Das Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) ist bekannt für seine dynamische, innovative und wohl strukturiertes Start-up Ökosystem. Gerade, weil sich überörtliche Zusammenarbeit hauptsächlich auf die Digitalisierung fokussiert, liefern Start-ups einen wichtigen Beitrag zu einer der wichtigsten Herausforderungen der heutigen Zeit mit ihrem Expertenwissen in Bereichen wie IT, Gesundheit und Energie. Darüber hinaus ist NRW ein lukrativer Markt für Investoren, vor allem wegen seiner Bevölkerungsgröße, geografischen Lage, Kaufkraft und der Anwesenheit von internationalen Unternehmen. Dieser Artikel vertieft sich darin, was NRW Start-ups und Investoren zu bieten hat.
Start-Ups in NRW auf einen Blick
Derzeit sind 1.636 Start-ups Mitglieder des NRW Startup Ecosystems, welche als eine eigenständige Initiative und als ein Netzwerk dafür sorgt, dass Start-ups einfach von Investoren gefunden werden können und eine Kooperation mit verschiedenen Digital Hubs in NRW stattfindet. Kurz gesagt wird geschätzt, dass jedes fünfte Start-up in NRW gegründet wurde, wobei die prominentesten Sektoren InsurTech, KI, IoT, Industrie 4.0, die Spieleindustrie und HealthTech einschließen. Durch einem deutschlandweiten Vergleich wurde herausgefunden, dass NRW gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern die größte Anzahl an Start-ups beheimatet. Als Standort von weltweit bekannten Start-ups wie Trivago, einer Hotel Metasuche Website, hat die Start-up Szene in NRW außerdem eine solide Reputation aufgebaut und zieht zahlreiche junge Visionäre und Gründer an.
Laut dem NRW Start-up Monitor 2020 hat sich in den ersten zwei Quartalen von 2020 und während der Covid-19-Pandemie die Anzahl von Start-ups in NRW um 16.5 % erhöht, während die Anzahl von Start-ups in ganz NRW im deutschlandweiten Vergleich bei 19.1% liegt. Gemeinsame Merkmale von Gründern und Visionären sind dabei ihr junges Alter und ihre diversen Hintergründe. Wenig überraschend ist folglich, dass die meisten Start-ups in NRW noch in ihrer Gründungsphase und jünger als 10 Jahre sind. Vor allem weil das regionale Start-up Ökosystem sehr lebendig ist, in welchem Universitäten beispielsweise eine Netzwerk- und Beratungsrolle besitzen, gibt es auch einige Herausforderungen mit Bezug auf die Existenzgründung in NRW.
Herausforderungen für Start-Ups in NRW
Während das NRW Startup Ecosystem eine zweckmäßige und kostenfreie Plattform darstellt, durch welche Start-ups sich in der Öffentlichkeit kundtun können, sind für 1.636 registrierte Start-ups nur 39 Investoren aufgelistet. Gleichermaßen, obwohl viele Universitäten wie die RWTH Aachen Unterstützung bei der Unternehmensgründung anbieten, beläuft sich der Bildungshintergrund von 85.2 % der Gründer auf wenige Felder wie BWL/VWL/ o.Ä., Ingenieurwissenschaften, Informatik/Mathematik und Naturwissenschaften. Während Letzteres mit der Nachfrage nach Experten aus MINT-Fächern resoniert, könnten solche Gegebenheiten auch darauf hinweisen, dass die Start-up Szene in NRW weniger offen gegenüber Gründern aus anderen Fachbereichen ist.
Für Gründerzentren an Universitäten in NRW könnte Letzteres bedeuten, dass es einen Handlungsbedarf bezüglich des Trainings von Experten aus anderen Fachbereichen gibt, um deren Know-How optimal mit in die regionale Start-up Szene einzubeziehen. Vor allem, weil verschiedenste Disziplinen in den nächsten Jahren eine Transformation durchlaufen werden, könnte eine solche Initiative zielgerecht sein und darüber hinaus die Kooperation zwischen Start-ups und KMUs mit Hinsicht auf ihre Finanzierung stärken. Derzeit sind nur 22.5% der deutschen Start-ups in NRW mit der Kapitalverfügbarkeit und 26% mit bestehenden internationalen Netzwerkmöglichkeiten zufrieden.
