Wo Es Eine Option Bleibt Und Wo Änderungen Längst Überfällig Sind…
Sej Kesieman und Andani Thakhathi, Dozenten für Strategisches, Ethisches & Verantwortungsbewusstes Unternehmensmanagement an der Universität Pretoria, argumentieren in ihrem im Jahr 2022 veröffentlichten Artikel, in dem auch die Frage erörtert wird, ob die Unterstützung staatlicher südafrikanischer Unternehmen durch zeitgemäße ‘Unternehmensrettungs-Praktiken’ eine machbare und nachhaltige Option ist, dass „[die] Unternehmensrettung ein Prozess ist, bei dem insolvente Unternehmen indirekt subventioniert werden, um ihre Liquidation zu vermeiden”. In Anbetracht des enormen Einflusses staatlicher Unternehmen auf die südafrikanische Wirtschaft und das sozioökonomische Wohlergehen der Bevölkerung wurde die Unternehmensrettung von einigen Kommentatoren als ein Instrument zur Erhaltung von Arbeitsplätzen gerechtfertigt. Nach Ansicht der oben genannten Forscher macht ein solches Argument jedoch keinen Sinn, vor allem, wenn man bedenkt, dass Unternehmensretter (‘Business Rescue Practitioner‘ – BRP) verpflichtet sind, Bericht zu erstatten, wenn ihre erste Einschätzung ergibt, dass die Chancen für eine Unternehmensrettung nicht allzu hoch sind. Mit Ersteinschätzung ist das gemeint, was § 141(1) des Companies Act No. 71 2008 vorschreibt,
„[so] bald wie möglich nach seiner Bestellung muss ein [BRP] die Angelegenheiten, die Geschäfte, das Eigentum und die finanzielle Lage des Unternehmens untersuchen und danach prüfen, ob eine begründete Aussicht auf eine Rettung des Unternehmens besteht.”
§141(1) Companies Act No. 71 2008
Wie § 141(2) weiter ausführt, muss der zuständige BRP, wenn ein Unternehmen nicht erfolgversprechend bzw. ‘sanierungsfähig’ genug ist, dies dem Gericht und den betroffenen Verfahrensbeteiligten mitteilen und anstelle der Fortführung des Sanierungsverfahrens einen Antrag auf ein Liquidationsverfahren stellen. Während das letztgenannte Verfahren vergleichsweise unkompliziert klingt, ist dies in der Praxis nicht der Fall. In ihrem Artikel aus dem Jahr 2021, der sich mit ‘Valuation practices under business rescue circumstances in South Africa’ (‘Bewertungspraktiken bei der Rettung von Unternehmen in Südafrika’) befasst, stellen Conradie und Lamprecht fest, dass es nur wenige Untersuchungen gibt, die sich mit dem „monetären Nutzen der Rettung von Unternehmen” befassen. Während die nicht-monetären Vorteile bereits eingehend erforscht wurden, gibt es etwas mehr Widersprüche mit Bezug auf monetäre Bewertungspraktiken. Wie die Forscher erklären, ist eine Möglichkeit, den monetären Nutzen zu betrachten, der „‚reorganisation value’” (‘Reorganisierungswert’), der „der beizulegende Zeitwert des Unternehmens vor Berücksichtigung der Verbindlichkeiten ist und dem Betrag nahe kommt, den ein williger Käufer für die Vermögenswerte des Unternehmens unmittelbar nach der Umstrukturierung zahlen würde”. Während der Reorganisationswert bei der Rettung von Unternehmen in den USA eine Rolle spielt, ist dies nach Ansicht der Forscher in Südafrika nicht der Fall.
