Im Dezember 2021 kündigte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) an, den Fokus seines Förderprogramms EXIST zu verlagern, das damit nicht nur „auf die Verbesserung des unternehmerischen Umfelds an Hochschulen und Forschungseinrichtungen” abzielt, sondern auch „die Anzahl und den Erfolg von technologie- und wissensbasierten Unternehmensgründungen” beschleunigen will. EXIST, das seit 1998 besteht, startet neue Pilotprojekte in Hamburg, München, Darmstadt und Berlin – vier Regionen, denen eine besonders wichtige Rolle bei der Entwicklung von KI in Deutschland zugeschrieben wird. Dieser Artikel enthält weitere Informationen über das neue Pilotprojekt und die Rolle von zwei dieser vier Regionen bei der Förderung der KI-Entwicklung.
Das EXIST Pilotprogramm
Die Einrichtung des EXIST-KI-Modellprogramms ist mit dem Ziel verbunden, „KI-Start-ups in Deutschland auf eine neue Stufe zu heben”. Dabei geht es unter anderem um eine stärkere Vernetzung verschiedener Start-up-Ökosysteme und die Zusammenarbeit über verschiedene Ebenen hinweg. Sowohl deutsche Hochschulen als auch Gründer werden einbezogen, um zur Entwicklung des KI-Startup-Ökosystems in Deutschland beizutragen, das zu wirtschaftlichem Wachstum und Stabilität beitragen soll. Während die vier Pilotprojekte sicherlich darauf abzielen, deutsche KI-Exzellenzzentren aufzubauen, ist die Internationalisierung ein weiterer Eckpfeiler dieses Projekts. Wie in der Pressemitteilung des BMWi vom 16. Dezember 2021 angekündigt, werden die Pilotprojekte durch den German Accelerator (GA) unterstützt, der „deutsche Startups befähigt, global zu skalieren”.
Die GA wurde von der German Entrepreneurship GmbH mit Sitz in München gegründet und vom BMWi finanziert. Die GA deckt Märkte wie Europa (d. h. Deutschland), Nordamerika (d. h. die USA), Südostasien (d. h. Indien, Thailand, Vietnam, Malaysia, die Philippinen und Indonesien) und Ostasien (d. h. Japan, Südkorea und China) ab und hat Büros in Deutschland, den USA, Singapur und Japan, wodurch sie vor allem über ein großes Netzwerk von Branchenexperten verfügt. Die GA legt großen Wert auf eine Kultur, in der Wissen zum gegenseitigen Nutzen geteilt wird, wobei Mentoren das Herzstück des Programms bilden. Ob in den Bereichen Software, Daten und Konnektivität, Medien und Unterhaltung, Infrastruktur, Finanzdienstleistungen, Gesundheit, Energie und Nachhaltigkeit, Handel und Werbung, Lifestyle oder Hardware – die GA bietet wirklich Einblicke für Gründer aus vielen Bereichen. Darüber hinaus können Mentoren leicht anhand ihrer Fähigkeiten identifiziert werden, z. B. in Bezug auf Organisationsstruktur und -führung, Markteinführungsstrategien, Brandmarketing, Direktvertrieb, Fundraising, Produktdesign, UI/UX usw.
Zusammen mit der wissenschaftlichen Expertise, die Universitäten wie die TU Darmstadt, die TU München, die Hochschule München, die TU Hamburg, die TU Berlin, die Freie Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin bieten, werden Gründer und Start-up-Teams ihr Potenzial sicherlich voll ausschöpfen können. Insbesondere durch die Einbindung des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz, das „2020 gegründet wurde und eine deutschlandweit einzigartige Einrichtung ist, die von 13 verschiedenen Universitäten getragen wird und deren Expertise bündelt”, könnte das Modellprojekt hohe Standards für KI-Entwicklung, -Forschung und -Wirtschaft in Deutschland setzen. Das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz hat sich zum Ziel gesetzt, „das Zusammenspiel von KI-Algorithmen, KI-Systemen und Synergien zwischen künstlicher und natürlicher Intelligenz als Grundlage für die KI-Transformation zu verstehen”, was unterstreicht, dass seine Arbeit zudem sehr nützlich sein könnte, um Gründer im KI-Geschäft auf dem Laufenden zu halten. Ob das Zentrum in Zukunft auch Weiterbildungen für Gründer und Start-ups in verschiedenen Stadien anbieten wird, wäre sicher interessant zu erfahren. Bei einer Laufzeit des EXIST-Programms bis 2025 und einer finanziellen Förderung des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz in Höhe von €3,7 Mrd. ist sicherlich viel Raum für die Einschätzung des Unterstützungsbedarfs von Gründern im KI-Bereich.
