Die Suche nach Investoren kann für Start-ups eine entmutigende Aufgabe sein, vor allem in der Anfangsphase und wenn man eben keinen Hintergrund in der internationalen Geschäftsentwicklung hat oder es einfach nicht gewohnt ist, so viel Initiative und Risiko zu übernehmen – und das alles auf einmal! Aber eine großartige Idee in die Tat umzusetzen und zu einem oder mehreren gesellschaftlichen Zielen beizutragen, hat eindeutig seinen eigenen Wert. Um Unternehmer und Fachkräfte mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg nach und in Deutschland zu unterstützen, hat dieser Artikel eine Liste mit drei Förderprogrammen auf nationaler Ebene im deutschen Energiesektor zusammengestellt. Erneuerbare Energien werden immer wichtiger und die Mobilität im Bereich der erneuerbaren Energien sorgt dafür, dass Unternehmer ihr Know-how und ihr Wissen in die ganze Welt tragen! Wenn Sie in der Energiebranche tätig sind und Unternehmergeist haben – dann könnte dieser Artikel etwas für Sie sein!
Deutschlands Energiewende Vor Dem Hintergrund Der Russischen Invasion in der Ukraine:
Perspektiven Für Eine Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit
Wie die Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigen, ist der Energiemix in Deutschland in den letzten drei Jahrzehnten vielfältiger geworden, wobei Biokraftstoffe und Abfälle (2020: 1,307,933.0 TJ) sowie Wind- und Solarenergie etc. (2020: 699,807.0 TJ) spätestens seit den frühen 2000er Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Im November 2021 einigte sich die neue Koalition in Deutschland auf einen Kohleausstieg bis 2030 statt 2038 und während der russischen Invasion der Ukraine betonte der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, dass Deutschland „bis zum Herbst dieses Jahres unabhängig von russischer Kohle” sein wolle. Etwa zur gleichen Zeit hat Habeck aber auch gesagt, dass dies im schlimmsten Fall bedeuten würde, Kohlekraftwerke länger laufen zu lassen.
Wie Clean Energy Wire in einem Artikel vom 9. März 2022 argumentierte, muss Deutschland, um das Tempo bei der Umstellung auf erneuerbare Energien unter den neuen Bedingungen zu halten, seine Anstrengungen zum Bau „neuer Anlagen für erneuerbare Energien, […] Netz- und Wasserstoffinfrastruktur, aber auch neuer Flüssiggas-Terminals” jetzt wirklich verstärken. In der Zwischenzeit waren sich Habeck und Olaf Scholz einig, dass Kohle doch noch eine Rolle bei der Sicherung der Energieversorgung spielt. Obwohl Deutschland weiterhin am Ausstieg aus der Kernenergie festhält, räumte Scholz auch ein, dass der Energiehandel mit Russland bis zum Herbst dieses Jahres in gewissem Umfang unvermeidlich sein könnte.
Letzteres unterschied sich von Bidens Reaktion auf den russisch-ukrainischen Krieg, der ein Verbot aller Energieimporte aus Russland veranlasste. Eine mögliche Lösung, die in einem Artikel in der Zeitschrift Foreign Policy vorgeschlagen wurde, könnte vermeintlich darin bestehen, dass Deutschland bei dringendem Bedarf die afrikanischen Erdgasreserven anzapfen und die Beziehungen zu Russland relativ zeitnah abbrechen könnte. Das letztgenannte Argument wurde auch von NJ Ayuk, dem Vorsitzenden der Afrikanischen Energiekammer (AEC), vorgebracht, der betonte, dass Afrika zwar Monate brauchen würde, „um seine Gasproduktion hochzufahren”, es aber möglich wäre, Deutschland mit “‘Freiheitsgas’” zu versorgen. Der Vorschlag, stärker mit Afrika zu kooperieren, unterstrich wohl erneut die Bedeutung einer sich gegenseitig unterstützenden deutsch-afrikanischen Zusammenarbeit im Energiesektor heute und in der Zukunft. Für Unternehmer mit Migrationshintergrund aus Afrika, die ein Interesse an der Gründung eines Unternehmens im Bereich der erneuerbaren Energien in Deutschland haben, könnte die aktuelle Situation auch zumindest interessant sein.
