Laut dem ‘Business and Finance Outlook 2021: AI in Business and Finance’ der OECD „ hat sich [d]er der Einsatz von KI-Anwendungen im gesamten Spektrum des Finanz- und Wirtschaftssektors in den letzten Jahren schnell weiterentwickelt”. Während FinTech-Unternehmen vor ungefähr einem Jahrzehnt Schwierigkeiten hatten, im Wettbewerb zu bestehen und Kunden gewinnen, ist ihre Wettbewerbsfähigkeit heutzutage offiziell (wieder) hergestellt. Wie einige Kommentatoren argumentieren, hat die globale Finanzkrise das Wachstum des FinTech-Marktes angekurbelt, wobei Equity Crowdfunding vielen Early-Stage Start-ups wohl dabei geholfen hat die letztere Krise zu überstehen. KI-Anwendungen haben in der Tat einer Vielzahl von Akteuren, wie Unternehmen und Kunden, Bankern und Investoren sowie Versicherungsunternehmen und Banken, Vorteile geboten. Spätestens seit der Verabschiedung des UK-Singapore Digital Economy Agreements (UKSDEA) am 9. Dezember 2021, welches das vierte von Singapurs Digital Economy Agreements (DEAs) ist, hat FinTech wohl auch an Einfluss auf die Politikgestaltung und die internationalen Zusammenarbeit gewonnen. Dieser Artikel dient dazu, einen ersten Überblick über die Finanzen-FinTech-KI Dimension zu geben, über die unser Team Sie diesen Monat auf dem Laufenden halten wird!
Der Globale FinTech-Markt: Rasanter Wachstum Während der COVID-19-Pandemie
Trends und Hintergründe
Laut yahoo!finance wurde der globale Fintech-Markt im Jahr 2020 auf US$7301,78 Milliarden geschätzt. Im Jahr 2021, wie von Statista veröffentlichte Daten zeigen, war das größte Segment des Fintech-Marktes der digitale Zahlungsverkehr mit einem Wert von US$6,752,388 Millionen. Doch während die höchsten Transaktionswerte im digitalen Zahlungsverkehr zu finden waren, wird Neobanking (‘Internet only’) immer beliebter und vermutlich bald in den Mainstream integriert. Der Wachstum des Transaktionswertes über verschiedene Sektoren des Fintech-Marktes hinweg (z. B. alternative Finanzierung und Kreditvergabe, Digitale Investitionen und Zahlungen, Neobanking) wird voraussichtlich bis 2025 zurückgehen, was nicht bedeutet, dass Nutzer von Online Banking etc. kleinere Transaktionen tätigen werden. Stattdessen wird erwartet, dass Transaktionen via Neobanking und, vor allem, der Bereich der alternativen Finanzierungen an Wert gewinnen werden. Die letztgenannte Prognose könnte wohl von der COVID-19-Pandemie beeinflusst werden, während der alternative Finanzierungen viele KMUs am Leben hielt…Wie Finance Monthly schreibt: „[d]ie Covid-19-Pandemie hat [die Domäne der] alternativen Finanzierungsmöglichkeiten in den Mainstream integriert”.
Alternative Finanzierung und Kreditvergabe
Insbesondere wenn Unternehmen in der Frühphase finanzielle Unterstützung benötigten, erhöhte die Entscheidung für eine alternative Kreditvergabe ihre Chancen auf eine Bewilligung, ihre unmittelbare Liquidität und ihren Einfluss auf die Wahl der richtigen Kreditbedingungen. Auf der anderen Seite sind alternative Finanzierungsmöglichkeiten mit einem höheren effektiven Jahreszins sowie dem Risiko verbunden, weniger etablierten Finanzdienstleistern zu vertrauen. Während Fintech in Ansätzen schon länger in den Mainstream integriert ist, wächst der Bereich der alternativen Kreditvergabe noch stets an. Ob dies ein Hindernis ist oder nicht, muss jedes Unternehmen selbst entscheiden. Wie Aileen Ott auf greenbox Capital schreibt, können alternative Kreditvergaben insbesondere Unternehmen zugute kommen, die normalerweise keinen Anspruch auf einen traditionellen Kredit haben, zum Beispiel Unternehmen in Hochrisikoindustrien, Unternehmen mit geringer/hoher Kreditwürdigkeit, Unternehmen in Frauen-, Minderheiten- und Veteranen-Besitz und Unternehmen, die kleinere Darlehen anstreben. Während die Domäne der alternativen Kreditvergabe also im Kreise weniger privilegierten Gruppen beliebt sein könnte, sollten hohe Zinsen und Glaubwürdigkeitsrisiken nie außer Acht gelassen werden.
FinTech und KI Verknüpfen und Ausschöpfen
Ähnlich wie das traditionelle Bank- und FinTech-Geschäft, birgt die Anwendung von KI in FinTech- und anderen Branchen ihre eigenen Vorteile und Risiken. In einer Zeit, in der der Datenschutz, die Bürgerkontrolle und der Kampf um die Gleichberechtigung und Rechte als ähnliche, und doch widersprüchliche, Themen entstanden sind – nämlich als zwei Seiten derselben Medaille, könnte die Anwendung von KI-Instrumenten im Finanzbereich sowohl eine Möglichkeit sein, für mehr Sicherheit zu sorgen sowie Diebstahl und Korruption zu verhindern; als auch eine Möglichkeit sein, die Bürgerkontrolle, durch die Sammlung von Daten über individuelle Entscheidungen und Verhaltensweisen, zu verstärken. Wie im oben erwähnten OECD Business Outlook 2021 erwähnt, haben KI-Technologien: „[das] Potenzial zur Verbesserung der Produktivität und Innovation…[, die Fähigkeit] das Kundenerlebnis [zu] verbessern, rapide Investitionsmöglichkeiten zu erkennen und möglicherweise höhere Kredite zu günstigeren Konditionen zu gewähren. Zu ihren „Risiken gehören jedoch eine festgefahrene Voreingenommenheit; [die] mangelnde Erklärbarkeit von Finanzentscheidungen, die sich auf das Wohlergehen einer Person auswirken; die Einführung neuer Formen von Cyberangriffen; und die Automatisierung von Arbeitsplätzen bevor sich die Gesellschaft an [solche] Veränderungen anpassen [kann]”. Kurz gesagt, KI muss möglicherweise durch Richtlinien verwaltet werden, die ihren Einsatz effektiv unterstützen.