Wie Conradie und Lamprecht weiter erläutern, gibt es jedoch noch drei weitere Bewertungsansätze, nämlich den Einkommensansatz, der den ‘Free Cash Flow To Firm’ (FCFF), den ‘Modified Discounted Cash Flow’ (MDCF) und den Adjusted Present Value (APV) umfasst; den relativen Ansatz (d. h. er beruht auf dem Vergleich des Wertes eines Unternehmens mit dem eines vergleichbaren Unternehmens); und den Vermögenswert-(Kosten-)Ansatz (d. h. er wird in der Regel nicht zur Ermittlung des Gesamtwertes eines Unternehmens angewandt, sondern dient dazu Schätzungen vorzunehmen um sicherzustellen, dass die Liquidation die weniger rentable Option ist). Während sich das FCFF-Verfahren an „künftigen operativen Cashflows” orientiert und das MDCF-Verfahren den Unternehmenswert auch auf der Grundlage der Auswirkungen einer finanziellen Notlage auf ein Unternehmen berechnet, wurde das APV-Verfahren als ein geeignetes Instrument zur Berücksichtigung „komplizierter Steuersituationen […] und erheblicher Veränderungen in der Kapitalstruktur” angeführt. Insgesamt haben die Ergebnisse der Forscher gezeigt, dass Unternehmensbewertungs-Techniken üblicherweise einen gewissen Spielraum für Fehler lassen und je nach der Motivation der BRPs, entweder das Fortbestehen des Unternehmens zu sichern (d. h. durch eine Finanzierung nach der Übernahme- Post-Commencement Finance PCF) oder sich für den Weg der ‘besseren Rendite als die sofortige Liquidation’ (BRIL) zu entscheiden, unterschiedlich gehandhabt werden.
Während die Forscher das erste Szenario als durch einen offenen Fokus auf (mögliche) zukünftige Erträge beschrieben haben, wird die Bewertung im zweiten Szenario damit verknüpft, wie die Käufer sie interpretieren, und das ist meist in Bezug auf Sachwerte. Im Interesse der Kunden können sich Unternehmensberater manchmal dafür entscheiden, Informationen über den Liquidationswert eines Unternehmens zurückzuhalten. Es wurde jedoch auch darauf hingewiesen, dass sie sich in einer Position befinden, in der sie theoretisch auch ihre Macht missbrauchen können (z. B. durch den Verkauf eines Unternehmens ohne Berücksichtigung von Änderungen der Eigentumsverhältnisse). Da im Forschungsbericht von Conradie und Lamprecht keine weiteren Bemerkungen zum quantitativen Szenario derartiger Missbräuche gemacht werden, sollte in weiteren Untersuchungen untersucht werden, ob es einen Unterschied in Bezug auf derartige Missbräuche gibt, wenn es sich um BRPs handelt, die staatliche Unternehmen vs. nicht-staatlichen Unternehmen vertreten. Während BRPs in der Regel unabhängige Parteien im Szenario der Unternehmensrettung sind, geht aus § 138(2/3) des Companies Act No. 71 2008 hervor, dass der Minister (d. h. das „für Unternehmen zuständige Kabinettsmitglied”) eine gewisse Priorität bei der Auswahl eines geeigneten BRP hat, der „solide Grundsätze und gute Praktiken der Unternehmenssanierung oder -rettung fördern [kann]” 138(3b). Letzteres weist wohl auf eine Gesetzeslücke hin, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass die Sanierung staatlicher Unternehmen ohne die Beteiligung des Managements erfolgt, es sei denn, dieses ist befugt, an den Entscheidungen des BRPs mitzuwirken.
