Berlin, Oktober 2021 – Eines der spektakulärsten Events in der Gründerszene und in der internationalen Zusammenarbeit war wohl in diesem Monat der AsiaBerlin Summit, der vom 4.-10. Oktober in Berlin stattfand. Mitorganisiert von der Vietnamesischen Botschaft in Deutschland, SKARO, einem Kooperationsprojekt der GIZ in Vietnam (Digitalzentrum Vietnam) und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, bot die Veranstaltung einen Anlass, durch den Deutsche und Vietnamesische Start-ups sich treffen konnten. Sowohl in Person, als auch online, wurden 2,000 Teilnehmer erwartet, die sich von 175 Branchenexperten, 50+ Panels, 5 Fokus-Tracks, 9 ‘satellite events’ und Teilnehmern aus 8+ Ländern inspirieren ließen.
Stärkung Vietnamesisch-Deutscher Beziehungen
Laut Vietnam+ bezeichnete Dang Chung Thuy, Gesandter der vietnamesischen Botschaft in Berlin, den AsiaBerlin Summit 2021 als eine hervorragende Gelegenheit, Unternehmen, Start-ups und Investoren aus beiden Ländern und darüber hinaus zusammenzubringen. Dang Chung Thuy, der kürzlich das Vietnam-Deutschland-Golfturnier gewonnen hat, welches eine Veranstaltung zur Feier der Freundschaft zwischen Vietnam und Deutschland darstellte, setzt sich seit einiger Zeit für die Stärkung der bilateralen Beziehungen ein. Letzteres mag den Botschaftsrat unter anderem deshalb so interessieren, weil Deutschland einer der wichtigsten Partner Vietnams in der Europäischen Union [ist]”. Wie Talk Vietnam erklärt, „verdoppelte sich der Handel in den letzten zehn Jahren und erreichte im letzten Jahr 13,2 Milliarden Euro, was Vietnam zum größten Handelspartner des europäischen Landes in der ASEAN macht”. Letztere Aussage wurde vom Auswärtigen Amt bestätigt, welches betonte, dass nicht nur 370 deutsche Unternehmen im Vietnam ansässig sind, sondern auch Investitionen von $2,3 Milliarden in das Land getätigt wurden und bisher rund 50.000 Arbeitsplätze vor Ort geschaffen wurden.
Vor allem, weil die Deutsch-Vietnamesische Entwicklungszusammenarbeit darauf abzielt, die Agenda 2030 und die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu adressieren, wird erwartet, dass eine Zusammenarbeit im Hinblick auf Vietnams ‘Green Growth Strategy’ aus dem Jahr 2012 und entsprechende Ziele (z.B. nachhaltiges Wachstum, Umweltschutz, Klimawandel, Energie, Gesundheit etc.) in den kommenden Jahren stattfinden wird. Aufgrund der Tatsache, dass bisher über 100,000+ vietnamesische Bürger in Deutschland gearbeitet oder studiert haben, könnten Studierende und Absolventen mit unternehmerischem Antrieb von den bilateralen Beziehungen zusätzlich profitieren.
Highlights vom AsiaBerlin Summit
Für alle, die nicht am Gipfel teilnehmen konnten, aber trotzdem neugierig sind, was besprochen wurde, lesen Sie unten weiter! Und für alle, die es kaum erwarten können, eine vollständige Zusammenfassung der Höhepunkte des Gipfels zu erhalten, folgen Sie der LinkedIn-Seite von AsiaBerlin!
- 4. Oktober 2021: Tag 1
Am ersten Tag des Summits trafen Unternehmen auf Start-ups; Start-ups wurden als Treiber von Innovation und der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft positioniert; Nepal, China und Kambodscha lieferten Inspiration zur Förderung des regionalen Tourismus; weibliche Investoren sprachen vom Brückenbauen; Keynote-Speakers und Panels diskutierten, wie man LGBTQI+-Talente fördert und vieles mehr! Wie AsiaBerlin vor dem ersten Tag des Gipfels versprochen hatte, war Interkulturalität ein Eckpfeiler der meisten Reden. Entweder repräsentierten Referenten ihre eigene Kultur, Identität und Werte, oder sie sprachen über die Arbeit und Inklusion bestimmter Gruppen (z.B. Frauen, LGBTQI+) in der Gründerszene, beispielsweise durch Employee Resource Groups (ERGs).
