Der Erfolgspfad Von 10x Founders’ Weist Auf Chancen Bezüglich D&I Im Start-Up-Ökosystem Der EU Und Darüber Hinaus Hin
Im Mai 2022 verbreitete Sifted die Neuigkeit, dass das „deutsche Venture Network 10x Founders mit €160 Millionen und [der Unterstützung von] 200 Unternehmern [gestartet ist]”. In diesem Artikel werden sowohl die Mission von 10x Founders als auch seine Gründer vorgestellt. Darüber hinaus bietet dieser Artikel nützliche Informationen für Start-ups, die in ihren Early Stages auf dem deutschen Markt mit Diskriminierung und Rassismus zu kämpfen haben. Informationen sind der Schlüssel zum Glück und Erfolg, nicht wahr? Aber auch, wenn Informationen nur dazu beitragen sich nicht alleine und verstanden zu fühlen sind sie doch nützlich – denn gemeinsam kann man eben schwieriger aufgeben! Lasst uns kritisch werden und neu darüber nachdenken, was von und für Start-ups in den Early Stages in Deutschland getan werden kann, um insbesondere im Bereich von Diversity und Inklusion einen Gang zuzulegen! Um genau dies besser zu verstehen und zu erörtern, werden in diesem Artikel zunächst Erkenntnisse aus dem Migrant Founder Monitor 2022 herangezogen, die einen deutlichen Veränderungsbedarf aufzeigen!
Der Migrant Founders Monitor 2022: Rassismus Als Ein Ernstes Problem In Der Deutschen Start-Up-Szene
Wenn Sie als Gründer mit Migrationshintergrund in Deutschland derzeit ein Unternehmen gründen, stehen Sie neben und im Rahmen der Investorensuche wahrscheinlich vor einer Reihe von Hürden – und damit sind Sie nicht allein! Laut dem Migrant Founder Monitor 2022, der von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) und dem Bundesverband Deutsche Startups ins Leben gerufen wurde, bleibt Rassismus leider ein handfestes Problem, das auch das deutsche Start-up-Ökosystem betrifft. Um herauszufinden, wie sich dieses Problem konkret auswirkt, haben FNF und Startup-Verband im Jahr 2021 394 Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund der ersten und zweiten Generation befragt, wobei 59% der Befragten im Ausland geboren wurden.
Während die Auswahl der Befragten es ermöglichte, eine ähnliche Anzahl von in Deutschland und im Ausland geborenen Gründern zu befragen, zeigen die Ergebnisse der Erhebung aus dem Jahr 2021, dass Gründer der ersten Generation, die im Ausland studiert haben, in der Gründungsphase ihres Unternehmens am häufigsten mit Rassismus konfrontiert waren. Konkret gaben 51,4% der Gründer der ersten Generation, die im Ausland studiert haben, an, dass sie in der Gründungsphase ihres Unternehmens mit Rassismus konfrontiert waren. Im Vergleich dazu stimmten nur 32,6% der Gründer der ersten Generation, die in Deutschland studiert haben, und 16,7% der Gründer der zweiten Generation dieser Aussage zu. Der Migrant Founders Monitor 2022 betont zwar, dass letztere Zahlen Aufschluss über die Häufigkeit und Schwere rassistischer Vorfälle geben, gibt aber nicht an, welche Art von Rassismus, Diskriminierung oder Aggression (d. h. verbale, körperliche, passive Aggression, Mikroaggression usw.) Migrantengründer erlebten. Allerdings wurde verschiedene Dimensionen des Rassismus in der deutschen Gründerszene ermittelt, die rassistische Begegnungen mit Bezug auf verschiedene Akteure klassifizieren.
Während Gründer mit Migrationshintergrund der ersten Generation am häufigsten von institutioneller Diskriminierung betroffen waren, und zwar durch zuständige Ämter und Behörden (19,7%), Banken (16,5%) und Investoren (13,3%), während Vermieter (11%) und Kooperationspartner (10,1%) noch oft genug zu Anfeindungen beitrugen, waren Gründer mit Migrationshintergrund der zweiten Generation insgesamt weniger von Rassismus betroffen. In ihren Aussagen wird jedoch erneut deutlich, dass die institutionelle Diskriminierung (8%) das größte Problem darstellt, neben der mangelnden Unterstützung durch Banken (6,7%), Vermieter (5,3%) und Investoren (6%). Im Gegensatz zu Gründern mit Migrationshintergrund der ersten Generation machten Gründer mit Migrationshintergrund der zweiten Generation die wenigsten Erfahrungen mit Rassismus in ihren Beziehungen zu Kooperationspartnern, wobei beide Gruppen angaben, dass es im Kontakt mit anderen Gründern vergleichsweise wenig Probleme gab. Dies ist in der Tat nicht sehr überraschend, wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche neugegründete Start-up einen multinationalen Charakter hat und an der Internationalisierung seiner Geschäftsaktivitäten interessiert ist.
Wenn man eine grobe Vermutung darüber anstellen würde, was die letztgenannten Ergebnisse im breiteren Kontext bedeuten, könnte man argumentieren, dass die Transformation der deutschen Start-up-Szene, oder sogar ihre Entstehung, immer noch ein fortlaufendes Projekt auf dem Weg zu mehr Diversity und Inklusion ist. Letzteres bedeutet, dass keine Community und kein Netzwerk über Nacht wächst und der Umsturz alter Werte (leider) seine Zeit braucht. Wie Anais Cisneros, Chief of Staff und Head of Operations bei TechTree, auf LinkedIn schreibt, begann der Wiederaufbau Berlins, nachdem die Stadt 1991 zur deutschen Hauptstadt wurde. Durch die günstigen Mieten und die Anziehungskraft verschiedener kultureller Strömungen wurde Berlin ganz natürlich zu einer Stadt des Unternehmertums – aber „[i]n den frühen 2000er Jahren […] gab es [dort] keine ausgebreitete Industrie, was die Stadt zu einem fruchtbaren Boden für Menschen machte, die [sie] von Grund auf neu aufbauen wollten” und die Tendenz aufgelockerten, dass bestimmte Branchen bestimmte geografische Gebiete dominierten. Während Letzteres sicherlich keine Voraussetzung für das Gedeihen von Start-up-Ökosystemen ist, könnte man argumentieren, dass die Auflockerung der deutschen Wirtschaft für eine Weile zu einer dringend benötigten Diversifizierung geführt hat – und je vielfältiger ein Start-up-Ökosystem ist, und je mehr diverse Unternehmen für ein gemeinsames Ziel wie die Digitalisierung oder Dekarbonisierung zusammenarbeiten, desto mehr Chancen ergeben sich doch letztlich irgendwie schon, mit alten Stereotypen zu brechen!
Auch heute noch werden bestimmte Städte und Regionen mit einer bestimmten Branche in Verbindung gebracht. Wahrscheinlich würde niemand bestreiten, dass Frankfurt die ‘deutsche Hauptstadt der Finanzen’ ist. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass nicht KMU und Großunternehmen, sondern Start-ups dafür sorgen, dass Experten aus verschiedenen Bereichen proaktiv zusammenarbeiten. Der deutsche Mittelstand wird seit langem als „wirtschaftliches Erfolgsmodell” bezeichnet, und 3,5 Millionen Unternehmen in Deutschland sind kleine oder mittelständige Unternehmen, die 60% der Arbeitsplätze und 80% der Berufsausbildungsplätze bereitstellen. Während letzteres sicherlich eine großartige Leistung ist, könnte man behaupten, dass der deutsche Mittelstand ein wenig stagniert. Konkret bietet er zu wenig Beschäftigungsmöglichkeiten für Hochschulabsolventen mit unternehmerischem Elan, insbesondere in Führungspositionen, wo die Karriere oft erst im Alter von 39 Jahren beginnt. In dem Maße, in dem sich die Branchen öffnen und Start-ups und KMU mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit haben, ist es von größter Bedeutung, dass diverse Unternehmer von Investoren und Netzwerken unterstützt werden, um ihre Arbeit vor öffentlichen Investoren und den Investitionsabteilungen der deutschen KMU zu fördern.
10x Founders: VC-Finanzierung x 10, Seed Stage Erfolg x 10
Also, wer steckt jetzt genau hinter 10x Founders?…
Sind Sie neugierig 3 der 10 Gründer von 10x Founders zu treffen? Dann lesen Sie unten ihre Profile!