Im Szenario von Eskom könnte dies tatsächlich einen Unterschied machen, da der schädliche Einfluss von Eskom auf die südafrikanische Bevölkerung einen transparenteren Prozess zur Unternehmensrettung erfordert. Und während „ein kontrollierter Abbau” wahrscheinlich nicht das ist, wofür sich Eskom entscheiden wird, zeigen die Ergebnisse der Forscher, dass in einem solchen Szenario die meisten Gewinne aus tendenziell offenen Verhandlungsprozessen erzielt werden können. Letzteres beruht auf den Vorteilen der Arbeit von BRPs im Gegensatz zu der Arbeit von Liquidatoren. Wie die Forscher feststellen, sind BRPs bei der Rettung von Unternehmen kostengünstiger und weniger zeitaufwendig, während sie zudem in der Lage sind, Vermögenswerte zu höheren Kosten zu verkaufen und sicherzustellen, dass der Handel in einer ‘kontrollierten Weise’ erfolgt. Und während alle letztgenannten Kriterien für die Unternehmensrettung und PCF zu sprechen scheinen, wurde von Jitesh Jairam, CEO des Fintech-Start-ups Virtual Advisor, Kritik geübt. Er argumentiert, dass die traditionellen Gebühren für BRPs in Südafrika tatsächlich zu niedrig angesetzt sind, mit der Folge, dass BRPs begonnen haben, die Messlatte selbst zu setzen, und zwar zu hoch. Zusätzlich zu dem letztgenannten Argument hat Jairam angemerkt, dass BRPs in Realität vielleicht doch nicht so ‘qualifiziert’ sind, wie die oben genannten Forscher sie einschätzen. Während Conradie und Lamprecht betonen, dass die BRPs, die sie in Südafrika befragten, kreativ, kommunikativ, qualifizierte Führungskräfte und Datenanalyse Aficionados waren, scheint Jairam der Meinung zu sein, dass MBA-Absolventen nicht über die richtigen Fähigkeiten verfügen, um die Rettung von Unternehmen auf die gleiche Weise anzugehen wie Inhaber eines „[C]ertified [R]escue [A]nalyst” Zertifikates.
Auch unter Berücksichtigung der „Mindestqualifikationen [Kriterien]” § 138(3bi) des Companies Act No. 71 2008 und des ‘ministeriellen Ernennungsverfahrens’, ist klar, dass die Zugangskriterien für die BRP-Position im Hinblick auf internationale Standards und bewährte Praktiken sowie die Integration dieses Berufs in die Anti-Korruptions-Arbeit in Südafrika auf Unternehmensebene möglicherweise neu verhandelt werden müssen. Derzeit ist das vom Ministerium für Handel, Industrie und Wettbewerb (DTIC) eingerichtete Companies Tribunal (‘Unternehmenstribunal’) für alle Fälle zuständig, die sich im Zusammenhang mit der Unternehmensrettung ergeben, mit Ausnahme von Fällen, die sich auf ‘externe Unternehmen’ beziehen, die nach dem Companies Act No. 61 1973 als solche definiert werden, die „unbewegliches Eigentum” in Südafrika erworben haben, während die Vertreter „außerhalb der Republik eingetragen sind”. Unabhängig davon, ob es sich bei den BRPs um ‘Spezialisten’ handelt oder nicht, zeigen die Forschungsergebnisse von Conradie und Lamprecht, dass staatliche Unternehmen von der oben erwähnten kontrollierten Abwicklung profitieren können, auch wenn es einige wichtige Einschränkungen gibt. Kurz gesagt, die kontrollierte Abwicklung ermöglicht es Unternehmen, Vermögenswerte zu einem auf den Verkaufspreis reduzierten Preis zu veräußern. Aufgrund dieses Vorteils gegenüber einer Liquidation, bei der ein Abschlag auf den Selbstkostenpreis gewährt wird, können staatliche Unternehmen einen größeren Teil ihrer Verluste auffangen.