Hessen – Die Förderung von KI in Darmstadt und Frankfurt
Wie bereits erwähnt, ist das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz wirklich einzigartig in Deutschland. Darüber hinaus wurde die TU Darmstadt, die von der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel als „Juwel auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz” bezeichnet wurde, in den World University Rankings 2022 auf Platz 62 und in den Scimago Institutions Rankings 2021 auf Platz 4 innerhalb Deutschlands im Bereich der Informatik eingestuft. Da Hessen als „führende Wirtschaftsregion im Herzen Deutschlands” bezeichnet wird, in der sowohl die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) als auch der Finanzsektor und die Biowissenschaften florieren, ist Hessen der optimale Standort für KI-Start-ups mit Interesse an den letztgenannten Bereichen. Aber auch ganz allgemein ist Hessen ein großartiger Standort für Unternehmensgründungen!
Frankfurt wird immer wieder für seine lebendige, innovative und gut vernetzte Startup-Szene gelobt. Wie Startup Genome schreibt, hat der Frankfurt Startup Fund im Jahr 2021 120 Unternehmen eine finanzielle Unterstützung in Höhe von €50,000 gewährt. Darüber hinaus bietet die Frankfurt School of Finance & Management mit ihrem Blockchain Center und dem Centre for Research on Entrepreneurship and Mittelstand (CREAM) Expertise und Vernetzungsmöglichkeiten. Während Darmstadt bei Gründern aus dem Ausland vielleicht weniger bekannt ist, beherbergt es verschiedene Start-up-Acceleratoren und eine Start-up-Szene, die auf die Förderung von Innovationen in Wissenschaft und Technologie ausgerichtet ist. Wie ein Artikel aus dem Jahr 2019 auf Station Frankfurt zeigt, spielt die TU Darmstadt eine entscheidende Rolle bei der Geburt erfolgreicher Start-ups. Insofern wird es sicherlich lohnenswert sein, zu verfolgen, wie aus dem mit €3,7 Millionen dotierten Pilotprojekt ‘AI startup rising’ KI-Startups hervorgehen, die zu Exzellenz in Theorie und Praxis beitragen.
Berlin – KI-Förderung in Deutschlands Top Start-up Location
In Berlin ist das Pilotprojekt K.I.E.Z. bereits im Juni 2021 gestartet. Das Pilotprojekt K.I.E.Z., das vom Center for Entrepreneurship der TU Berlin, von der Humboldt-Innovation Initiative der Humboldt-Universität, von Profund-Innovation an der Freien Universität Berlin und dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) der Charité unterstützt wird, ist eine Spielwiese für (junge) Erwachsene, die den Erfolg ihres Unternehmens (oder ihrer Unternehmensidee) beschleunigen wollen. Mit der Bereitstellung von €6,85 Millionen für dieses Projekt wollen das BMWi und das Land Berlin „Unternehmern im Bereich KI den Zugang zu wissenschaftlicher Expertise sowie zu Kapital, Industriepartnern und Fachkräften erleichtern”. Während sich erfolgreiche Start-ups in Berlin im Jahr 2021 auf verschiedene Disziplinen verteilen, liefern Berlins Industrieunternehmen, seine Kreativszene und sein Engagement für die Digitalisierung sozialer und wirtschaftlicher Interaktionen sicherlich relevante Beiträge zur Berliner Wirtschaft.
Während die TU Berlin im deutschlandweiten Informatik-Hochschulranking nur auf Platz 7 liegt, hat die KI-Forschung in Berlin durchaus ihren Platz. Unter anderem hat das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) ein Büro in Berlin. Gemeinsam mit dem Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD), dem Munich Center for Machine Learning (MCML), dem Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R) und dem Center for Scalable Data Analytics and Artificial Intelligence Dresden/Leipzig (ScaDS.AI) „arbeitet [das DFKI] an der Stärkung Deutschlands als Spitzenstandort für KI-Technologien sowie an der Erhöhung der nationalen und internationalen Sichtbarkeit der deutschen KI-Forschung” – was verdeutlichen könnte, dass die Rolle von Start-ups auch darin besteht, skalierbare Unternehmen aufzubauen, die geeignet sind, globale Scale-ups zu inspirieren, nicht nur regionale Innovationen.
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