Vor der Deutschen Bundestagswahl am 26. September 2021 und zum Ende der Merkel-Ära, thematisiert dieser Artikel den Einfluss von potentiellen Wahlergebnissen auf Start-ups mit einem Fokus auf solche Unternehmen, welche in der Digitalisierung involviert sind und zum sozialökologischen Wandel beitragen. Nachdem die jüngsten Flutkatastrophen in Westdeutschland Deutschland und die internationale Gemeinschaft in Schock versetzt haben, wird in der Öffentlichkeit vermehrt darüber spekuliert welchen Einfluss dieses verheerende Ereignis auf die Deutschen Bundestagswahlen haben könnte. Kurz gesagt, die Notwendigkeit den Klimawandel und eine wirtschaftliche Umstrukturierung zu bewältigen wird immer dringender.
Um herauszufinden wie deutsche Parteien letztere Probleme adressieren, indem sie unter anderem auch die Marktkonditionen für Start-ups ändern, lesen Sie unten weiter!
Wahlversprechen für Start-ups auf einen Blick
Die CDU/CSU zielen darauf ab…
- Die Kooperation mit Israel bezüglich der Förderung von Start-ups auszubauen
- Günstige Rahmenbedingungen für Agrar-Start-ups zu schaffen
- Start-ups erst dann zu besteuern, wenn sie bereits Gewinne ausschütten
- Die Praktikabilität der Übertragung von Anteilen an Mitarbeiter zu verbessern
Die SPD zielt darauf ab…
- Deutschland zu einem führenden Start-up-Standort in Europa zu machen und dadurch neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen
- One-Stop-Agenturen für Gründer(innen) bereitzustellen
- Einen erleichterten Zugang zu Kapital durch Projektförderung sowie öffentliche Fonds für Wagniskapital und eine “Kultur der zweiten Chance”, auch im Insolvenzrecht, zu schaffen
- Existenzgründungen von Frauen gezielt zu fördern
- Transformationszentren für sozialökologischen Wandel und die digitale Transformation zu errichten, um die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen, Sozialunternehmen und nicht-exit-orientierten Start-ups sowie Beschäftigten, Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft zu fördern
Die Grünen zielen darauf ab…
- Förderprogramme für Hightech-Start-ups, Gründungszentren und Entrepreneurship-Ausbildungen auszuweiten und den Zugang zur öffentlichen Förderung zu erleichtern
- Einen staatlichen Wagniskapitalfonds zu errichten, welcher verstreute Förderangebote bündeln und ein Vielfaches an privaten Geldern hebeln soll um mehr und schnellere Investitionen zu ermöglichen
- Letzterer Zukunftsfonds wird sich auf die Nachhaltigkeit fokussieren, insbesondere auf GreenTech, KI, nachhaltige Mobilität, Bioökonomie und Zirkulärwirtschaft
- Den Zugang zu öffentlichen Fördermitteln für Start-ups in der grünen Wirtschaft zu verbessern und durch die Kooperation mit regionalen GreenTech Start-up Hubs die Kooperationen zwischen Start-ups und KMUs zu erleichtern
- Einen funktionierenden Sekundärmarkt für Direktinvestitionen und Anteile an Wagniskapitalfonds durch eine Co-Investing-Plattform aufzubauen
- Sicherzustellen, dass öffentliche Fördermittel und Investitionen den Frauenanteil in Start-ups genauso wie die Diversität von Start-ups berücksichtigen, Zugang für Gründer mit einem Migrationshintergrund ermöglicht ist vor allem was Start-ups angeht, welche sich mit der Digitalisierung befassen
- Einen staatlichen Wagniskapitalfonds für Frauen einzurichten
- Start-ups und KMUs gezielter in die steuerliche Förderung von Forschung mit einzubeziehen
Die FDP zielt darauf ab…
- Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zu Gunsten von Start-ups als ein effektives Mittel einzusetzen
- den Zukunftsfonds (Dachfonds) zur Start-up-Finanzierung auszubauen, unter anderem durch die attraktivere Gestaltung von Investitionen in Wagniskapital für privates Kapital
- Die Deutsche Transfergemeinschaft (DTG) als Selbstverwaltungseinrichtung mit dem Ziel technologische und soziale Innovationen zu unterstützen zu gründen, wobei Erstere ein One-Stop-Shop wäre, der Transfer-Know-how bündelt und Projekte unter Beteiligung einer Hochschule oder eines Unternehmens aus der Wirtschaft oder Zivilgesellschaft möglich macht
- Sicherzustellen, dass Software- und Hightech-Unternehmen sowie Start-ups von dem DTG profitieren
- Vorteilhaftere Konditionen für Gründer von digitalen Start-ups zu ermöglichen, wie zum Beispiel steuerliche Forschungsförderung, bessere Finanzierungsmöglichkeiten und weniger Bürokratie
- Sicherzustellen, dass Start-ups und KMUs in der Raumfahrtindustrie an deutschen-und EU Projekten beteiligt werden
- Als Teil der KI-Roadmap für künstliche Intelligenz bis 2025, Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups bereitzustellen und für die Innovation des Gesundheitswesens eine unbürokratische Vergabe von Fördergeldern zu ermöglichen
- Die Umweltpolitik als Innovationsmotor zu benutzen und diplomatische Beziehungen im Bereich der Digitalisierung neu zu gestalten, unter anderem auch durch eine gezielte Kooperation zwischen deutschen Start-ups und Start-ups im Silicon Valley, Taiwan, Tel Aviv, Singapur, Shenzhen und Daejeon.
