Initiativen, Die Schwarze Gesundheit Und Empowerment Fördern
Heutzutage streben Unternehmer glücklicherweise nicht nur nach monetärem Erfolg, sondern auch nach dem Aufbau der besten Unterstützungssysteme, die sie Anderen anbieten können! Wenn Sie neu in Berlin sind und das Gefühl haben, irgendwie noch nicht so richtig dazuzugehören, sollten Sie unbedingt einen Blick auf unseren Artikel werfen und Berlin bald zu ihrem Zuhause zu machen! Es gibt verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten in Berlin – Initiativen wie AfriPolitan Berlin, GLADT e.V. und ReachOut leisten immer wieder tolle Arbeit, wenn es darum geht die schwarze Community zu unterstützen. Haben Sie schon von ihnen gehört – nein? Dann lesen Sie unten weiter und finden Sie heraus, durch welche Initiativen Sie sich vielleicht wohler, gesehen und akzeptiert fühlen! Der Weg der Migration ist nicht immer einfach – aber Sie schaffen das, da haben wir keine Zweifel!
AfriPolitan Berlin: Schwarz, Neurodivergent, Engagiert & Stolz In Berlin
AfriPolitan Berlin wurde 2016 als schwarzes Community-Projekt in Berlin Kreuzberg gegründet. Mit den drei Säulen seiner Mission ‘Community.Knowledge.Resilience.’ zielt AfroPolitan Berlin auf die ‘Befreiung’ beziehungsweise das Empowerment der schwarzen Community in Berlin ab. Eigentlich wird der Prozess der Befreiung oft als Gegenbewegung zur Gewalt dargestellt – die Arbeit dieser Gemeinschaft zeigt jedoch, dass die Befreiung mehr ist als nur die Beseitigung von ‘Gewalt’ und/oder ‘Unterdrückung’. Es ist eine Art zu leben und zu sein, sich selbst und Andere zu feiern, uns bewusst sichtbar zu machen und zu wagen wir selbst zu sein, auch in den schwierigsten Zeiten! Um es mit den Worten von Audre Lorde zu sagen, „[f]ür sich selbst zu sorgen, ist nicht das Gleiche wie Selbstverherrlichung. Es ist Selbsterhaltung, und das ist ein Akt der politischen Kriegsführung” und „[i]n unserer Arbeit und in unserem Leben müssen wir erkennen, dass Unterschiede ein Grund zum Feiern und zum Wachsen sind, und nicht ein Grund zur Zerstörung”. Wie Lordes Worte zeigen, fällt die befreiende Kraft der Selbsterhaltung mit der Tatsache zusammen, dass Selbstfürsorge, Mitgefühl und Geduld es uns ermöglichen, unzähmbar zu sein. Wenn jemand uns zum Opfer macht, bedeutet das nicht, dass wir diese Rolle akzeptieren und spielen müssen. Während andere Menschen und gesellschaftliche Strukturen uns sicherlich zum Opfer machen können, sind wir niemals (ausschließlich) Opfer. Und in der Tat – das ist eine Sichtweise, die im Zusammenhang mit der Arbeit von AfriPolitan Berlin hervorsticht.
