Das Werk Von Schwarzen Designern Und Kreativlingen in Berlin
Beginnen wir diesen Artikel mit einem Zitat von Martin Luther King Jr., das sehr gut auf den Punkt bringt, dass trotz der Tatsache, dass verschiedene Interessengruppen sich um die die Repräsentation von Deutschlands schwarzer Bevölkerung bemühen müssen, das Fehlen solcher Bemühungen durch andere niemals die wunderbare Arbeit und die Sichtbarkeit auslöschen wird, die schwarze Kreative um sich herum geschaffen haben – einschließlich in einer der globalen Hauptstädte der Mode, Berlin! Das Zitat lautet: „[a]ls mein Leiden zunahm, wurde mir bald klar, dass ich auf zwei Arten auf meine Situation reagieren konnte: entweder mit Bitterkeit zu reagieren oder zu versuchen, das Leiden in kreative Kraft umzuwandeln”. Dieses Zitat soll nicht darauf hinweisen, dass alle Erfolge schwarzer Kreativer auf ihren inneren Kampf gegen Diskriminierung zurückzuführen sind, aber es soll darauf hinweisen, dass das Entwerfen kreativer Lösungen und Produkte die Chance bietet, ein kleines Stück eigener Repräsentation zu hinterlassen, nämlich in den Spuren unserer Arbeit und unserer Kreationen.
Mit anderen Worten, alle kreativen Schöpfungen haben doch irgendwie ihre eigene Identität. Sie sind das Ergebnis dessen, was wir als schön, aufschlussreich, tiefgründig usw. empfinden. Ohne unsere eigenen Wahrnehmungen könnten solche Kreationen nicht entstehen. Aber in einer Welt, in der sie zu Waren geworden sind, ist es nicht immer so, dass wir einem Kunstwerk noch die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie früher. Obwohl Mode nicht weniger Kunst ist als die Malerei oder Bildhauerei, verbringen die meisten von uns vielleicht etwas weniger Zeit damit darüber nachzudenken und zu interpretieren, was ein Designer sich wohl gedacht haben muss, als er ein neues Kleidungsstück entwarf. In einer Galerie hingegen, nehmen wir uns vermutlich eher die Zeit über ein bestimmtes Gemälde zu spekulieren und seine Schönheit wirklich wertzuschätzen. Dieser Artikel taucht in die Welt der Mode ein, letztlich, um die Arbeit einiger weniger bekannter schwarzer Designer in Berlin vorzustellen. Darüber hinaus wird er einen kurzen Überblick über die globale Modeindustrie und kritische Fragen der Repräsentation geben.
Wie Taylor Champlin in einem Artikel im Paper Magazine schreibt, bedeutet die Tatsache, dass bekannte Models wie „Grace Jones, Naomi Campbell und Tyra Banks den Weg für die Repräsentation von Schwarzen in der Mode geebnet und Barrieren niedergerissen haben”, leider nicht, dass diese Branche frei von Rassismus ist. Wie Champlin weiterhin ausführt, kann das afro-lateinamerikanische Model Joan Smalls eine Geschichte darüber erzählen, wie sie nur aufgrund ihrer Rasse und ihres zugegebenermaßen atemberaubenden Haars von bestimmten Jobs ausgeschlossen wurde – was eine Aussage der Forscherin Eva Wilhelm unterstreicht: Die Modeindustrie steht unter dem Einfluss der ‘westlichen Dominanz’. Anstatt zu vermitteln, dass Schönheit eben auch in der Verschiedenheit liegt, sind einige Zeitschriften und Modemarken immer noch für rassistische Praktiken, wie z.B. ‘Whitewashing’, schuldig. Zudem haben Modefans die ‘Objektivierung’ schwarzer Models kritisiert und von Modemarken gefordert, kolonialistische Stereotypen nicht neu in Szene zu setzen. Anstelle davon schwarze Models als exotische und in manchen Fällen sexualisierte ‘Andere (‘Others’)’ zu präsentieren, sollten sich Modemarken ihren problematischen Narrativen bewusst werden.
In Szene: Schwarze Modedesigner In Berlin
- Arrey Berlin
Arrey Berlin ist ein Modelabel unter der Leitung von Arrey Enow, einem Modedesigner und Gründer, der in den 1990er Jahren von Kamerun nach Deutschland zog und sich aktiv für die Nachhaltigkeit von Mode einsetzt. Die Arbeiten von Arrey haben sowohl in den Medien als auch bei internationalen Akteuren Aufmerksamkeit erregt. Einige Stücke aus ihren früheren Kollektionen wurden bereits im Museum of Modern Art (MoMA) in New York ausgestellt. Wenn Sie gerne bei Arrey in Berlin einkaufen möchten, wenden Sie sich an die unten stehende Adresse.
