Die deutsche Automobilindustrie kann auf viele Jahrzehnte mit Rekordumsätzen und weltweiter Anerkennung zurückblicken. Ebenso wird Deutschland für seine erstklassige Forschung und Entwicklung, Infrastruktur, die vollständige Integration der industriellen Wertschöpfungskette und seine hochqualifizierten und erfahrenen Arbeitskräfte gelobt. Jedes fünfte weltweit verkaufte Auto ist von einer deutschen Automarke.
Die Branche besteht aus einigen global agierenden Hersteller und einer großen Anzahl erfolgreicher mittelständischer Zulieferer in Familienbesitz. In diesem Artikel werden die Branche, ihre Struktur, Auslandsinvestitionen, das Aufkommen der E-Mobilität sowie die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie näher beleuchtet.
Die Branche auf einen Blick
Die Automobilindustrie genießt ein hohes Ansehen. Autos ‘Made in Germany’ sind weltweit ein Synonym für Qualität und ausgefeilte technische Prozesse. Darüber hinaus ist die Branche ein wichtiger Treiber für Wohlstand und Innovation in Europa. Im Jahr 2019 erwirtschafteten die Unternehmen der Automobilbranche einen Rekordumsatz von 435,3 Mrd. €, was 20 % des gesamten deutschen Industrieumsatzes ausmacht. Damit ist die Automobilbranche der größte Industriezweig in Deutschland. Als treibende Kraft für diese Entwicklung nennen Branchenexperten das starke Wachstum des chinesischen Marktes in den vergangenen Jahren.
Die Branche ist seit jeher ein attraktiver Arbeitgeber. Die deutsche Automobilbranche besteht aus fast 900 Unternehmen, die im Jahr 2019 über 833.000 Menschen beschäftigt haben. Folglich ist die Automobilindustrie der beliebteste Karriereweg für angehende Ingenieure in Deutschland. Die Technische Universität München, die RWTH Aachen und das Karlsruher Institut für Technologie bieten prestigeträchtige Studiengänge in den Ingenieurwissenschaften, akkreditierte Forschungseinrichtungen und Kooperationen mit wichtigen Akteuren der Branche.
Man könnte behaupten, dass das Zentrum der Automobilbranche in Deutschland das südliche Bundesland Baden-Württemberg ist. Viele bekannte Marken der deutschen Automobilhersteller wie Mercedes und Porsche sowie die globalen Zulieferer Bosch, Mahle, Eberspächer und Recaro sind in diesem Bundesland ansässig.
Während die deutschen Autofirmen im Inland rund 4,7 Millionen Autos produzieren, beträgt die Produktion außerhalb Deutschlands 11,4 Millionen Pkw. Wichtigster Auslandsstandort bleibt auch 2019 China mit 5 Mio. produzierten Pkw.
Bei den Automobilzulieferern gehörten im Jahr 2019 drei deutsche Unternehmen zu den fünf größten Playern weltweit. Internationaler Branchenführer ist Bosch, gefolgt von Continental und ZF Friedrichshafen auf Platz fünf.
Internationaler Handel
Der Wettbewerbsvorteil der deutschen Automobilindustrie als führende Kraft im Export liegt in der Konzentration auf die höherpreisigen Fahrzeugsegmente. Deutsche Unternehmen dominieren rund 70% des Marktes für Premium Autos. Dieser Ansatz zeigt sich auch im Produktionsbereich der Branche. Im Jahr 2019 produzieren die deutschen Automobilhersteller nur 16% ihrer Kleinwagen in Deutschland, aber 96% ihrer Oberklasse-Modelle. Dennoch prognostizieren Branchenexperten, dass in Zukunft die Fertigungsqualität in ausländischen Fabriken steigen wird und die Unternehmen ihre Produktion im Ausland ausbauen werden.
Im Jahr 2019 hat die Branche mit einem Exportanteil von 75% aller in Deutschland produzierten Autos in internationale Märkte einen neuen Rekord aufgestellt. Generell sind in Zukunft die größten Wachstumsraten in den Segmenten SUV und Elektrofahrzeuge zu erwarten. Dies wird die Produktion in Fabriken im Ausland steigern, da die Hersteller versuchen, ihre Produktion dort anzusiedeln, wo der wichtigste Markt für die jeweiligen Modelle ist, für SUVs bedeutet dies USA und für Elektroautos ist China der prominenteste Standort.
Die Automobilindustrie ist weltweit für ihren innovativen Ansatz bekannt, nicht nur in Bezug auf das elektrische Fahren. Dies erklärt, warum 40% aller Patente in Deutschland von der Automobilindustrie angemeldet werden. Laut Europäischer Kommission stiegen die Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) in dieser Branche auf 44,6 Milliarden € im Jahr 2019.
Da das US-Unternehmen Tesla 2020 mit dem Bau seiner Fabrik in Berlin-Brandenburg begann, prägen ausländische Investitionen am deutschen Markt sowie das Thema E-Mobilität die öffentliche Diskussion über die Automobilindustrie.
E-Mobilität und Konnektivität
Die gesamte Branche steht vor der Herausforderung, sich auf die fortschreitende Technologie hin zu elektrischen Antrieben einzustellen. Daher befindet sich die gesamte Branche in einem Anpassungsprozess, Hersteller und Zulieferer sind gezwungen, massiv in den Bereich E-Mobilität zu investieren.
Im Jahr 2019 haben alternative Antriebe auf dem deutschen Automobilmarkt stark an Bedeutung gewonnen. Rein elektrisch betriebene Pkw (BEVs), Plug-in-Hybride (PHEVs) und Fahrzeuge mit Brennstoffzellen (BZs) legten um 60 % zu. Dennoch bleibt ihr Marktanteil 2019 mit 3% aller Neuzulassungen relativ gering.
Deshalb stellt die Bundesregierung 2,5 Milliarden € für eine bessere Infrastruktur und die Förderung innovativer Autobatterien bereit. Weitere Zuschüsse schaffen Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen und locken ausländische Investitionen an. Damit sollen die Ziele zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in Deutschland erreicht werden.
Die Unternehmensberatungsgruppe PwC prognostiziert, dass im Jahr 2030 mehr als 50 % aller Autoverkäufe Elektroautos sein werden. Da die Bekämpfung des Klimawandels die globale Politik dominieren wird, soll der Strom für die Fahrzeuge in Zukunft hauptsächlich aus erneuerbaren Quellen stammen, um eine kohlendioxid-neutrale Mobilität zu gewährleisten. Folglich werden Investitionen in die Ladeinfrastruktur und in die Verbesserung der Batterieleistung die Automobilindustrie in Zukunft prägen.
Darüber hinaus wird der technologische Fortschritt die Konnektivität und Interaktion zwischen verschiedenen Autos und ihren Besitzern sowie mit der gesamten Infrastruktur, wie z. B. Ampeln, erhöhen. PwC prognostiziert, dass im Jahr 2030 bereits 40% der Europäer das autonome Fahren nutzen werden und 35% ein Interesse an verschiedenen Möglichkeiten der gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen zeigen, um die Kosten der Mobilität zu minimieren, insbesondere in städtischen Gebieten. In China werden die Zahlen sogar noch höher geschätzt.
Covid-19
Die Pandemie hat die Automobilindustrie im Jahr 2020 tief getroffen, da die globalen Lieferketten unterbrochen wurden und der Absatz immens zurückging. Im Frühjahr fiel der Großteil der Produktion aus und 60% der Belegschaft befand sich in Kurzarbeit. In China, den USA und Europa wurden im Jahr 2020 28% weniger Pkw verkauft.
Für 2021 wird jedoch wieder ein Anstieg der Verkäufe vorhergesagt, da sich die Unternehmen und Konsumenten an die neue Normalität anpassen werden.
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