Die Geschichte Inmitten Von Krisensituationen Und Darüber Hinaus In Bewusster Erinnerung Umschreiben
Wenn Sie sich für einen Firmenumzug und eine Migration nach Deutschland interessieren, könnte es vermutlich sehr interessant sein, vorab etwas über die Geschichte des Landes zu erfahren, insbesondere im Hinblick auf die Migration. Zu diesem Zweck hält dieser Artikel einen Überblick über die verschiedenen Phasen der Migration nach und der Auswanderung aus Deutschland bereit. Unser Überblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bietet aber hoffentlich einige Anekdoten, die Migrantinnen und Migranten dazu anregen könnten, die Migration nach Deutschland heute in einer sich verändernden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Landschaft aktiv zu überdenken und auch mitzugestalten. In der Tat ist die Migration in Deutschland historisch gesehen ein besonders sensibles Thema, und das ist wohl auch der Grund, warum die Zukunft von Migration und Mobilität mit Hilfe der demokratischen Beteiligung von Migranten, die in Deutschland ankommen, verändert und herausgefordert werden muss!
Eine Kurzer Hintergrund Über Die Migration in Deutschland
1648-1945: Vom Dreißigjährigen Krieg Bis Zum Zweiten Weltkrieg
Wie die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in einem Artikel aus dem Jahr 2018 erwähnt, reicht die Geschichte der Zu- und Abwanderung weit in die deutsche Geschichte zurück. Spätestens seit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurden Untersuchungen mit Hinblick auf Bevölkerungen, ihre Dynamiken und ihre Mobilität angestellt. Auf diesen Krieg, der nachweislich zu großen Zerstörungen geführt hat, folgte eine „‚Bevölkerungspolitik’”, die darauf abzielte, Einwanderer in die vom Krieg zerstörten Gebiete zu locken, was zu Einwanderungsströmen noch bis ins 18. Jahrhundert führte. Wie die bpb weiterhin ausführt, begann die Auswanderung nach Ost- und Südosteuropa um 1830 und die Auswanderung in die USA begann im 19. Jahrhundert. Da die deutschen Auswanderer in die Vereinigten Staaten eine besonders große Gruppe darstellten, kann man mit Sicherheit sagen, dass die Einwanderungsströme nach Deutschland eine Verschiebung von Bevölkerungsdynamiken markierten.
Historisch gesehen, so die bpb, stand diese Verschiebung im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg, als die Weimarer Republik…
„zum Ziel von Hunderttausenden von Flüchtlingen [wurde], die den Folgen der russischen Revolution im Oktober 1917, dem anschließenden Bürgerkrieg und der Einführung des Sowjetsystems entkamen”
(Hanewinkel und Oltmer 2018)
Mit anderen Worten, während der Begriff ‘Flüchtling/Refugee’ seit der Flüchtlingskrise 2015 wahrscheinlich eine neue Bedeutung erhalten hat und in aller Munde war, waren Flüchtlinge historisch gesehen doch nichts Neues für Deutschland. Ähnlich wie die Flüchtlinge, die vor den Folgen der Russischen Revolution geflohen sind, kamen jüdische Flüchtlinge aus Osteuropa (z. B. Litauen) und Galizien nach dem Ersten Weltkrieg nach Berlin. Von da an ist ihre Geschichte wahrscheinlich viel besser bekannt aufgrund der Anfeindungen, die sie erlebten, als die Nationalsozialisten Deutschland nicht nur zu einem „asylfeindlichen”, sondern auch zu einem feindseligen, gewalttätigen und sehr unsicheren Staat für Juden und andere Minderheitengruppen machten. Angesichts der Tatsache, dass nach Schätzungen der bpb etwa 280,000 bis 330,000 Juden aus dem Dritten Reich geflohen sind und 15,000 bis 20,000 die Konzentrationslager überlebten oder sich während des Terrors der Nazis versteckten, hat Deutschland sicherlich eine besondere Verantwortung gegenüber Flüchtlingen und Zuwanderern. Da die Zwangsarbeit eine weitere Gräueltat des Zweiten Weltkriegs darstellte, bei der „Juden, Sinti und Roma gezielt zur ‚Vernichtung durch Arbeit’ eingesetzt wurden”, wird besonders deutlich, dass Deutschland auch eine besondere Verantwortung für den Schutz von Arbeitsmigranten und Arbeitnehmerrechten hat.