AfriPolitan Berlin ist nicht nur ein großer Fan von Audre Lorde, sondern auch ein starker Förderer der Vielfalt innerhalb der schwarzen Community Berlins. Und Vielfalt zu fördern und zu feiern ist so ziemlich das Gleiche wie Unterdrückung und ‘Opfernarrativen’ abzubauen und zu bekämpfen. Zu den aktuellen Veranstaltungen von AfriPolitan Berlin (merkt euch den Termin für den 30. Juni 2022 vor!) gehört zum Beispiel ein Sharing-Circle für schwarze neurodiverse Menschen. Wie die AfriPolitan Berlin Community betont,
„[b]esonders neurodivergente Menschen werden nicht nur häufig unterdiagnostiziert oder zu spät diagnostiziert, sondern sind auch täglich mit zusätzlichen Hürden, Stereotypen und Zuschreibungen in einer weißen, neuronormativen Mehrheitsgesellschaft konfrontiert”
AfriPolitan Berlin, 2022
Und letzteres unterstreicht die Notwendigkeit einer gezielten Gruppenunterstützung – für eine Gemeinschaft, in der sich schwarze neurodiverse Menschen voll und ganz gesehen und sicher fühlen, wenn sie sich selbst auszudrücken. Wie C. Burkett in einem Artikel auf Spectrum News aus dem Jahr 2020 es sagt, scheint der Autismus Stereotypen über Schwarze, unter anderem am Arbeitsplatz, zu vervielfachen, und es muss noch viel Forschung darüber betrieben werden, wie „autistische Schwarze zu charakterisieren sind”, wobei die Stereotypen im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte selbstverständlich abgebaut werden müssen. Obwohl Burkett für ihre Arbeit sehr motiviert ist, wird sie von ihren Kollegen oft stigmatisiert, wenn sie Sie als „wütende schwarze Frau” bezeichnen, obwohl Burkett so viel mehr als das ist und mit der richtigen Unterstützung gerne Unternehmerin werden würde. Worüber Burkett spricht, ist darüber hinaus sicherlich nicht auf die Erfahrung beschränkt, schwarz zu sein und Autismus zu haben.
Wie A.O. Barry in einem Artikel in der Studentenzeitung ‘The Varsity’ der Universität Toronto vom Februar 2022 berichtet, führte die Diagnose ADHS erst nach ihrem zwanzigsten Lebensjahr dazu, dass sie sich aktiv darum bemühte, gesellschaftliche Lücken zu erkennen und zu analysieren, die Stereotype eben tatsächlich schaffen. Nach Barrys Recherche wird bei schwarzen Menschen oft keine ADHS-Diagnose gestellt, weil Stereotypen suggerieren, dass schwarze Kinder eben einfach so sind – auch wenn in Barrys Fall erst die Diagnose Raum für ein erweitertes Selbstverständnis oder, wie sie es nennt, einen „‚Ha-ha-Moment’” geschaffen hat. Diese Erleichterung und die Erleichterung, in der Gesellschaft auch vertreten bzw. repräsentiert zu sein, ist für Schwarze im Allgemeinen schwieriger erreichbar. Wie Barry weiter ausführt, repräsentieren weder Leonardo Da Vinci noch Elon Musk die schwarze Gemeinschaft, obwohl ihre kreativen Fähigkeiten und ihr Erfolg sehr wohl zeigen, dass neurodivergente Menschen auch in einem Umfeld erfolgreich sein können, das mit Sicherheit noch nicht inklusiv genug ist.
Die Arbeit von AfriPolitan Berlin ist relevant und lobenswert. Stellen wir uns einmal vor, wie viel erfolgreicher schwarze neurodivergente Menschen in der richtigen Umgebung und mit der richtigen Unterstützungsgemeinschaft noch sein könnten. Wie in einem Artikel über Queerness und die gesellschaftliche Inklusion argumentiert wird, können NGOs auch zu „‚alternativen Pflegefamilien’” werden. Neben dem ‘Black Spectrum Sharing-Circle’ von AfriPolitan Berlin gibt es jeden dritten Donnerstag im Monat ein Gruppentreffen zum Austausch eigener Ideen, Gedanken und Gefühle, auch über die Machtstrukturen der Gesellschaft. Beide Veranstaltungen finden im Forum Brasil in Berlin statt, das, wie der Name schon sagt, ein deutsch-brasilianisches Kultur- und Sozialzentrum ist. Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen in diesem Zentrum laden dazu ein, Elemente der afro-brasilianischen Kultur wie Musik, Tanz, Theater, Kunst und Film zu erleben. Wenn Sie Capoeira lernen möchten, sind Sie hier an der richtigen Adresse. Am 15. Mai 2022 wurde im Forum Brasil zudem auch der ‘Dia dos Pretos Velhos’ (‘Tag der schwarzen Ahnen’) gefeiert.
