Mit dem bevorstehenden Ende der Brexit-Übergangsphase sehen viele britische Unternehmen einer ungewissen Zukunft entgegen. Die Verlagerung geschäftlicher Aktivitäten nach Deutschland könnte sich hierbei als Lösung herausstellen, und nicht nur wegen der Position des Landes im europäischen Binnenmarkt. Mit seiner stabilen Wirtschaft, hervorragenden Verkehrsanbindung und Infrastruktur sowie vielfältigen Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung hat Deutschland europäischen und globalen Unternehmen viel zu bieten.
Die Brexit-Übergangsphase
Obwohl das Vereinigte Königreich die EU bereits am 31. Januar 2020 verlassen hat, hat sich während der Übergangsfrist von elf Monaten für britische Bürger und Unternehmen in der Praxis wenig geändert; das Vereinigte Königreich wird im Wesentlichen immer noch wie ein Mitgliedsstaat behandelt. Dies ändert sich jedoch mit Sicherheit ab dem 1. Januar 2021. Und da die Verhandlungen zwischen der britischen Regierung und der EU nach wie vor nicht abgeschlossen sind, besteht eine enorme Unsicherheit über die künftigen Beziehungen.
Warum Deutschland?
Die Gründung eines Unternehmens oder einer Niederlassung in Deutschland bietet zahlreiche Vorteile:
- Standort: Deutschland liegt im Herzen Europas und der EU und verfügt über hervorragende Verkehrsanbindungen. Das Land ist somit für Zulieferer, Kunden und Investoren gleichermaßen einfach erreichbar.
- Europäischer Binnenmarkt: Deutschland ist Mitglied des europäischen Binnenmarktes, der mit seinen über 500 Millionen Verbrauchern und einem BIP von 15 Billionen Euro eine der größten Wirtschaftsregionen weltweit darstellt.
- Freizügigkeit: Deutschland profitiert als Teil des EU-Binnenmarktes von einem freien Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Geldverkehr. Dies vereinfacht nicht nur den Handel, sondern ermöglicht auch, dass Unternehmen auf einen umfangreichen Personalpool zugreifen können. So leben und arbeiten bereits heute rund 17 Millionen EU-Bürger in einem anderen EU-Mitgliedsstaat.
- Freihandelsabkommen: Deutschland profitiert als EU-Mitglied von einer Vielzahl von Freihandelsabkommen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und anderen Ländern, was den Handel auf globaler Ebene erheblich vereinfacht .
- Infrastruktur: Laut Logistics Performance Index 2018 verfügt Deutschland über die weltweit beste Logistik-Infrastruktur, die das Land in die Lage versetzt, Waren innerhalb seiner Grenzen und darüber hinaus effizient zu transportieren.
- Starke Wirtschaft: Deutschland stellte 2019 mit einem BIP von über 3,4 Billionen Euro die mit Abstand größte Volkswirtschaft Europas dar.
Unternehmensgründung in Deutschland
Gründung
Wie überall sind auch in Deutschland bei der Gründung eines Unternehmens rechtliche und formale Vorgehensweisen zu beachten. Das Land begrüßt jedoch ausdrücklich Unternehmensgründungen sowohl von deutschen Staatsbürgern als auch von Ausländern und im Allgemeinen gibt es diesbezüglich keine Einschränkungen. Deutschland ist derzeit auf Platz 5 der Global Startup Ecosystem Rankings von StartupBlink zu finden, und mit der Vielzahl von Zuschüssen, Anreizen und Finanzierungsmöglichkeiten, die das Land zu bieten hat, überwiegen die Vorteile einer Unternehmensgründung zweifellos die Nachteile eines gewissen bürokratischen Aufwandes.
Körperschaftssteuer
Die Körperschaftssteuer beträgt derzeit 15 %. Hinzu kommt ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 % der zu zahlenden Körperschaftssteuer und eine örtliche Gewerbesteuer, die je nach Gebiet variiert. Dies ergibt einen kombinierten Steuersatz von 30 % bis 33 %, wobei jedoch verschiedene Steuerbegünstigungen möglich sind.
Nach der Brexit-Übergangsphase tritt ein Doppelbesteuerungsabkommen mit dem Vereinigten Königreich in Kraft, das bestimmt, dass Dividenden, die von einer deutschen Tochtergesellschaft an eine britische Muttergesellschaft gezahlt werden, in Deutschland einer Quellensteuer von 5 % unterliegen.
Zuwanderung
Derzeit benötigen britische Staatsbürger kein Visum und keine Aufenthaltserlaubnis, um in Deutschland leben und arbeiten zu können. Allerdings dürfte sich dies nach Ablauf der Übergangszeit wahrscheinlich ändern.
Die Verlagerung eines Unternehmens in eine andere Gerichtsbarkeit oder die Gründung einer Niederlassung in einer anderen Gerichtsbarkeit ist ein entscheidender Schritt, der nicht leichtfertig vorgenommen werden sollte. Dafür ist ein umfassendes Verständnis der Vor- und Nachteile sowie der entsprechenden formalen und rechtlichen Vorgehensweisen erforderlich, weshalb fachkundige örtliche Beratung eingeholt werden sollte.
Kontaktieren Sie Centurion Plus Deutschland für eine erste Beratung zu Ihren Optionen bezüglich einer Unternehmensverlagerung oder einer Einreise nach Deutschland und in die EU.