltbank die Effizienz Dänemarks bei der Bearbeitung von Baugenehmigungen hervor.
Während die letztgenannten Vorteile eher spezifisch sind, stechen Dänemarks florierendes Start-up-Ökosystem und die Bemühungen des Landes zur Unterstützung von Unternehmern sicherlich hervor. Darüber hinaus engagiert sich das Land stark für die Digitalisierung, wobei seine geografische Lage sowohl für Exporte als auch für Importe von strategischer Bedeutung ist. Kurz gesagt, das Visum für Existenzgründer berechtigt zum Aufenthalt für zwei Jahre und kann erteilt werden, wenn ein Unternehmen von der dänischen Wirtschaftsbehörde (Danish Business Authority) anerkannt wird. Darüber hinaus müssen Unternehmensgründer nachweisen können, dass sie für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen können, eine Antragsgebühr von 1,900 DKK entrichten und über mindestens 138,648 DKK (rund $USD 21,000) an freien Mitteln verfügen.
- Schweden
Ähnlich wie Dänemark wurde auch Schweden als guter Standort für Unternehmer aus dem Ausland hervorgehoben. Wie Deutschland bietet auch Schweden Gründern eine Aufenthaltsgenehmigung für Selbstständige. Visuminhaber dürfen sich zunächst zwölf Monate in Schweden aufhalten und dort arbeiten, das Visum kann jedoch jährlich verlängert werden, wobei es zusätzlich (Geschäfts-)Reisen im Schengen-Raum erlaubt. Nach sechs Jahren besteht für Gründer die Möglichkeit eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Da dieses Visum einige verlängerte Mobilitätsperioden erlaubt, jedoch nicht länger als ein Jahr am Stück, könnte es für Unternehmer geeignet sein, die daran interessiert sind, ihren Hauptsitz in Schweden anzusiedeln.
Wie aus einem Bericht von Startup Sweden hervorgeht, beliefen sich die Investitionen in das schwedische Tech-Ökosystem im Jahr 2021 auf $7,8 Milliarden. Mit bekannten und erfolgreichen Tech- und Nicht-Tech-Unternehmen wie IKEA, Ericsson und H&M ist Schweden zweifellos ein Hub für Innovationen und Impact inmitten von Europa. Wie sifted in einem Artikel vom Dezember 2021 hervorhob, waren schwedische Unternehmen, die sich für die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen engagierten, bei der Beschaffung von Finanzmitteln besonders erfolgreich. Letzteres könnte besonders wertvolles Insiderwissen sein, wenn man eine Ansiedlung in Schweden in Erwägung zieht, da ein starker Geschäftsplan, der ein Engagement für die Schaffung eines gesellschaftlichen Wandels zeigt, möglicherweise einen langen Weg gehen könnte.
- Estland
Nach den Erkenntnissen von NanoGlobals ist Estland ein hervorragender Standort für die Gründung eines Unternehmens. Als einer der baltischen Staaten liegt Estland in der Nähe von skandinavischen Ländern wie Schweden, Finnland und Dänemark und auch in der Nähe von Polen und Deutschland. Estland grenzt jedoch auch an Russland, was angesichts der Spannungen der letzten Monate ein erwägenswerter Aspekt sein könnte. NanoGlobals weist darauf hin, dass Estland ein Visum für digitale Nomaden anbietet, das sich an Remotearbeiter mit einem Mindestlohn von rund $4.000 pro Monat vor den Steuern richtet. Dieses Visum, das nach einem Jahr automatisch ausläuft, kann sowohl von Remotearbeitern als auch von Selbstständigen in Anspruch genommen werden und ist eine Möglichkeit, andere Wege zu finden, um als Unternehmer im Land zu bleiben.
Vor allem, weil Remotearbeiter und Selbstständige nachweisen müssen, dass sie das Mindesteinkommen über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten bezogen haben, ist dieses Visum möglicherweise keine gute Option für diejenigen, die weniger verdienen. In Anbetracht der Tatsache, dass viele Unternehmer im Globalen Süden weit weniger als $4,000 im Monat verdienen, könnte man die Bedingungen des Visums etwas kritisieren. Andererseits könnte dieses Visum für Remotearbeiter, die mit der Option spielen, ein Unternehmen zu gründen, eben deswegen ideal sein, da es sich nicht ausschließlich an Gründer richtet. Wie auf Startup Estonia erwähnt wird, lebt Estland nahezu von der Technologie – und der Tech-Faible beginnt bereits im Vorschulalter! Letzteres wird zum Beispiel dadurch demonstriert, dass man ein Start-up in nicht mehr als fünfzehn Minuten online gründen kann, was wohl der durchschnittlichen Zeit für eine nachmittägliche Kaffeepause entspricht. Estlands Einkommenssteuer liegt währenddessen bequem bei Null.
Centurion Plus
Unser Unternehmen unterstützt Start-Ups, KMUs und Unternehmer aus Afrika auf ihrem Weg nach Europa und umgekehrt, mit einem besonderen, aber nicht ausschließlichen Fokus auf Deutschland und Südafrika. Wenn Sie daran interessiert sind, die Möglichkeiten einer Ansiedlung in Deutschland oder Skandinavien zu vergleichen, unterstützen wir Sie gerne dabei. Unsere juristischen Dienstleistungen sind umfassend und wir verfügen über zusätzliche Expertise in verschiedenen afrikanischen Rechtsordnungen. Sind Sie neugierig geworden? Dann kontaktieren Sie uns noch heute für ein erstes Beratungsgespräch, egal wo Sie sich gerade aufhalten!