Adresse: Arrey Berlin, Hackescher Hof, Rosenthaler Str. 40-41, 10178 Berlin
- La Case Paulette
La Case Paulette ist ein Unternehmen, das von zwei schwarzen Unternehmerinnen, Anne-Cécile und Audrey Picardo, geführt wird. Inspiriert vom Elan ihrer Großmutter haben die beiden Gründerinnen, die von der Insel La Réunion stammen, einen französischen Concept-Store eröffnet. Anstatt ihre eigene Mode zu präsentieren, stellen die beiden Schwestern die Mode verschiedener Designer vor, die unisex, umweltfreundlich und nicht saisongebundene Kleidung (und andere Produkte) entwerfen. Zu den Designern gehört zum Beispiel Estelle Ebenga Hénot, die kongolesische Designerin hinter dem Modelabel eeH Wear. Weitere schwarze Modelabels sind Waxemile, FAAM Studio und La Bise Cousine, wobei die beiden letztgenannten alternative Ansätze in Sachen Mode und Bewegung sowie Upcycling verfolgen. Neugierig auf mehr? Schauen Sie bei La Case Paulette vorbei!
Adresse: La Case Paulette, Sredzkistr.52, 10405 Berlin
- LeMagass
Wenn Sie nicht so sehr auf Fast Fashion, sondern eher auf Second-Hand-Mode stehen, dann sollten Sie LeMagass einen Besuch abstatten. LeMagass beschreibt sich selbst als „ein in Berlin ansässiges Vintage-Fashion-Label, spezialisiert auf VINTAGE/ Second Hand und und und […]”. Im Berliner Reuterkiez gelegen, befindet sich LeMagass in der Nähe von Mode, Musik und Nachtleben. Und der Besitzer von LeMagass, Mavin Le Magass, ist sogar selbst Musiker. Wenn Sie neugierig sind, was er über Neukölln, seine eigene Geschichte, seinen Laden und seine Musik zu sagen hat, dann hören Sie sich diesen Podcast an. Und wenn Sie LeMagass besuchen wollen, finden Sie die Adresse unten!
Adresse: LeMagass, Reuterstrasse 59, 12047 Berlin
- Buki Akomolafe
Das Modelabel Buki Akomolafe, das den Namen seiner Inhaberin trägt, wurde 2016 mit dem Ziel gegründet, „hochwertige Damenbekleidung mit einem leichten Hauch von Androgynität, präziser Schneiderei und hochwertigen Öko-Materialien” zu kreieren. Buki Akomolafe hat deutsch-nigerianische Wurzeln und leitet neben der Arbeit an ihrem Modelabel ein landwirtschaftliches Projekt in Nigeria. Buki Akomolafe entscheidet sich bewusst für kleine Kollektionen, die mit besonderen Techniken aus Westafrika entworfen und handgefertigt werden, und setzt dabei auf Komfort und Tradition. Wenn Sie neugierig sind, einige ihrer neuesten Stücke zu sehen, besuchen Sie den Online-Store oder Zalando!
Studio/Showroom Adresse: Heimstraße 17, 10965 Berlin
- Wear Your Mask
Wear Your Mask wurde 2015 von Diana Ejaita, einer nigerianisch-italienischen Illustratorin, gegründet, die mit dem Druck auf verschiedenen Oberflächen und Materialien experimentiert. Obwohl der Name vermuten lässt, dass Ejaita COVID-19 Masken mit einzigartigen Drucken verkauft, bietet ihr Modelabel tatsächlich eine Vielzahl von Produkten für jedermann an. Zögern Sie nicht, einen Blick auf ihre einzigartigen Drucke und Kollektionen in ihrem Online-Shop zu werfen.
Centurion Plus
Wenn Sie ein Start-up oder ein KMU sind, das die Mode und/oder die Modeindustrie innovieren will, dann zögern Sie nicht uns für eine maßgeschneiderte Rechtsberatung zu kontaktieren. Wir sind sowohl auf die Unterstützung multikultureller Unternehmen in Deutschland als auch auf die Unterstützung afrikanischer Unternehmen in Deutschland und auf die Unterstützung von Unternehmen in verschiedenen afrikanischen Rechtsordnungen spezialisiert. Unsere Unterstützung beginnt mit der Hilfe bei Einwanderungs- und Ansiedlungsangelegenheiten und hört damit nicht auf – Steuern, Tech, geistiges Eigentum…Sie haben uns gehört! Kontaktieren Sie uns noch heute und erfahren Sie mehr!