Auf der Website des Forum Brasil heißt es, „[o]bwohl sie versklavt waren und unter ihren Bedingungen litten, haben sie [die schwarzen Ahnen] die Aufgabe, durch ihr Licht und ihre Weisheit den Menschen zu helfen, die sie aufsuchen”. Die Pretos Velhos (‘Alte Schwarzen’) gelten daher als „Beispiel für [die] Widerstandsfähigkeit”. Anstelle von Capoeira-Kursen bietet AfriPolitan Berlin derzeit Afro-Fusion/Urban Afro Dance Kurse an! Auch wer einfach nur ein paar neue Fähigkeiten oder nach etwas neuem Selbstvertrauen sucht, ist in der Community gut aufgehoben. Ein (Afro-)Haar-Workshop und Seminare zur Projektgründung runden das Programm von AfriPolitan Berlin ab, und in Zukunft werden bestimmt noch mehr interessante Events stattfinden! Zögern Sie nicht, das Team von AfriPolitan Berlin zu kontaktieren, um sich zu engagieren und sogar Sponsor zu werden – für den Fall, dass Sie andere Menschen unterstützen wollen, die vielleicht noch nach einer unterstützenden Gemeinschaft suchen!
Gladt e.V.: QTIBI*PoC, Engagiert, Aktiv & Stolz In Berlin
Die Geschichte von Gladt e.V. begann Ende der 1990er Jahre. Wie der Verein sagt, entwickelte er sich aus der Gruppe Türkgay, die Schwule und Lesben aus der Türkei in Deutschland unterstützt hat. Damit ist Gladt e.V. auch eine Organisation, die Wert auf Vielfalt und Intersektionalität legt. Der Verein beschäftigt sich mit Themen wie Gender, Behinderung, Rassismus, queere Inklusion, Sexismus etc. und setzt sich gegen jegliche Form von Diskriminierung in den queeren, PoC, schwarzen und migrantischen Szenen bzw. Communities in Berlin und darüber hinaus ein. Dabei versteht er sich als unabhängige, unterstützende, empowernde, politische und queere, mehrsprachige Community.
Zu den aktuellen Projekten von Gladt e.V. gehört ein Treffpunkt für unterschiedliche Menschen – von alt bis jung ist jeder willkommen, um psychosoziale Unterstützung zu erhalten (z.B. bei/m Coming-Out, Diskriminierung, Aufenthaltsfragen, Heirat, Gesundheitsfragen usw.) und sich an Aufklärungsarbeit, Workshops und Gruppentreffen unterschiedlicher Art (z.B. Film- und Diskussionsabende) zu beteiligen. Jedes Jahr veranstalten Gladt e.V. und seine Partner außerdem die ‘Lange Nacht der Diskriminierungsfreien Szene’, die auf der Facebook-Seite des Vereins angekündigt wird. Schließlich ist auch die politische Bildungsarbeit ein Ziel von Gladt e.V., denn ohne diese werden die Stimmen von unterschiedlichen und diversen Menschen oft übersehen. Um über aktuelle Veranstaltungen auf dem Laufenden zu bleiben, ist es immer eine gute Idee, Gladt e.V. auf Facebook zu folgen. ‘QTIBIPoC -Femme Fitness’ war ein Trainingskurs, der von dieser Organisation im Mai 2022 angeboten wurde, um „Fitness-Workouts, (a)sexuelles Empowerment und feministische Diskussionen” kreativ miteinander zu kombinieren. Darüber hinaus wurde 2022 auch ein ‘Cosmic Love: Energy Healing Workshop’ angeboten – Sie wollen nicht noch mehr Events verpassen? Dann besuchen Sie die Gladt e.V. Community und bringen Sie sich ein!