Das NRW Gründerstipendium ist eine der wohl bekanntesten Finanzinstrumente für Start-ups in der Region, obwohl es nur eine limitierte Anzahl von Start-ups in NRW unterstützt. Formale Bewerbungskriterien besagen, dass bis zu drei Bewerber Förderungsgelder erhalten können insofern ihr Start-up sich als nicht-börsennotiertes Kleinstunternehmen qualifiziert, nicht älter als ein Jahr ist und bisher noch keine Gewinne ausgeschüttet hat. Wegen der steigenden Anzahl an Start-ups in NRW, könnte es also zukünftig einen Bedarf für die Diversifikation von Finanzierungs-, Trainings- und Inkubatorprogrammen geben.
Vor allem, weil Ausstiegsstrategien eine weitere Herausforderung für NRW’s Start-ups darstellen, könnten alternative Rechtsanbieter (ALSPs) wichtige Kooperationspartner in NRW’s Start-up Szene werden. Da ALSPs ihr Expertenwissen und ihre legalen Serviceleistungen digital und zu einem geringeren Preis als traditionelle Kanzleien anbieten, könnten diese sich ideal an den Bedürfnissen von jungen Gründern ausrichten. Darüber hinaus stellen NewLaw und LegalTech schon an sich Felder dar, welche Gründer mit einem rechtswissenschaftlichen Hintergrund und aus angrenzenden Bereichen anziehen könnten.
Ein Einblick in NRW’s Start-Up Metropolen
Wie zuvor gesagt, ist NRW sowohl eine Region welche viele Vorteile für Gründer und Investoren bereithält, als auch eine Region welche mit zugegebenermaßen innovativen Start-up überfüllt ist, während diese nach langfristigen Finanzierungsmöglichkeiten suchen. Die folgenden Kurzporträts der drei Start-up Metropolen in NRW geben einen genaueren Einblick und sollen erlauben Gründer und Investoren zu inspirieren.
- Köln
- Aus 10 Städten in NRW, rangierte Köln mit 382 registrierten Start-ups im NRW Startup Ecosystem auf Platz eins. In Köln können Start-ups vor allem von der Präsenz von internationalen Unternehmen profitieren. Unter 10.000 internationalen Unternehmen in Köln sind unter anderem die AMB Generali Gruppe, UPS und RTL.
- Insbesondere, weil die führenden Branchen in Köln die Automobil-, Chemie-, Maschinenbau-, Metallproduzierende-, Metallverarbeitende- und Ernährungsindustrie sind, könnten Start-ups einen besonderen Beitrag zur Geschäftsentwicklung in NRW liefern, indem sie sich auf die Diversifikation von der regionalen Produktion und regionalen Serviceleistungen fokussieren.
- Vor allem, da 83% aller Arbeitnehmer in Köln im Dienstleistungssektor arbeiten, könnte die Digitalisierung von Dienstleistungen durch Start-ups zu der weiteren Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten führen solange Start-ups nachhaltige Finanzierung erhalten um die Größe ihrer Unternehmen mit Hilfe von der Kooperation mit KMUs und Bezirksregierungen zu erhöhen.
- Genauso wie in anderen Städten, können sich Gründer in Köln für das NRW Gründerstipendium bewerben, welches im August 2021 seinen zweiwöchentlichen Stammtisch wieder ins Leben gerufen hat. Darüber hinaus, sind unter den vielen Investoren in Köln beispielsweise CologneInvest, Capnamic Ventures, ColoniaPrivateEquity und STS Ventures. Wohlbemerkt bietet der Digital Hub Cologne (DHC) nicht nur eine Schnittstelle zwischen Start-ups und Investoren, sondern auch einen Überblick über bestehende Netzwerke für Start-ups wie zum Beispiel den Gateway Accelerator an der Universität zu Köln.
