Der europäische und der afrikanische Kontinent teilen neben der gemeinsamen Geschichte auch wirtschaftliche Verbindungen sowie Handels- und Investitionsmöglichkeiten. Im Jahr 2017 war die EU mit ausländischen Direktinvestitionen in Höhe von 222 Milliarden Euro der größte Investor in Afrika. Aufgrund der geografischen Nähe ist insbesondere die nordafrikanische Region zu einem großen Handelspartner der EU geworden. Weitere Informationen zum Thema Handel und Investitionen zwischen den beiden Kontinenten Europa und Afrika finden Sie in diesem Artikel.
Der afrikanische Kontinent bietet deutschen und europäischen Investoren sowie Unternehmern eine Fülle von Möglichkeiten in verschiedenen Sektoren, Projekte und Vorhaben zu finanzieren oder Niederlassungen ihrer Unternehmen in afrikanischen Ländern zu erschließen. Um diese Geschäftsbeziehungen zu fördern und Vernetzungen zu erleichtern, bringen afrikanische Wirtschaftsverbände Politiker, Investoren und Geschäftsleute aus Europa und Afrika zusammen. Die folgende Liste gibt einen Einblick in deren Engagement, Veranstaltungen und Initiativen:
- Der Afrika Verein der deutschen Wirtschaft (AV) unterstützt seit über 85 Jahren Unternehmen bei ihrem wirtschaftlichen Engagement auf dem afrikanischen Kontinent. Der AV hat derzeit über 550 Mitglieder in fast allen Branchen, von Start-ups bis zu etablierten Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen und ist in Büros in Hamburg und Berlin ansässig. Der Verein fördert den Austausch zwischen deutschen und afrikanischen Vertretern aus der Wirtschaft und Politik. AV veranstaltet regelmäßig branchenübergreifende Wirtschaftskonferenzen und länderspezifische Podiumsgespräche. Einige prominente Veranstaltungen sind das Deutsch-Afrikanische Energieforum, das Deutsch-Südafrikanische Wirtschaftsforum und der Afrika-Tag der Europäischen Investitionsbank (EIB). Der Vorsitzende des Afrika Vereins ist Prof. Dr. Stefan Liebing, Inhaber und Geschäftsführer der Conjuncta GmbH. Die stellvertretende Vorsitzende ist Sabine Dall’Omo, seit Juli 2014 CEO von Siemens Southern and Eastern Africa. Um die nächste Generation von Unternehmern und Managern in Deutschland und auf dem afrikanischen Kontinent zu vernetzen, hat die Deutsch-Afrikanische Wirtschaftsvereinigung die Initiative „Indeed Africa!“ ins Leben gerufen, ein junges Business-Netzwerk, das den europäischen und afrikanischen Kontinent verbindet. Ziel des Netzwerks ist es, die Beziehungen zwischen Politik und Unternehmen durch relevante Networking-Möglichkeiten und Veranstaltungen zu verbessern. Ein besonderer Fokus der AV liegt auf der Förderung von Unternehmertum und Start-ups in Afrika.
- Die Subsahara-Afrika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) wurde 1996 gegründet und wird partnerschaftlich von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) und dem Afrika-Verein der Deutschen Wirtschaft (AV) getragen. Im Mittelpunkt der Initiative steht die Förderung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen in der Sub-Sahara-Region. Ziel von SAFRI ist es, die Afrika-Politik der Bundesregierung im Sinne deutscher Unternehmen zu beeinflussen, die in diesem geografischen Raum tätig sind. Darüber hinaus wollen sie die Wahrnehmung Afrikas als Kontinent mit zahlreichen Chancen für die deutsche Wirtschaft stärken und den Dialog zwischen deutschen und afrikanischen Unternehmen und Politikern fördern.