- Felix Haas
Felix Haas ist der Vorstandsvorsitzende und Gründer von IDnow, einer „Plattform für Identity Proofing”, die es Unternehmen erleichtern will, sich zwecks Identitätsnachweisen auf eine einzige Quelle zu verlassen, indem sie eine umfassende Reihe von Produkten wie einen AutoIdent, einen VideoIdent, eine elektronische ID-Verifizierung mit Nahfeldkommunikation (NFC) und eine Identity Wallet anbietet. Neben der Vertrauenswürdigkeit elektronischer Signaturen engagiert sich Haas auch als Chairman und Host bei der Bits & Pretzels, einer renommierten und hochkarätigen Start-up-Messe in München. Kein Wunder, dass 10x Founders Investitionen von 200 Unternehmern und Angel-Investoren eingesammelt hat, um seinem weiteren Weg einen Kickstart zu geben…Bits & Pretzels zieht nämlich jährlich rund „5,000 Gründer, Investoren und Startup-Enthusiasten” an! Mit anderen Worten, es ist eben das perfekte Netzwerk, worauf man sich verlassen könnte, wenn man etwas Neues aufbaut. Und wenn nicht, kann man von Haas sicherlich das Netzwerken lernen und sich inspirieren lassen!
- Andreas Etten
Haben Sie schon einmal von FLEX Capital gehört? Wenn nein, dann fragen Sie sich wahrscheinlich auch, wer Andreas Etten ist und warum er sich entschieden hat, Gründungspartner bei 10x Founders zu werden! Zum Glück haben wir Antworten…FLEX Capital ist eine Investmentfirma, die sich besonders für Start-ups interessiert, die sich mit Internet- und Softwarelösungen beschäftigen. Wenn Ihr Unternehmen seinen Sitz in der DACH-Region hat, zwischen €5-30 Millionen Umsatz macht und Abschreibungen (EBITDA) hat, die €1 Million nicht übersteigen, dann sollten Sie vielleicht mehr erfahren! Natürlich könnte es eine zusätzliche Herausforderung sein, den deutschsprachigen Raum mit Ihrer wachstumsorientierten Lösung anzusprechen, aber warum sollte man es nicht zumindest versuchen? Auch wenn er die Antwort nur selbst geben kann, kann man wohl davon ausgehen, dass Ettens Interesse an „Investitionen in Gründer von digitalen Start-ups in Europa und den USA” in gewisser Weise mit der Mission von FLEX Capital zusammenhängt oder davon inspiriert ist.
- Andrej Henkler
Wenn Sie noch nichts von Andrej Henkler gehört haben, dann lassen Sie uns ihn in einem oder fünf Worten beschreiben: der ‘Jack Of All Trades’. Wie es in seinem Teamprofil bei 7 Global Capital heißt, „ist Andrej ein Serienunternehmer und aktiver Business Angel”. Während er Ende der 1990er bis Anfang der 2000er Jahre Unternehmen im Medienbereich gründete, verlagerte sich sein Interesse danach auf DeepTech-Unternehmen in den USA und Europa, und sein jüngstes Projekt ist wahrscheinlich Leblon Capital. Ob es nun die letztgenannten Erfahrungen sind, oder seine Beteiligungen an der Bertelsmann-Gruppe und VOX, Henklers Weg ist sicherlich faszinierend. Durch das Verwalten des Portfolios von Unternehmen wie Evernote, Zipline, Klara, SimScale, Seed Legals und anderen Unternehmen und seine Beteiligung an namhaften VC-Fonds des Silicon Valley, hat Andrej Henkler zweifellos ein gutes Gespür dafür entwickelt, was in der Gründerszene funktioniert und was nicht.
Und was ist die Mission von 10x Founders?…
Wie Miriam Partington in dem Sifted-Artikel über 10x Founders argumentiert, hat die Initiative viele Gemeinsamkeiten mit dem Galion-Projekt in Paris und ByFounders, deren Partnerschaften darauf abzielen, ‘wirkungsbewusste’ Gründer und Start-ups mit softwaregesteuerten Geschäftsmodellen in ihren frühen Phasen in den nordischen und baltischen Ländern zu unterstützen. Im Gegensatz zu ByFounders zielt das Galion-Projekt darauf ab, „die Ökosysteme [von Start-ups] [insbesondere] in Frankreich und Europa zu den attraktivsten der Welt zu machen”. Das Galion-Projekt, das rund 400 Unternehmer zusammenbringt, könnte man auch als einen Pool aus Experten mit großem Fachwissen über den französischen Tech-Sektor bezeichnen, was zeigt, dass 10x Founders nicht nur deshalb eine so großartige Initiative ist, weil zahlreiche Unternehmer Investitionen im Wert von €160 Millionen in einen Pre-Seed- bis Series-A-Fonds investiert haben. 10x Founders stellt in der Tat einen Versuch dar, Unternehmern mit fehlenden Verbindungen „Zugang zu Wissen, Kontakten und Kapital” zu verschaffen.
Zusammengefasst wurde der Ansatz von 10x Founders als „Brücken bauen” beschrieben und hier könnte das Projekt bewusst eine weitere Komponente hinzufügen – nämlich die, Brücken zu bauen, um Diskriminierung und Rassismus in der deutschen Gründerszene zu verhindern und zu bekämpfen. Indirekt tut 10x Founders das bereits, nämlich indem es sich verpflichtet, „die richtigen Co-Investoren in den Runden mit den besten Gründern” zusammenzubringen. Auch wenn dieser leistungsbasierte Ansatz zwangsläufig etwas voreingenommen bleibt, da er letztlich immer von Urteil derjenigen abhängt, die Gründer und Investoren strategisch zusammenbringen, könnte er verhindern, dass bestimmte Gruppen aufgrund von Vorurteilen und Rassismus von Investitionen ausgeschlossen werden. Dem vorausgesetzt ist, dass Letztere sich diesem Ziel bewusst verpflichten und wirklich die besten Innovationen auswählen, egal wer sie anbietet. Eine wichtige Frage für 10x Founders, aber auch für kleinere Investmentfonds in einer sich wandelnden Welt, könnte lauten: Ist Ihr Unternehmen bereit, sich rechtlich zu verpflichten, die Diversität bewusst zu fördern – das heißt, auch über die Exzellenz (d. h. Merit) hinaus?
Wohlgemerkt gehört dazu auch die sorgfältige Auswahl und Schulung von Investoren und allen anderen Mitgliedern eines bestimmten Netzwerks im Hinblick auf diese Werte. Wie in dem Artikel auf Sifted erwähnt wird, ist es die Aufgabe von 10x Founders, Investitionen in der Frühphase zu systematisieren und sich auch in Forschung und Entwicklung zu engagieren. „48 Business-Angel-‘Fellows’ (von denen 7 weiblich sind)” werden beteiligt sein, um „Branchenkenntnisse in die Portfoliounternehmen einzubringen”. Letzteres ist zwar ein sehr proaktiver Schritt, um Gründer mit dem Wissen zu unterstützen, das sie möglicherweise brauchen und das ihnen fehlt, doch wären zusätzliche Bemühungen um Diversity und Inclusion zu fördern sicher nicht fehl am Platz. Letzteres könnte auch im weiteren Kontext von Investor-Unternehmer-Netzwerken und -Gemeinschaften wie 10x Founders von Bedeutung sein. In Anbetracht der Tatsache, dass es für große Netzwerke einfacher sein könnte, Kontakte zu öffentlichen Investoren und ähnlichen Netzwerken sowie zu den Start-up-Ökosystemen in anderen EU-Ländern und darüber hinaus zu knüpfen, sollten solche Netzwerke auch zusätzliche Verantwortung für die Förderung von Diversity und Inclusion übernehmen.
Während dies noch weiter spezifiziert werden müsste, könnten zu diesem Zweck zwei Entwicklungen gefördert werden: 1) die Akkreditierung von Investoren entsprechend ihrer Verpflichtung/Historie zur Förderung von Menschenrechts-, Umwelt- und D&I-Standards und 2) die Akkreditierung solcher Netzwerke auf einer umfassenderen Ebene, was die Möglichkeit bieten könnte, höchst unethische Investitionen ziemlich unmittelbar zu unterbinden. Während es bereits viel Forschung zu (nachhaltigen) Wertschöpfungsketten gibt, ist es wohl von großer Bedeutung, mehr über die Rolle des Investors in einer sich verändernden politischen Landschaft herauszufinden, in der sowohl multinationale Unternehmen als auch KMU Einfluss auf die lokale, regionale, nationale und internationale Politik haben.
Centurion Plus
Wenn Sie ein Unternehmer, ein Start-up oder ein KMU mit einem Auftrag in Deutschland sind, unterstützt Sie unser Team gerne mit allen rechtlichen Belangen. Wir sind sowohl auf die Unterstützung multikultureller Unternehmen in Deutschland als auch auf die Unterstützung afrikanischer Unternehmen in Deutschland und auf die Unterstützung von Unternehmen in verschiedenen afrikanischen Rechtsordnungen spezialisiert. Unsere Unterstützung beginnt mit der Hilfe bei Einwanderungs- und Relocation-Angelegenheiten und hört damit nicht auf – Steuern, Tech, geistiges Eigentum… Sie haben uns gehört! Wir sind begeistert von der Wirtschaft, dem internationalen Handel und dem Wissensaustausch, und möchten Unternehmen mit innovativen Lösungen von der Gründungsphase bis zur regionalen Expansion unterstützen. Kontaktieren Sie uns noch heute, um mehr zu erfahren und sich über mögliche Synergien zu informieren.