- Düsseldorf
- Düsseldorf ist nicht nur die Landeshauptstadt von NRW, sondern rangierte auch auf Platz zwei im NRW Startup Ecosystem mit 336 online registrierten Start-ups. Neben der Bandbreite an internationalen Organisationen und neben dem Fakt, dass die Landeshauptstadt als eine der wichtigsten Wirtschaftszentren in Europa angesehen wird, sind alleine in Düsseldorf’s Stadtgebiet 45.000 Unternehmen angesiedelt.
- Ähnlich wie Köln, ist Düsseldorf von einer Nähe zu mehreren internationalen Flughäfen und Grenzgebieten gekennzeichnet. Zu Düsseldorf’s führenden Branchen zählen unter anderem die Werbe-, Telekommunikations- und Modeindustrie. Darüber hinaus wurde Düsseldorf auch deutschlandweit auf Platz eins gelistet was die Führung der Beratungsindustrie angeht.
- Während der digihub Düsseldorf Rheinland Start-ups ein Netzwerk und Verbindungen zu zumindest 150 Investoren und 25 Kooperationspartnern anbietet, belaufen sich die Fördersummen des digihubs auf 1.350.000 Euro. Gerade, da nur 60 aus 500 Start-up Teams in den Accelerator des digihubs Düsseldorf Rheinland aufgenommen wurden, könnten Letztere von einer kompetenten Strategieentwicklung vor ihrem Pitch profitieren.
- Unter anderem kann vermutlich das Center for Entrepreneurship Düsseldorf (CEDUS) an der Heinrich-Heine Universität dabei helfen. Sowohl durch Speedback-Sessions, als auch durch das umfangreichere Unterstützungsprogramm In-Cube-Bator können Start-ups an ihren Unternehmensstrategien feilen und diese wettbewerbsfähig machen.
- Aachen
- Durch die Nähe und Verbindung zu wissenschaftlichen Exzellenzzentren wie der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich (FZJ), ist Aachen für Start-ups und Investoren ein inspirierender und lukrativer Ort um ihre Ziele umzusetzen. Im NRW Startup Ecosystem rangierte Aachen auf Platz drei mit einer Ansiedlung von 162 online registrierten Start-ups.
- Im Vergleich zu Köln und Düsseldorf ist Aachen geografisch gesehen noch näher an Grenzregionen wie Belgien, den Niederlanden und Frankreich gelegen. Führende Branchen sind dabei die Ernährungs-, Maschinenbau-, Papier-, Chemie-, Metall produzierende- und Metallverarbeitende Industrie. Darüber hinaus erzielte die Region Aachen 2020 eine Exportquote von 42.4 % und einen Gesamtumsatz von 17.9 Milliarden Euro.
- Neben der außergewöhnlichen Stärke des Dienstleistungssektors in Aachen, spricht die Arbeitsumgebung für Start-ups im digitalHUB Aachen, der sich in der digitalChurch befindet, für das städtische Engagement in den Bereichen der Innovation und Digitalisierung von Dienstleistungen.
Start-ups in der digitalChurch profitieren nicht nur von Co-Working-Büroplätzen und einer Direktanbindung zu anderen Start-ups, sondern auch von dem regulären Angebot von Workshops und Events im digitalHUB. Darüber hinaus bieten sowohl die RWTH Aachen als auch die FH Aachen Inkubations- und Coaching-Programme, während Aachen letztlich attraktiv wegen seiner kleinen aber gut verlinkten Start-up Szene ist.
Centurion Plus
Ob Sie als Unternehmer oder als Investor Interesse an Geschäftsmöglichkeiten in NRW entwickelt haben, gerne unterstützt Sie unser Team mit dem (nächsten großen) Scale-up oder der Unternehmensgründung. Dabei stehen wir Ihnen mit Rat und Tat beiseite um Sie bei der Wahl der richtigen Rechtsform, Fragen bezüglich des gewerblichen Rechtsschutzes, der Kapitalbeteiligung und Partnerschaften zu unterstützen. Unser Pool an Projektjuristen kann sie darüber hinaus bezüglich der internationalen Zusammenarbeit beraten und wird sein Bestes tun, um Ihnen dabei zu assistieren noch mehr Innovation nach NRW zu bringen.
Kontaktieren Sie Centurion Plus noch heute für ein erstes Beratungsgespräch.