ReachOut & Mehr: Viktimisiert, Aber Kein Opfer & Stolz In Berlin
ReachOut wurde 2001 gegründet und ist eine Beratungsstelle, die von ARIBA e.V. – Antirassistische interkulturelle Bildungsarbeit e.V. – getragen wird, wie auch andere Projekte, z.B. OPRA, PowerMe und KOP. Kurz gesagt unterstützt ReachOut „Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und Bedrohung in Berlin”. Wenn Sie Diskriminierung, Drohungen oder/und Gewalt erfahren haben, zögern Sie nicht, sich zu melden. Das Gleiche gilt, wenn Sie ein Familienmitglied oder ein Freund von jemandem sind, der eine solche schreckliche Erfahrung gemacht hat. Neben der direkten Unterstützung von Opfern, auch im Hinblick auf die Bewältigung von Gewalterfahrungen und den Findungsprozess von rechtlichen Wegen (z. B. Anzeige von Gewalt und rechtliche Verfahren), bietet ReachOut gezielte Hilfe an – in allen Sprachen – das heißt, der Verein ist immer bereit, einen Übersetzer zu engagieren, um die Kommunikation einfacher, bequemer und ‘sicher’ zu machen.
Neben dieser eher unmittelbaren Form der Unterstützung bietet ReachOut auch antirassistische, intersektionale Bildungsprogramme an und betreibt Forschung in Bezug auf rechte, rassistische und antisemitische Gewalt in Berlin. Die Chronik für 2019 ist hier verfügbar und dokumentiert Zahlen und Motive für Straftaten in Berlin. ReachOut informiert die Bürgerinnen und Bürger über rassistische Straftaten in Berlin und setzt sich für Gerechtigkeit ein, indem es Sichtbarkeit schafft und auf Rechenschaftspflicht drängt. Anders als ReachOut setzt sich KOP direkt für die Opfer rassistischer Polizeigewalt ein. Wie auf der Website von KOP zu lesen ist, darf die Polizei Sie zum Beispiel nach Ihrem Ausweis fragen – aber Sie nicht durchsuchen, es sei denn, Sie sagen nicht ausdrücklich nein. KOP unterstützt alle, die Polizeigewalt rechtlich anzeigen wollen. Darüber hinaus organisiert es Veranstaltungen, um über Racial Profiling aufzuklären und sich dagegen auszusprechen.
Im Gegensatz zu den beiden letztgenannten Initiativen bietet OPRA Beratung für Opfer rechter Gewalt an – sowohl einzeln als auch in Gruppen, und PowerMe ist die Anlaufstelle für Eltern mit Kindern, die in Berlin von Rassismus betroffen sind. PowerMe unterstützt Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren pädagogisch und psychologisch. Es bietet Ressourcen sowohl für Kinder als auch für Eltern/Betreuer und ermutigt letztere auch, kreativ zu werden. Von Linoldrucken bis hin zu Waldspaziergängen können sich Erwachsene und Kinder bei PowerMe eine Auszeit gönnen, die vielleicht verdeutlicht, dass alle Heilungsarbeit mit der Unterstützung durch eine ‘sichere’ Gemeinschaft beginnt, in der man sich wohl fühlt. Wenn Sie sich in Berlin also ein wenig ‘gestrandet’ fühlen und sich fragen, wie Sie besser mit Zweifeln und Frustrationen umgehen sollen, fühlen Sie sich ermutigt, sich einer der oben genannten Initiativen anzuschließen und die Unterstützung in Anspruch zu nehmen, die Sie brauchen und verdienen! Ein Unternehmen zu gründen ist sicherlich nicht einfach, ebenso wenig wie der Weg der Migration bzw. die Expat-Erfahrung, aber das ist niemals ein Grund, seine Träume aufzugeben!
Centurion Plus
Wenn Sie ein schwarzes oder afrikanisch geführtes Unternehmen in Berlin haben und Unterstützung auf der rechtlichen Seite suchen, dann kontaktieren Sie uns unbedingt! Natürlich auch, wenn Sie Ihre Verlagerung bzw. Ihre Expansion nach Deutschland planen. Unser Team ist nicht nur auf verschiedene afrikanische Rechtsordnungen spezialisiert, sondern auch auf die Unterstützung von Unternehmen zwischen Deutschland und Afrika in einer Vielzahl von Rechtsbereichen. Unsere Unterstützung beginnt mit der Hilfe bei Immigrations- und Relocation-Angelegenheiten, aber das ist noch nicht alles – Steuern, Tech, geistiges Eigentum… Sie haben uns gehört! Erfahren Sie noch heute mehr über potenzielle Synergien – wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören!