Startuplist.africa legt offen, dass FinTech-Start-ups in Afrika bisher $7,4 Milliarden an kumulierter Förderung erhalten haben. Nach den Entwicklungen im vergangenen Jahr könnte dieser Trend die Wachstumsaussichten Afrikas weiterhin dominieren! Das südafrikanische Start-up JUMO mit Niederlassungen in Südafrika und London hat im November 2021 nicht nur $120 Millionen von Fidelity, Visa und Kingsway Capital eingeworben, sondern haben auch Start-ups wie Opay, Chipper Cash und Wave Mobile Money große Fortschritte gemacht. Dieser Artikel gibt sowohl für Investoren als auch für Start-ups einige Einblicke in die FinTech-Industrie Afrikas.
Afrika’s FinTech-Industrie
Wie protocol im August bekannt gab, „gibt [es] einen Ansturm auf FinTech-Finanzierungen in Afrika”, weil afrikanische FinTech-Start-ups im ersten Halbjahr von 2021 im Vergleich zu 2020 ihre Investitionen verdoppelt haben. Dabei war das mobile Bezahlen durch neue Technologien – zum Senden von Geld und Bezahlen von Rechnungen – ein besonders beliebter Service von FinTech-Start-ups. Zu den jüngeren Firmen mit dieser Mission, die in Bezug auf ihren Marktwert zu den Top 10 in Afrika zählen, zählen Opay ( Platz 1/2018), Chipper Cash (Platz 3/2017) und Wave Mobile Money (Platz 7./2017). JUMO wurde 2014 gegründet und belegt den 4. Platz aufgrund seiner derzeitigen Fördersumme. Hierunter finden Sie eine Zusammenfassung des Hintergrunds letzterer Unternehmen.
Jumo machte vor kurzem Schlagzeilen, als das Start-up in einer neuen Finanzierungsrunde $120 Millionen aufnahm und von Investoren wie Fidelity, Visa und Kingsway unterstützt wurde. Wie TechCrunch hervorhebt, ist es JUMO gelungen das erste afrikanische Unternehmen zu sein, das von Fidelity finanziert wurde. Darüber hinaus hat das Unternehmen Unterstützung von Leapfrog erhalten, das insbesondere betont, dass es seine Unternehmensmission ist „in außergewöhnliche Unternehmen in Asien und Afrika [zu] investier[en] und mit ihren Führungskräften zusammen [zu] arbeite[n] um [positive] Wachstums-, Rentabilitäts- und Impact-Veränderungen zu erzielen”; genauso wie von Goldman Sachs, Finnfund und vielen mehr! Gegründet wurde JUMO 2014 von CEO Andrew Watkins-Ball in Kapstadt, und unterstützt wird das Start-up unter anderem durch die Arbeit von Buhle Goslar, CEO seiner Afrika-Niederlassung. JUMO ist also nicht nur ambitioniert, sondern beweist auch, dass weibliche Führung in Afrika eine Zukunft hat.
JUMO ist eine „vollständige Technologieplattform, entwickelt für den Aufbau und den Betrieb von Finanzdienstleistungen” – das Unternehmen will Dienstleistungen anbieten, die den Bedürfnissen derjenigen entsprechen, die „von traditionellen Finanzdienstleistungen nicht- oder unterversorgt” werden. Neben Afrika ist JUMO auch auf dem asiatischen Markt aktiv. Wie zuletzt bekannt wurde, ist das Unternehmen jedoch vorerst daran interessiert nach Nigeria und Kamerun zu expandieren und dessen Märkte zu erkunden. So weit, so gut – JUMO will schon heute etwas bewegen. Laut Nairametrics hat das Start-up „120 Millionen Kredite im Gesamtwert von $3,5 Milliarden an mehr als 18 Millionen Menschen und kleine Unternehmen in Ghana, Uganda, Kenia, Tansania, Sambia, die Elfenbeinküste und Pakistan ausgezahlt”.
Opay, welches seinen Hauptsitz in Nigeria hat, sagt stolz, dass es „mehr als ein Zahlungsunternehmen” ist. Opay stellt nicht nur eine „mobile Plattform für Zahlungen, Transport, Lieferung von Lebensmitteln und Lebensmittel sowie andere wichtige Dienstleistungen” bereit, sondern ist seine Vision das Bild einer Gesellschaft, in der finanzielle und soziale Inklusion über geografische Umstände und sozialen Status hinaus herrschen. Im Bewusstsein, dass 60% der Afrikaner keinen Zugang zu wesentlichen Finanzdienstleistungen haben, hat Opay neue Wege gefunden um sicherzustellen, dass diese vielfältige Gruppe an der afrikanischen Wirtschaft positiv teilhaben kann. Die Innovation des Unternehmens stellt Unternehmertum, Vielfalt, Innovation und Gemeinschaft an erste Stelle und hat einen starken menschenzentrierten Ansatz. Daneben ist Opay ein internationales Unternehmen, zumindest wenn man bedenkt, dass Yahui Zhou, Chairman und Co-CEO von Opera, auch CEO von Opay ist, und wenn man weiß, dass Opay eine Tochtergesellschaft der in Norwegen ansässigen Opera ist.
Im August 2021 sicherte sich Opay $400 Millionen durch die Unterstützung des SoftBank Vision Funds, die Risikokapitalfinanzirungsinstanz der in Japan ansässigen SoftBank Group (SBG). Letzteres könnte nicht nur widerspiegeln, dass die Skalierbarkeit von Opay für internationale Investoren attraktiv ist, sondern auch, dass japanische Investoren derzeit ein verstärktes Interesse an der afrikanischen Tech-Szene haben. Auf dem AfricArena 2021 Grand Summit wurde eine neue Partnerschaft zwischen AfricArena, der japanischen Agentur für internationale Zusammenarbeit (JICA) und Double Feather Partners angekündigt, um das Interesse an einer Zusammenlegung afrikanischer und japanischer Technologie-Ökosysteme zu bekunden, wie GNN Liberia offenbart. SBG hat jedoch auch eine anständige Kritik zu verkraften nachdem seine Aktie im Jahr 2021 um 21 % eingebrochen ist. SBG hat kürzlich fast ein Viertel ihres ursprünglichen Wertes verloren, wobei Masayoshi Son zugibt, dass das Unternehmen in den letzten sechs Monaten „im Schneesturm” stecken geblieben ist.
Laut startuplist.africa ist „Chipper Cash die größte mobile Plattform für grenzüberschreitende Geldtransfers in Afrika”, die bisher $302,2 Millionen von Investoren eingesammelt hat. Letzteres deckt sich mit dem entsprechenden Lob von TechCrunch vom Mai 2021, welches sich sowohl auf Chipper Cash als auch auf die afrikanische FinTech-Nische bezieht. Wie die Tech-Nachrichtenagentur betont, „[F]inTech ist eine Goldmine in Afrika”, und, „Chipper Cash ist Afrikas ‘wertvollstes Startup’”. Chipper Cash wurde 2018 von dem in Uganda geborenen Ham Serunjogi und dem Ghanaer Maijid Moujaled gegründet. Das Start-up sicherte sich $13,8 Millionen von Deciens Capital und mehreren anderen Investoren für seine Series A-Runde, $30 Millionen von Ribbit Capital und Bezos Exhibitions für seine Series B-Runde, und $100 Millionen von SVB Capital für die Series C-Runde.
Nachdem Twitter in diesem Jahr seine ‘Tip-Jar-Funktion’ eingeführt hatte, nutzte Chipper Cash die Gelegenheit den Dienst zu unterstützen. Letzteres zeigt, dass Chipper Cash nicht nur den Geldtransfer in Afrika revolutioniert, sondern auch dazu beitragen könnte das Geldverdienen neu zu gestalten. Wie Alexandria Sahai Williams in einem Artikel auf techcabal betont, „sind FinTechs wie Chipper Cash eine treibende Kraft hinter von Fans gesponserten Inhalten”. Daher ist ihr Einfluss auf den afrikanischen Medienkonsum und die Mediengestaltung nicht zu unterschätzen. Im Jahr 2021 können jedoch nur Creators, Experten, Journalisten und Non-Profit-Organisationen (NPOs) Geld aus der Trinkgeldbox nehmen. Ob und wie dies Berufsaussichten verändern könnte, muss definitiv erstmal analysiert werden.
Wave Mobile Money wurde 2018 von Drew Durbin und Lincoln Quirk in Dakar, Senegal, gegründet. Nachdem Wave Mobile Money in seiner Series A-Runde Mittel im Wert von $200 Millionen eingesammelt hat, hat das Start-up „eine App-basierte Finanzlösung zum Sparen, Überweisen und Ausleihen von Geld“ entwickelt. Aufgrund seiner klaren Mission, „Afrika zum ersten bargeldlosen Kontinent zu machen”, ist es nicht verwunderlich, dass Wave Mobile Money kürzlich eine Partnerschaft mit dem Büro der Orabank an der Elfenbeinküste eingegangen ist. Wie Bruno Belinga, CEO des Büros an der Elfenbeinküste von Wave Mobile Money, bekannt gab, „[d]urch die Unterzeichnung dieser Partnerschaft werden wir die Vertriebspartner des elektronischen Geldes des Büros von Orabank an der Elfenbeinküste”, und wie Sylvie Bassante, CEO der letztgenannten Orabank Branche, betonte, markiert die Partnerschaft einen wichtigen Schritt in Richtung der finanziellen Inklusion.
Zu den Geldgebern von Wave Mobile Money gehören Sequoia, stripe, Founders Fund, Y Combinator, Ribbit und Partech. Als Einzelinvestor ist Sam Altman, der CEO von OpenAI und ehemaliger Präsident des Start-up-Inkubators Y Combinator, bei Wave Mobile Money dabei. Wie Innovation Village enthüllte ist Altman der Meinung, dass „Wave das Grundproblem mit Finanzdienstleistungen in Afrika löst, indem es für jeden einfach und erschwinglich macht, Geld zu sparen und zu versenden”. Was sich im Laufe der Zeit zeigen wird ist, welche der mobilen Zahlungs-Apps Afrikas die nachhaltigste und anpassungsfähigste ist, sowie welche darauf ausgelegt ist, innovative Partnerschaften zu knüpfen. Letzteres zählt vor allem, weil sich Innovationen in diesem Feld schnell entwickeln. Im November 2021 fügte Paga dem mobilen Bezahlen Ultraschall-Authentifizierung hinzu – ohne Zweifel ist die Sicherheit von mobilen Bezahl-Apps nicht der einzige Aspekt, der zukünftig weiterer Innovation unterzogen wird.
Centurion Plus
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