Sollten Afrika und Deutschland in dieser Krise zusammenarbeiten, könnte es auch an der Zeit sein, darüber zu diskutieren, wie Investitionen in Projekte für erneuerbare Energien zwischen Afrika und Deutschland, sowie in die Mobilität und das Unternehmertum im Bereich der erneuerbaren Energien, die vorübergehenden Investitionen in afrikanisches Gas ‘ausgleichen’ könnten, selbst wenn sich westliche Staats- und Regierungschefs auf der COP26 vehement gegen jeglichen Verlass auf Erdgas aus Afrika ausgesprochen haben. Bei der Umstellung auf erneuerbare Energien ist es sicherlich wichtig, das Konzept der Kreislaufwirtschaft neu zu verstehen und stetig auf neue gesellschaftliche Bereiche auszudehnen. Investitionen in die Ansiedlung afrikanischer Unternehmer in Deutschland und umgekehrt könnten sicherlich die Wissensproduktion und den Aufbau lokaler Kapazitäten beeinflussen – sowohl im Hinblick auf die Infrastruktur als auch auf Bildung und Fachwissen in beiden Regionen. Letzteres bedeutet, dass Investitionen in erneuerbare Energien ein wichtiges Thema bleiben müssen, während gleichzeitig die Energieversorgung und -sicherheit ein wichtiges Thema bleiben wird.
Fördermittelsuche In Deutschland…
3 Förderprogramme Auf Nationaler Ebene
Die Frage, wo man als Gründer mit Migrationshintergrund in Deutschland mit Interesse an der erneuerbaren Energiebranche nach Fördermitteln suchen kann, ist sicherlich eine gute Frage. Es kann leicht passieren, dass man den Überblick über Förderungsmöglichkeiten verliert, nur weil Informationen nicht immer zur richtigen Zeit an die richtige Zielgruppe gelangen, aber glücklicherweise gibt es einige Initiativen, die Gründer im Bereich der erneuerbaren Energien und im Energiesektor bei der Fördermittelsuche in Deutschland unterstützen. Wie die Noerr Consulting AG im Jahr 2020 betont hat, könnten die folgenden Förderprogramme für Gründer im Energiesektor besonders interessant sein:
Kurz zusammengefasst, ist das 7. Energieforschungsprogramm ist ein nationales Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das 2018 gestartet ist und jährlich €1,3 Milliarden in die „Forschung, Entwicklung, Demonstration und Erprobung zukunftsfähiger Technologien und Konzepte” investiert. Das Programm unterstreicht, dass Start-ups ein wichtiger Katalysator sind, um die Energiewende voranzutreiben, und dass die Förderschwerpunkte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) sich darauf beziehen, Raum für vielfältige Gründungen, flexible Fördermöglichkeiten und Vernetzung zu schaffen. Genauer gesagt fördert das BMWi Projekte unter verschiedenen Horizonten – wie ‘Energiewende und Gesellschaft’ und ‘Wasserstoff und Sektorkopplung’. Neben letzterem gibt es seit Juli 2021 ein neues Förderkonzept mit dem Namen ‘Reallabore der Energiewende’.
Während der Förderhorizont ‘Energiewende und Gesellschaft’ im Jahr 2020 auf Projekte fokussiert war, die Zusammenhänge mit Hinblick auf den Arbeitsmarkt, die Energiewende und die Digitalisierung untersuchen, zielt dieses Projekt im Jahr 2022 auf neue Denkansätze ab. Informationen zu den Fördermöglichkeiten im Jahr 2022 erhalten Sie beim Projektpartner im Forschungszentrum Jülich. Wenn Sie stattdessen daran interessiert sind, einen Beitrag zum Förderhorizont ‘Wasserstoff und Sektorkopplung’ zu leisten, der auch als ‘Technologieoffensive Wasserstoff (TOW)’ bezeichnet wird, könnte es stattdessen sinnvoll sein, die Nationale Wasserstoffstrategie Deutschlands und das Forschungsnetzwerk Wasserstoff zu verfolgen. Und wenn Sie sich für das Programm ‘Reallabore der Energiewende’ interessieren, sollten Sie wissen, dass interdisziplinäre Projekte, die die Verbindung zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, Industriepartnern und Interessengruppen besonders gut verstehen und adressieren, besonders erfolgreich sein könnten, wenn es darum geht, Fördermittel zu erhalten. Kurz gesagt, das Reallabore-Programm legt auch großen Wert auf die Fähigkeit eines Projekts, die Energiewende zu beschleunigen. Weitere Informationen erhalten Sie hier!
Neben dem 7. Energieforschungsprogramm könnte ein weiteres Förderprogramm auf nationaler Ebene in Deutschland für Start-ups mit Migrationshintergrund, die sich für den Bereich der erneuerbaren Energien interessieren, attraktiv sein – und das ist der Förderhorizont KMU-innovativ! Wie das BMBF im Februar 2022 mitteilte, werden mit ‘KMU-innovativ’ kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in verschiedenen Bereichen wie Bioökonomie, Supercomputing, Forschung für die zivile Sicherheit, Photonik und Quantentechnologien sowie Ressourceneffizienz und Klimaschutz gefördert. Im Februar beliefen sich die Fördermittel auf nicht weniger als €1,777 Mio., die jedoch auf eine Vielzahl von Projekten entfallen, zu denen bisher 3,990 KMUs gehören.