1950s-1980s: ‘Gastarbeiter’, Bilaterale Abkommen Und Die Ölkrise Von 1973
Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2005 feststellte, kam es nach der Ausrufung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik zu Wanderungsbewegungen vom Osten nach Westen, wobei sich in den 1950er Jahren ein Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften abzeichnete, der etwa von 1960 bis 1980 zur Beschäftigung von ‘Gastarbeitern’ aus dem Mittelmeerraum (d. h. Italien, Spanien, Griechenland, Portugal), Nordafrika (d. h. Marokko und Tunesien) und dem ehemaligen Jugoslawien führte. Obwohl letztere das deutsche ‘Wirtschaftswunder’ antrieben, musste ein Teil dieser ‘Gastarbeiter’ infolge der Ölkrise von 1973 in ihre Herkunftsländer zurückkehren. Wie die Deutsche Welle (DW) in einem Artikel aus dem Jahr 2011 betonte, haben „türkische Gastarbeiter die deutsche Gesellschaft verändert”, aber weniger als die Hälfte von ihnen war nach dem Ölschock erfolgreich bei der Suche nach einem Arbeitsplatz in Deutschland.
Wie das BAMF betont, waren die ‘Gastarbeiter’ jedoch nicht die einzigen Migranten in Deutschland in der Zeit zwischen 1950 und 1980. Im Rahmen von bilateralen Abkommen begann die DDR, Arbeitskräfte aus Algerien, Kuba, Mosambik, Vietnam, der Mongolei, Angola und China zu beschäftigen. Gleichzeitig kamen auch Aussiedler und ihre Familienangehörigen zurück nach Deutschland. Das BAMF kommt zu dem Schluss, dass „[die] Flucht und [die] Abschiebung sowie [die] Arbeitsmigration” und die Repatriierung große Zuwanderungsströme kennzeichneten. Man könnte wohl behaupten, dass die beiden erstgenannten Faktoren auch heute noch einen Einfluss auf die Migration nach Deutschland haben, wobei die Flüchtlingskrise 2015 und die jüngste Krise in der Ukraine Beispiele darstellen, in denen die Flucht ein besonders präsentes Thema ist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) darlegt, wurden aktuell 1,2 Millionen Ankünfte von Migranten und 1 Million Abreisen gezählt. Zur weiteren Veranschaulichung, im Jahr 2020 kamen 994,819 Ausländer nach Deutschland während 746,212 das Land verließen, so dass für dieses Jahr ein Zuwanderungsstrom von 248,607 zu verkennzeichnen war. Im Vergleich zu früheren Jahren, mit Ausnahme von 2019, war das sehr wenig – allerdings könnte dies stark von der COVID-19-Pandemie beeinflusst worden sein, die wohl sowohl ‘Fluchtdynamiken’ als auch ‘zwangsläufige Ausreisen’ etc. zur Folge hatte.
1990s-2022: Eine Neuerkundung Des Konzeptes Über ‘Sichere Drittstaaten’
In jedem Fall lässt sich feststellen, dass die Zahl der Migranten in Deutschland zu bestimmten Zeitpunkten in der Geschichte gestiegen ist. Ähnlich wie während und nach der Flüchtlingskrise 2015 war die Zahl der Migranten in den frühen 1990er Jahren besonders hoch. Wie auf der Website des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland (DOMiD) zu lesen ist, stand die Zuwanderung in dieser Zeit im Zusammenhang mit der Rückführung ‘ethnischer’ Deutscher, die aus ehemaligen Siedlungsgebieten zurückkehrten, sowie mit „dem Zusammenbruch der Sowjetunion, den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien und der Menschenrechtskrise in der kurdischen Region der Türkei”. Während sich die Nettozuwanderung 1992 auf 2,628,459 belief, schrumpfte sie nach der Verabschiedung des ‘Asylkompromisses’ rasch auf 715,944 im Jahr 1997. Letzterer basiert auf einer Vereinbarung zwischen den Sozialdemokraten (SPD), den Freien Demokraten (FDP) und den Christlich Demokratischen Parteien (CDU/CSU) und wurde zu einem vermeintlich starren Teil des deutschen Asylrechts, das, wie das Migration Policy Institute (MPI) in einem Artikel aus dem Jahr 2007 erläuterte, das Recht auf Asyl in Verbindung mit humanitären Belangen verankerte, während seine neue Klassifizierung von Ländern in ‘sichere Drittstaaten’ und ‘sichere Herkunftsstaaten’ es für einige Bewerber schwieriger machte, Asyl zu erhalten.
Während als ‘sichere Drittstaaten’ solche Staaten bezeichnet werden, „die humanitären Schutz gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention gewährleisten”, ist diese Definition heute wohl etwas veraltet, insbesondere im Hinblick auf die politischen Entwicklungen in Ländern, die beide Konventionen unterzeichnet haben und gleichzeitig ein besonders feindseliges Umfeld für bestimmte Gruppen, wie z.B. Mitglieder der LGBTQI+-Gemeinschaft, darstellen (z.B. Polen und Ungarn). Das deutsche Asylgesetz (AsylG) geht auf Letzteres ein, indem es festlegt, dass sich der Begriff ‘sichere Drittstaaten’ nur auf die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), Norwegen und die Schweiz bezieht. Der letztgenannte Ansatz unterscheidet sich von dem anderer Länder wie Griechenland, das heftig kritisiert wurde, weil es die Türkei zu einem ‘sicheren Drittstaat’ erklärt hat. Wie die Stiftung Pro Asyl in einer kürzlich erschienenen Publikation hervorgehoben hat, verstößt Griechenland damit gegen §38a der Asylverfahrensrichtlinie (APD), die besagt, dass das Konzept des ‘sicheren Drittlandes’ nur dann gilt, wenn „keine Gefährdung von Leben und Freiheit aus Gründen der Rasse, der Religion, der Nationalität, der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder der politischen Überzeugung” vorliegt.
Da sich die Migrationslandschaften in Deutschland derzeit erneut verändern, ist es sicherlich wichtig, auch zu prüfen, wie sicher die Ankunftsstrukturen für Migranten in Deutschland wirklich sind. Wie die Platform for International Cooperation on Undocumented Migrants (PICUM) in einer ihrer Veröffentlichungen betont, hat sich Deutschland zwischen 2011 und 2015 auf eine Reihe unterschiedlicher Ziele in Bezug auf Migration und Arbeit konzentriert. Im Jahr 2011 konzentrierte sich die Politik auf die Integration von Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt und das Berufsbildungssystem; 2012 richtete die Bundesregierung ihr Augenmerk auf hochqualifizierte Arbeitskräfte; 2013 versuchte sie, den demografischen Herausforderungen und dem Bedarf an Fachkräften in bestimmten Bereichen zu begegnen; 2014 wurde die Integration von Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt zu einem wesentlichen Bestandteil der Arbeitsmarktpolitik gemacht, wobei Arbeitsmigranten als Katalysator für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft angesehen wurden; und 2015 betonte die deutsche Regierung die Bedeutung einer ‘Willkommenskultur’ inmitten der syrischen Flüchtlingskrise. Unter den aktuellen Umständen ermöglichte die Bundesregierung Anfang März, dass Flüchtlinge aus der Ukraine zumindest vorübergehend ohne Aufenthaltsgenehmigung im Land bleiben können.
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