Da sich die südafrikanische Wirtschaft jedoch bereits in einem schlechten Zustand befindet und Eskom die größte ‘Schuldenlast’ des Landes darstellt, ist es unwahrscheinlich, dass irgendjemand ein enthusiastisches Kaufangebot abgeben würde. Wie im Falle anderer staatlicher Unternehmen könnte es interessant sein, darüber nachzudenken, wie sich Änderungen der Eigentumsverhältnisse (d. h. von öffentlichem zu privatem Eigentum; von inländischem zu ausländischem Eigentum) auf die Entwicklung des Landes und seinen Weg zur Selbstversorgung auswirken könnten. Wie Conradie und Lamprecht hervorgehoben haben, können Änderungen der Eigentumsverhältnisse auch die Folge einer Unternehmensrettung sein, da Unternehmensleiter berechtigt sind, bestimmte Entscheidungen ohne das Management eines Unternehmens zu treffen, es sei denn, dieses ist qualifiziert, an den Schritten des Unternehmensrettungs-Prozesses beteiligt zu sein. In dem Szenario, in dem die Unternehmenssanierung auf eine ‘Unternehmensfortführung’ abzielt, wird in der Regel eine kritische Handelsanalyse durchgeführt, um den Cashflow eines Unternehmens über einen Zeitraum von drei Jahren zu prognostizieren. Wie Conradie und Lamprecht ausführen, wird in einem solchen Fall die Beantragung der PCF zu einer Option mit folgender Struktur: 1.) Übernahme von 51% durch einen neuen Eigenkapitalpartner mit einem „PCF in Höhe des Betriebskapitalbedarfs von 3 bis 6 Monaten”, 2.) Rückzahlung der PCF zum geltenden Zinssatz über einen Zeitraum von drei Jahren, 3.) Rückkauf der 51% durch das Unternehmen. Während sich Südafrikas staatliche Unternehmen für diesen Weg entscheiden können, merken Kesieman und Thakhathi an, dass die Entscheidung für PCF selbst mit einem gewissen Stigma behaftet ist. Während das ‘Beschäftigungsargument’ und das Argument über mögliche positive Auswirkungen der Arbeit staatlicher Unternehmen auf eine bestimmte Gesellschaft von diesen Unternehmen selbst angeführt werden können, um zu rechtfertigen, dass der PCF-Weg auch im Interesse der Bürger ist, wurde vermerkt, dass die wirtschaftliche Instabilität Südafrikas potenzielle Kreditgeber wohl hier und da abschreckt, wobei hierzu argumentiert wurde, dass Arbeitnehmer in Südafrika wohl weniger produktiv werden, wenn ihre Arbeitsplätze zumindest teilweise auf dem Spiel stehen.
Wie die Ergebnisse von Kesieman und Thakhathi zeigen, kann die politische Einmischung mitunter ein Hindernis für eine erfolgreiche Unternehmenssanierung sein, das diese verlängert, unabhängig davon, ob schließlich finanzielle Nachhaltigkeit erreicht wird oder nicht. Dies ist bei staatlichen und nicht-staatlichen Unternehmen unterschiedlich, denn, wie die Forscher betonen, können nur erstere den Public Finance Management Act 1 1999 zu ihrem Vorteil nutzen und einen Zeitaufschub beantragen. Und während Kesieman und Thakhathi von einem Zeitaufschub als Vorteil sprechen, kann ein solcher auch dazu führen, dass noch zusätzliche Schulden angehäuft werden. Wie die befragten Unternehmensberater den Forschern mitteilten, war es sowohl für staatliche als auch für nicht-staatliche Unternehmen nach sechs Monaten ziemlich klar, ob die Rettung eines Unternehmens erfolgreich sein würde oder nicht. Anstatt den Erfolg einer bestimmten Unternehmensrettung in Bezug auf die Bewertung des öffentlichen Interesses zu analysieren, so die Forscher weiter, ist der Erfolg der Unternehmensrettung auch an die finanzielle Nachhaltigkeit gebunden. Doch was lässt sich derzeit über Eskom und andere staatliche Unternehmen in Südafrika sagen? Der Fall Eskom ist schon irgendwie eine Ausnahme, aber wie bei staatlichen Unternehmen im Allgemeinen kann die Unternehmensrettung eine praktikable Option sein, wenn das Vertrauen besteht, dass Letztere auch nicht-monetäre (d. h. nicht rein finanzielle) Aspekte des Scheiterns ‘bekämpft’. Im Einklang mit den Erkenntnissen von Kesieman und Thakhathi könnten solche Aspekte die wirtschaftliche Lebensfähigkeit sein, wobei wirksame Versuche, das Unternehmen umzustrukturieren und Erkenntnisse über die Motivation und das Vertrauen der Beschäftigten und der Öffentlichkeit zu gewinnen, ebenfalls wichtige Indikatoren für den künftigen Erfolg sein können.
Außer in den Fällen, in denen das Scheitern eines Unternehmens ausschließlich auf finanzielle Probleme zurückzuführen ist, sollte der Prozess der Unternehmenssanierung von einer umfassenden ‘Umstrukturierungsmaßnahme’ begleitet werden, die mit eingehenden und kontinuierlichen Bemühungen um Marktforschung einhergeht. Obwohl Kesieman und Thakhathi betonen, dass Unternehmensberater der Meinung sind, dass nicht-staatliche Unternehmen etwas zurückhaltender sind, wenn es um den PCF-Weg geht, während Vertreter staatlicher Unternehmen sich gegenüber öffentlicher Kritik einigermaßen ‘immun’ fühlen, können öffentliche Proteste und Meinungsverschiedenheiten Unternehmen wie Eskom ziemlich belasten. Was im Fall von Eskom besonders interessant ist, ist die Tatsache, dass die Dauer der PCF niemals ausreichen würde, um eine kompetente Umstrukturierung des Betriebs und des Engagements für Nachhaltigkeit zu erreichen. Für den Fall, dass staatliche Unternehmen, die in einem Bereich tätig sind, in dem Nachhaltigkeit für die Gesundheit und die Zukunft Südafrikas von großer Bedeutung ist, eine Unternehmensrettung benötigen, sollte die Unternehmensrettung wohl an eine Reihe von ‘Umstrukturierungsverpflichtungen’ in Bezug auf Umweltauflagen gebunden sein. Südafrikas Green Finance Taxonomy, die zwischen März 2020 und März 2022 im Rahmen von Konsultationen der Taxonomy Working Group erstellt wurde, sieht vor, dass Politik und Gesetzgeber „abgestimmte Finanzströme auf verschiedenen Wirtschaftsebenen messen und berücksichtigen sowie die Tracking-Systeme verbessern und angleichen”. Dies sollte auch für die Analyse von Investitionsströmen auf nationaler Ebene gelten, da Eigenkapitalpartner bei der Rettung von Unternehmen, einschließlich der Regierung, eine gewisse Verantwortung haben sollten, ihr Handeln auf grüne und nachhaltige Finanzierung zu stützen.
Im Jahr 2021 veröffentlichte der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Papier, das ein Modell bzw. einen „Holistic Approach to Green Public Finance Management (‘Ein[en] ganzheitlicher Ansatz für ein grünes öffentliches Finanzmanagement’) enthält. Während sich eine der vier Säulen dieses Ansatzes auf die „Beteiligung der Öffentlichkeit in allen Phasen des Haushaltszyklus” bezieht, wird im Fiskaltransparenz-Zyklus des Modells nicht erwähnt, dass neben parlamentarischer Aufsicht, Klima-Watchdogs und Ex-post-‘Green Audits’ auch eine ‘Unternehmensrettungsaufsicht’ erforderlich sein könnte. Im Falle Südafrikas müsste eine solche Aufsicht nach der Einrichtung einer kooperativen Beziehung zwischen dem Companies Tribunal und einer unabhängig eingerichteten und unparteiischen Forschungseinheit für ‘Unternehmens(rettung), Strategische Finanzielle/Betriebliche Umstrukturierung und (Ökologische) Nachhaltigkeit’ oder ähnlichem erfolgen. Eine Position, die auf grüner Budgetierung und Umweltverträglichkeitsprüfungen beruht, sollte sicherlich die Entscheidung beeinflussen, ob staatliche Unternehmen für PCF optieren können, nicht zuletzt wegen ihrer enormen Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Bürger. Insbesondere weil die BRP-Interviews von Kesieman und Thakhathi gezeigt haben, dass staatliche Unternehmen bei der Beantragung von PCF selbstbewusster auftreten, sollte auch darüber diskutiert werden, ob der Public Finance Management Act 1 1999 angepasst werden sollte, um zu verhindern, dass staatliche Unternehmen die Rettung von Unternehmen auf Kosten der Bürger ungerechtfertigt verlängern und verzögern. Wie Kimanzi anmerkt,
„Korruption in staatlichen Unternehmen ist weit verbreitet, insbesondere in Südafrika […], was eine bessere Unternehmensführung und eine professionelle Ernennung der Vorstandsmitglieder staatlicher Unternehmen erfordert”
Kimanzi (2021) ‘Covid.19 And Economic Recovery In South Africa. How Can State-Owned Enterprises Be Reformed?’, SSIRC 2021 Conference Proceedings.