Auch, wenn Die Linke angekündigt hat, Start-ups bzw. Unternehmensgründungen die zur Solidarwirtschaft beitragen gezielt zu fördern, werden Start-ups in dem Wahlprogramm der Partei kaum erwähnt. Währenddessen, verwehrt die rechtsextreme Partei AfD jegliche Kooperation zwischen staatlichen Instituten, Unternehmen und Innovation.
Die Zukunft von Start-ups ist ‘Digital’ und ‘Grün’
Basierend auf den obigen Wahlversprechen ist es keine Überraschung, dass die Zukunft für Start-ups in Deutschland digital und grün ist! Sowohl die CDU/CSU und die SPD, als auch die Grünen und die FDP planen Großinvestitionen mit einem Fokus auf Start-ups, welche zu sozialökologischem Wandel und/oder der Digitalisierung beitragen. Die Grünen und die FDP adressieren die Bedeutung von Start-ups besonders häufig und bieten in ihren Wahlprogrammen die konkretesten und umfassendsten Maßnahmen, um die Konditionen für Gründer mit verschiedenen Hintergründen und in verschiedenen Sektoren zu verbessern. Aus diesem Grund, könnte es interessant sein zu verstehen wie andere damit verbundene Wahlziele von letzteren Parteien Start-ups beeinflussen könnten.
Die Grünen haben nicht nur geplant Start-ups in die Umstrukturierung der deutschen Wirtschaft mit einzubeziehen, sondern auch einen Klima Investment Plan als Teil ihrer Wahlkampagne vorgelegt. Mit dem Ziel auf eine klimafreundliche Wirtschaft zuzusteuern bezwecken die Grünen grünes Investitionskapital auch im Rahmen der deutschen Strategie für Nachhaltige Finanzierung anzuziehen. Laut einer Pressemitteilung des deutschen Bundesfinanzministeriums “Das Ziel der Strategie ist Investments, welche zwingend für den Klimaschutzmaßnahmen und Nachhaltigkeit sowie das Adressieren von Klimarisiken notwendig sind, welche wiederum immer relevanter für das Finanzsystem sind, zu mobilisieren”.
Vor allem, seit die Grünen auch angekündigt haben, dass sie die starken Einschränkungen bezüglich der Kreditaufnahme und der Schuldenbremse revidieren wollen, könnten die Chancen für grüne und digitale Start-ups bezüglich der Aufnahme von öffentlicher Förderung gut aussehen und über die nächsten Jahre noch weiter ansteigen. Die Grünen wollen solche neuen und kostengünstigen Kredite als Teil ihres 500 Milliarden Budgets für eine “sozialökologische Transformation” der Wirtschaft anbieten. Unterdessen könnte das Ziel der FDP Start-up Hubs global durch sogenannte “Innovationsbotschafter” zu verlinken sowie ihr Ziel Start-ups in nationale- und EU Projekte in der Raumfahrtindustrie mit einzubeziehen dazu führen, ähnliche Kooperationen zukünftig in anderen Industrien anzustreben.
Die Idee der FDP “Digitale Freiheitszonen” zu erschaffen, welche bessere Finanzierungsmöglichkeiten, steuerliche Forschungsförderung und weniger Bürokratie bei der Unternehmensgründung zur Folge haben würde, könnte Start-ups ebenso profitieren. Ähnlich wie die Grünen setzt die FDP einen starken Akzent auf die Digitalisierung vom Gesundheitssektor und KI, wodurch es sicherlich neue Möglichkeiten für Start-ups geben wird um sich an öffentlichen Projekten zu beteiligen. Mit anderen Worten, eine ‘Jamaika-Koalition’ könnte sich im Rahmen von Wahlversprechen profitabel für Start-ups auswirken.
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