Investitionsstandort Deutschland
Deutschland genießt bei ausländischen Unternehmen nach wie vor hohes Ansehen als europäischer Investitionsstandort für Produktion und Forschung. Der Großteil an ausländischen Investitionen kommt aus den USA, Niederlanden, Luxemburg, und dem Vereinigten Königreich. Laut des ‘Foreign Direct Investment Reports 2019’ der Germany Trade & Invest (GTAI) investieren die meisten ausländischen Firmen in den Bereich Informations- und Kommunikationstechnik und Software (18%) direkt gefolgt von Unternehmens- und Finanzdienstleistungen (15 %).
Das Weltwirtschaftsforum hat Deutschland in seinem aktuellen ‘Global Competitiveness Index 2019’ als das innovativste Land der Welt eingestuft. Auch die deutsche Forschung und Entwicklung wird mit mehr als 290 Patentanmeldungen pro Million Einwohner besonders gut bewertet. Insbesondere die Hauptstadt Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einem führenden europäischen Zentrum technologischer Innovation mit einer schnell wachsenden Gründungskultur entwickelt.
Der Technologiesektor im Überblick
Neue digitale Anwendungen, Technologien und Dienstleistungen werden von einem umsatzstarken und rasant wachsenden Bestandteil der deutschen Volkswirtschaft bereitgestellt: der Informations- und Kommunikationstechnologie Branche (IKT).
Diese Branche besteht aus den Teilbereichen Hardware und Dienstleistungen (Software und Services). Laut des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), sind in Deutschland insgesamt rund 102.000 Unternehmen in diesem Bereich ansässig. Im Jahr 2019 zählen davon rund 94 Prozent zur Dienstleistungsbranche und lediglich 6 Prozent der Unternehmen sind im Hardwarebereich tätig.
Die Branche bietet mehr als 1 Millionen Arbeitsplätze und sorgt für knapp 7 % der deutschen Wirtschaftsleistung. In diesem Sektor exportiert Deutschland jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von 105 Mrd Euro.
In den Sparten Hardware und Dienstleistungen liegen die Umsätze für Business-to-Business Lösungen über den Produkten für Endverbraucher. Insbesondere der Software und Services Bereich wird in den nächsten Jahren dank Artificial Intelligence und Analytics signifikant zunehmen. Damit legt die Branche einen wichtigen Grundstein für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Die internationale Wirtschaftsberatung Deloitte prognostiziert, dass der Umsatz der deutschen Technologiebranche bis 2022 um 20 Prozent auf 280 Milliarden Euro steigen wird. Grund dafür sind Trends wie Artificial Intelligence und Analytics, neue “As a Service”-Geschäftsmodelle (XaaS), Big Data, Industrie 4.0, das Zusammenwirken von 5 G und the Internet of Things, sowie die fortschreitende Digitalisierung und Globalisierung des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Der Technologie-Sektor ist eng mit anderen Industrien verbunden wie beispielsweise dem Maschinenbau und der Finanzdienstleistungsbranche. Außerdem ermöglichen und initiieren neue Technologien zudem viele Produkt- und Prozessinnovationen in anderen Branchen. Der Anteil der Unternehmen, die in den vergangenen drei Jahren mindestens ein neues Produkt oder einen neuen Prozess eingeführt haben („Innovatorenquote“), liegt im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie bei rund 85 Prozent. Damit die IKT die innovativste Branche Deutschlands. Mit einer Gründungsrate von rund 6,2 Prozent im Jahr 2019 übertrifft die Technologiebereich alle anderen deutschen Industrien.
Diese Standortfaktoren machen Deutschland für Investoren aus dem Ausland interessant
- Aus Investorensicht punktet der Standort Deutschland nicht nur mit seiner geografischen Lage im Herzen Europas sondern vor allem mit seiner zuverlässigen Verkehrsinfrastruktur.
- Mit 83 Millionen Einwohnern ist Deutschland der bevölkerungsreichste Mitgliedstaat der Europäischen Union.
- Hoch qualifizierte Arbeitskräfte mit sehr guten Englischkenntnissen überzeugen ausländische Arbeitgeber.
- Investoren schätzen das leistungsfähige und diversifizierte industrielle Netzwerk.
- Außerdem sammeln die stabilen, berechenbaren rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, sowie intensive internationale Beziehungen in Deutschland Pluspunkte.
- Entscheidend für ausländische Investoren sind auch das wettbewerbsfähige Steuersystem, wirtschaftliche und politische Dynamiken sowie Offenheit für neue Technologien.
- Außerdem schätzen Investoren die enge Zusammenarbeit universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen mit in Deutschland ansässigen, weltweit agierenden Großkonzernen (Die wichtigsten nicht-universitären Forschungseinrichtungen im technologischen Bereich sind das Helmholtz Zentrum, das Fraunhofer und Max Planck Institut sowie die Leibniz Gemeinschaft).
Hauptschwächen von Deutschland als Investitionsstandort
- Einige Investoren beschweren sich über hohe Steuersätze für Einzelpersonen und Unternehmen, die von Staat zu Staat variieren.
- Ebenso wird die hohe Abhängigkeit von Exporten, insbesondere von China, als Kritikpunkt an der deutschen Wirtschaft gesehen.
- Auch die alternde Bevölkerung kann das deutsche Wirtschaftswachstum langfristig belasten.
Fazit
Dennoch gibt es keinen Zweifel daran, dass der deutsche Technologiesektor boomt. Ob Sie in deutsche Technologieunternehmen investieren oder Ihr Unternehmen hier ansiedeln möchten, die Vorteile sind vielfältig: eine stabile und wachsende deutsche Wirtschaft, qualifizierte Arbeitskräfte, ein hervorragender Standort im Herzen Europas und eine ausgebaute Infrastruktur sowie bestehende Kooperationsnetzwerke.
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