Nicht zuletzt deshalb, weil staatliche Unternehmen in der Lage sind, im Sinne des Nationalen Entwicklungsplans (NDP) Südafrikas Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, müssen, wie Kimanzi betont, auch staatliche Unternehmen und eine gute Regierungsführung neu diskutiert werden. Dieses Argument wurde auch in einem unserer jüngsten Artikel hervorgehoben, in dem wir uns für eine Neukonzeption von ‘großer Korruption’ und ‘staatlicher Rechenschaftspflicht’ angesichts dessen einsetzten, was das staatliche Unternehmen Eskom der südafrikanischen Bevölkerung zugemutet hat. Kimanzi fasst zusammen, dass Südafrika sowohl Errungenschaften im Bereich der Unternehmensführung als auch einen tatsächlichen Marktzugang braucht, der den Wettbewerb ermöglicht. Darüber hinaus sollten, wie der Forscher betont, „[das] Eigentum und [die] Kontrolle staatlicher Unternehmen” aufgeteilt werden, um zu verhindern, dass die politische Klientelwirtschaft die Oberhand gewinnt. Anstatt dem Minister für Öffentliche Unternehmen das letzte Wort bei der Zusammensetzung des Verwaltungsrats staatlicher Unternehmen zu überlassen und ihm zu gestatten, die angemessenen Grundsätze guter Unternehmensführung gemäß § 138(2/3) des Companies Act No. 71 2008 zu bestimmen, sollten Reformen des Managements, der Innovation und des Fachwissens aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft sowie Fachleute aus Forschung und Wirtschaft konsultiert und eingeladen werden. Während in diesem Artikel nicht erörtert wird, was eine ‘gute Unternehmensführung’ in Bezug auf Südafrikas staatliche Unternehmen ausmachen könnte, wird unser nächster Artikel weitere Erkenntnisse liefern, beginnend mit Kimanzis Erwähnung der Weltbank–Veröffentlichung ‘Corporate Governance of State-Owned Enterprises. A Toolkit’ aus dem Jahr 2014.
Centurion Plus
Sind Sie ein Start-up oder ein KMU mit dem Ziel, zwischen oder in Afrika und/oder Deutschland zu expandieren? Dann unterstützt Sie unser Team gerne bei rechtlichen Angelegenheiten! Wir sind sowohl auf die Unterstützung multikultureller Unternehmen in Deutschland als auch auf die Unterstützung afrikanischer Unternehmen in Deutschland und auf die Unterstützung von Unternehmen in verschiedenen afrikanischen Rechtsordnungen spezialisiert. Unsere Unterstützung beginnt mit der Hilfe bei Einwanderungs- und Relocation-Angelegenheiten, hört aber damit nicht auf – Steuern, Tech, geistiges Eigentum…Sie haben uns gehört! Kontaktieren Sie uns noch heute und erfahren Sie mehr!