- Die Strategische Partnerschaft Digitales Afrika bringt Unternehmen und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit zusammen, um die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas durch digitale Innovationen voranzutreiben. Die Partnerschaft wurde 2015 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert. Insgesamt verfolgt die Bundesregierung damit das Ziel, Afrika zu digitalisieren, nachhaltige Investitionen sicherzustellen und profitable Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen zu finden, die in Afrika investieren wollen. Mit dieser Initiative wird Afrika weiter dabei unterstützt, die globalen Nachhaltigkeitsziele durch innovative Technologie zu erreichen. Mehr als 230 Unternehmen sind bereits aktiv an diesem strategischen Partnerschaftsnetzwerk beteiligt. Darunter sind sowohl große deutsche Konzerne wie Volkswagen, Siemens oder BASF als auch kleine und mittelständische Unternehmen und Start-ups. Die wichtigsten Felder sind Bildung, Energie, Gesundheit, Landwirtschaft, grüne Technologie und Mobilität. Derzeit gibt es bereits 30 gemeinsame Projekte, 20 weitere sind in der Pipeline. Prominente Beispiele sind die mobile Klimaversicherung, die digitale Steuererklärung oder die Digitalisierung von Lieferketten im Agrarsektor.
- Das Africa Business Network wurde 2019 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ins Leben gerufen und bietet Beratungsleistungen für kleine und mittelständische globale Unternehmen, die auf dem afrikanischen Kontinent investieren wollen. Damit fördert das Bundesministerium das Unternehmertum in Afrika und hilft, Arbeitsplätze für afrikanische Talente zu schaffen. Dadurch wird eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung generiert. Das Netzwerk ist darüber hinaus in andere Programme wie Germany Trade and Invest, die Auslandshandelskammern sowie andere Exportinitiativen der Bundesregierung eingebunden. Außerdem erhält das Netzwerk Zugang zu Marktforschungsressourcen und relevanten Geschäftskontakten in Afrika. Insgesamt ist das Africa Business Network Teil der Strategie Deutschlands, seine Investitionen in Afrika durch Initiativen wie den Entwicklungsinvestitionsfonds für Afrika zu erhöhen, der am 30. Oktober 2018 von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eingeführt wurde.
- Die Deutsch-Afrikanische Gesellschaft mit Sitz in Heidelberg konzentriert sich auf den kulturellen Austausch und die Beziehungen zwischen Afrika und Deutschland. Dies geschieht durch Projekte in drei verschiedenen Bereichen. Das erste ist eine Initiative für erneuerbare Energien und Anlagen (IFEEA), die aus freiwilligen Schulprojekten in Deutschland besteht, um erneuerbare Energiequellen für afrikanische Gemeinden zu finanzieren. Das zweite Segment sind kulturelle Aktivitäten wie Musikkonzerte, Filmvorführungen, Ausstellungen, Seminare und Exkursionen. Die letzte Segmentinitiative befasst sich mit der medizinischen Versorgung der Menschen in Afrika. Der Verein fördert aber auch die Wirtschaft in Afrika durch verschiedene Veranstaltungsformate.
- Der European Business Council for Africa (EBCAM) wurde 1973 gegründet und hat seinen Sitz in Brüssel, Belgien. Der Rat vertritt als Non-Profit-Organisation Investoren und Unternehmer in Afrika. Seine Mitglieder bestehen derzeit aus 4.000 europäischen Unternehmen mit Interessen auf dem afrikanischen Kontinent aus verschiedenen Branchen. Der Rat wirbt um potenzielle Investoren, die an der Finanzierung von Projekten im afrikanischen Privatsektor interessiert sind. Das Netzwerk besteht unter anderem aus der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament sowie den Europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (EDFI). Außerdem beteiligt sich EBCAM aktiv am EU/Africa Business Forum und dem ESBC – EU/Southern Africa Business Council. Vor allem aber veröffentlicht EBCAM Positionspapiere zu Themen aus den Bereichen EU-Afrika-Handel, Investitionen, Regulierung, Politik und zu sektorspezifischen Inhalten.
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