Während sich Start-ups mit einem Interesse am Energiesektor und einer zweiten Mission in einem anderen Bereich wahrscheinlich für verschiedene Horizonte des Programms bewerben können, sollten sie sich vielleicht vor allem über den Horizont der Ressourceneffizienz und des Klimaschutzes informieren. Wie das BMBF darlegt, sollten KMUs, die eine Förderung anstreben, auf jeden Fall ein großes Innovationspotenzial und Exzellenz vorweisen können. Konkret gliedert sich das Projekt in vier Teilbereiche: Rohstoffeffizienz, Energieeffizienz und Klimaschutz, nachhaltiges Wassermanagement und nachhaltiges Flächenmanagement. Lösungen, die im Hinblick auf die Förderung von Energieeffizienz und Klimaschutz attraktiv sind, sind zum Beispiel „systembezogene Technologien, Verfahren und Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Industrie [,] treibhausgasmindernde Technologien und Verfahren für Industrieprozesse [und] klimarelevante Querschnittstechnologien”.
Während Projektskizzen bei KMU-innovativ ganzjährig eingereicht werden können, sind die Bewertungstermine der 15. April und der 15. Oktober eines jeden Jahres. Existenzgründer, die sich für diesen Förderhorizont interessieren, sollten unbedingt die Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) und den Klimaschutzplan 2050 konsultieren, da Projektskizzen, die auf die Ziele der letztgenannten Strategien hinarbeiten, als besonders willkommen bezeichnet werden. Kurz gesagt wurde die DAS im Dezember 2008 verabschiedet und wird alle fünf Jahre neu aktualisiert. Ihre übergeordneten Ziele sind unter anderem, Umweltrisiken zu benennen und transparent zu machen, verschiedene Interessengruppen zu sensibilisieren, eine bessere Entscheidungsgrundlage zu schaffen, damit Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen umweltbewusster handeln können, und Verantwortlichkeiten festzulegen.
Anders als die anderen Programme, so betont die Noerr Consulting AG, ist der Start up Energy Transition (SET)-Hub kein Programm, das Unternehmern mit Interesse an der Energiewirtschaft in Deutschland finanzielle Mittel zur Verfügung stellt. Es bietet Start-ups jedoch Unterstützung bei der „Entwicklung ihrer innovativen Geschäftsmodelle und Lösungen für die Energiewende”, wie es auf der Website heißt. Neben regionalen Workshops zu regulatorischen Rahmenbedingungen bietet diese Initiative Mentoring und ein Innovationsnetzwerk an – alles wahrscheinlich gute Ausgangspunkte, sogar bevor man sich bei Förderprogrammen bewirbt! Es ist vielleicht gar nicht so einfach, den deutschen Energiemarkt zu verstehen, aber SET-Hub ist in der Lage und bereit Fragen zu beantworten, mitzuhelfen und Start-ups zu unterstützen.
Um erste Erkenntnisse vom SET-Hub zu gewinnen, die Hinweise auf den deutschen Energiemarkt und seine individuellen Bedürfnisse geben können, ist es vermutlich interessant den Publikationsbereich vom SET-Hub zu erkunden. Neben dem Podcast auf der Webseite des Future Energy Lab sind weitere Publikationen der dena, der Enerki und der Start Up Energy Transition Platform zum Thema Energie und künstliche Intelligenz auch sicherlich interessant. Letztere Plattform veranstaltete im Oktober 2021 wieder das jährliche SET Tech Festival, eine Großveranstaltung, die Energy Accelerator, Energie-Start-ups, Branchenexperten und Politiker zusammenbrachte. Da es sich bei SET-Hub um ein Projekt der dena handelt, kann der Beitritt zu diesem Netzwerk für Unternehmer mit Migrationshintergrund, die sich für den deutschen Sektor der erneuerbaren Energien interessieren, zumindest eine Inspiration sein.
Centurion Plus
Wenn Sie ein Gründer mit Migrationshintergrund sind und Interesse daran haben, im deutschen Energie- und Erneuerbare-Energien-Sektor zu gründen oder zu expandieren, dann unterstützen wir Sie gerne bei den rechtlichen und administrativen Hürden auf Ihrem Weg zu einer neuen Herausforderung und einem neuen Projekt! Wir sind seit 2020 mit einem Büro in Frankfurt am Main vertreten und haben uns auf die Unterstützung von Start-Ups und KMUs auf dem deutschen Markt spezialisiert. Darüber hinaus verfügen wir über mehrere afrikanische Büros und können bei Bedarf auch in verschiedenen afrikanischen Ländern Unterstützung anbieten. Kontaktieren Sie uns für ein erstes Beratungsgespräch um mehr zu erfahren!