Wie der OECD Business Outlook 2021 zeigt, beherbergen die USA, die Europäische Union (EU) und China, gefolgt von Australien, Indonesien und Indien die meisten Experten, die aktiv zur finanz- und versicherungsbezogenen KI-Forschung beitragen. Vor allem, weil Indien im Vergleich zu den USA, der EU und China nur sehr wenige solcher Experten beherbergt, überrascht es vermutlich etwas, dass Indien das Land mit der höchsten relativen Verbreitung von KI-Kompetenzen im Finanzsektor ist – gefolgt von den USA, Kanada, Deutschland und Großbritannien, Südafrika und den Niederlanden. Da sowohl KI- als auch FinTech-Fähigkeiten für Jobs in der Digitalen Sicherheit dringend benötigt werden und VC-Investitionen in KI in die Höhe schnellen – insbesondere in Japan und Indien, ist es selbst mit Hinsicht auf Investitionen sehr sinnvoll, als FinTech-Start-up in KI-Lösungen zu investieren. Allerdings sollten dabei noch ein paar Dinge beachtet werden, denn Einschränkungen gibt es hier auch.
Da die Investitionen in den Finanz- und Versicherungs-Dienstleistungs-Sektor (einschließlich KI-Unternehmen) von 2019 bis 2020 zurückgegangen sind, wie der OECD Business Outlook 2021 offenlegt, könnte es wichtig sein, neue Wege zu finden, das Interesse von Investoren zurückzugewinnen, unter denen Israel besonders für seine Leidenschaft hervorstach in den Finanzsektor zu investieren. Wenn man bedenkt, dass Israels First Digital Bank (FDB) alleine im Dezember 2021 in einer Series-A-Finanzierungsrunde US$120 aufgebracht hat – mit Hilfe des japanischen Unternehmens SBI Holdings, des chinesischen, internetbasierten Plattformunternehmens Tencent und des Schweizer Unternehmens Julius Bär, ist es vielleicht ist es jetzt an der Zeit, über neue Märkte und neue Partnerschaften nachzudenken. Da Nordamerika bereits den größten FinTech-Markt auf der ganzen Welt beheimatet und die USA 73% des globalen FinTech-Investmentmarktes dominieren, könnte es sicherlich von Vorteil sein, den Gebrauch von FinTech-Lösungen verstärkt auch auf andere Regionen auszuweiten. Der Erfolg der USA kann FinTech-Unternehmen dabei natürlich einige Lektionen mitgeben.
Im Jahr 2020 hatte der asiatisch-pazifische Raum (APAC) den größten wachsenden Fintech-Markt weltweit. Darüber hinaus wird die APAC-Region bis 2030 vermutlich eine CAGR von 22,1% aufweisen – die bisher höchste prognostizierte CAGR, wenn der globale Durchschnitt sehr wahrscheinlich eine CAGR von 20,3% aufzeigen wird. Insbesondere, weil die APAC-Region auch vermehrt in KI investiert, wobei Singapur (65,7), Japan (60,0) und Australien (57,8) in Bezug auf ihre KI-Bereitschaft in einem aktuellen Ranking sehr gut abgeschnitten haben, könnte es sich lohnen herauszufinden, wie effektive Geschäftspartnerschaften mit diesen Ländern hergestellt werden könnten. Darüber hinaus könnte es sich auch lohnen, zu beobachten, wie politische Rahmenbedingungen eine solche Zusammenarbeit unterstützen könnten, vor allem um den Erfolg digitaler Ökonomien zu beschleunigen. Wie bereits erwähnt, hat Singapur dies getan, indem es DEAs mit anderen Ländern in der APAC-Region, und in anderen Regionen und Ländern – wie Chile und Großbritannien, unterzeichnet hat. Dies geschah übrigens zur gleichen Zeit, als Chile über sein neues FinTech-Gesetz diskutierte. Politische Rahmenbedingungen sind in der Tat von Bedeutung, wenn es darum geht einen gegenseitigen und sicheren Nutzen für Start-ups, KMUs, Investoren, Bürger und regionale Volkswirtschaften zu schaffen. Finden Sie mehr in unserem nächsten Artikel heraus!
Centurion Plus
Wenn Sie dieser Artikel begeistert hat, gehen wir davon aus, dass Sie wahrscheinlich ein Unternehmen gründen oder in FinTech investieren möchten. Auch wenn nicht, sind Sie natürlich willkommen – aber sollten Sie solche Absichten haben, wenden Sie sich an uns und sichern Sie sich eine kompetente Rechtsberatung! Wir beschäftigen Rechtsexperten mit Kenntnissen über verschiedene afrikanische Jurisdiktionen hinweg und haben Erfahrung in der Beratung zu Themen wie Arbeits- und Migrationsrecht, Steuern und Zölle, Verträge und Verhandlungen, Unternehmensführung und Compliance sowie Datenschutz. Neben unseren Büros in Afrika haben wir auch einen Standort in Deutschland eröffnet! Wir sind also wirklich international…Sie auch? Dann kontaktieren Sie uns heute, um eine Zusammenarbeit zu beginnen!