Einige der wichtigsten Erkenntnisse vom ersten Tag des AsiaBerlin Summits 2021 waren wie folgt: Thomas Saueressig, Mitglied des Vorstands der SAP SE, sprach die Notwendigkeit und Chance an, jetzt an Innovationen für eine nachhaltige Zukunft zu arbeiten. Wie Rainer Seider, stellvertretender Referatsleiter für Energie, Digitalisierung und Innovation der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe bei der Berliner Regierung, noch einmal betonte, insbesondere nach dem Brexit spielen Berliner Start-ups in Asien eine wichtige Rolle, weil Unternehmer von der rasanten Innovationsdynamik des Kontinents und den Chancen seiner „wirtschaftlichen, sozialen, demografischen, ökologischen und kulturellen Herausforderungen” profitieren können.
Nach Seider und Saueressig sprachen einige Referenten über die Notwendigkeit einer Transformation der Gründerszene und der Beschäftigungspraxis. Während Nina Pütz betonte, dass Einstellungspraktiken von Plattformen profitieren könnten, auf denen sich Start-ups, Mittelständler und Regierungen treffen, betonte Dr. Gesa Miczaika, dass auch auf gesellschaftlicher Ebene ein Bedarf an Vorbildern besteht, also nach Gründern, die andere inspirieren Ihnen nachzufolgen. Athena Lam brachte eine solide Begeisterung in die Diskussion und präsentierte einen 3-Punkte-Plan, der dazu diente zu illustrieren, wie Unternehmen ihre Diversitäts- und Inklusionspraktiken verbessern können. Der letztgenannte Plan zeigte auch die Notwendigkeit auf, dass Unternehmen:
- “die Arbeit von Menschen außerhalb ihres Kreises verstärken, die in dieser Hinsicht unglaubliche Arbeit leisten;
- Ressourcen und Netzwerke auf diejenigen auszudehnen, die sie brauchen;
- Menschen mit anderen Perspektiven als ihren eigenen einbeziehen.”
- 5. Oktober 2021: Tag 2
Am zweiten Tag des AsiaBerlin Summits 2021 vertieften einige der Panels ihre Diskussionen, während andere Themen wie Banking; „Übergangsszenarien zu einer ‘planet positive economy’ in Asien und der westlichen Welt”; ein Zukunftsausblick für die Beziehungen zwischen China und Europa 2050; die Rolle von Banken vs. Fintech bei der Kreditvergabe nach der COVID-19-Pandemie; die Entwicklung des deutschen und chinesischen Gesundheitssystems; GreenTech; die Stärkung von Minderheitsgruppen und die Förderung grenzüberschreitender unternehmerischer Plattformen usw. besprochen worden. Außerdem versprach der zweite Tag des Summits, die Teilnehmer mit Informationen zur Existenzgründung in Berlin und einer Diskussion über Investitionen zu überraschen.
In der Session zu Fintech und Banken betonten verschiedene Referenten, darunter Aia Widyanto, Director und Chief Risk and Sustainability Officer (CRSO) von Amartha, und Tobias Ahrens, Leiter des Gründerzentrums der Berliner Volksbank eG, die entscheidende Rolle, die Regulatoren im Finanzsektor spielen. Darüber hinaus argumentierten die Podiumsteilnehmer, dass Partnerschaften zwischen FinTech-Unternehmen und Banken sowohl positive Bedingungen als auch Herausforderungen schaffen können. Wie andere Referenten hob Katharina Lüth, Vizepräsidentin von Raisin Europe, hervor, dass Geschäftsmodelle immer auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte zugeschnitten sein müssen. Letzteres beweist wohl, dass Schwankungen in der Finanzwelt, auch wenn sie durch globale Interdependenzen verursacht werden, stark von lokalen Gegebenheiten beeinflusst werden.
Eine solche Bedingung ist das Tempo der deutschen FinTech-Branche. Wie Gati Kalim, Venture Portfolio Manager bei DB1 Ventures, erklärte, hängen die langsamen Entwicklungen im deutschen FinTech-Sektor einerseits mit Regulierungsmechanismen und andererseits mit dem Konsumverhalten in Deutschland zusammen. Selbst, wenn die nächste Bemerkung aus einer anderen Disziplin stammt, unterstreicht sie die Essenz dieses Gedankens. Unter anderem betonte Sidharta Mohanty, Mitbegründerin von Twik.World, dass das Verbraucherverhalten eine wichtige Rolle dabei spielt die Modebranche nachhaltiger zu machen. Einkaufen in Second Hand Läden statt nach Trends wird sowohl dem Planeten als auch unserer Zukunft nutzen.
- 6. Oktober 2021: ‘Investors Day’
Am dritten Tag des Gipfels, der als ‘Investors Day’ zelebriert wurde, wurden Deutsch-Indische Beziehungen und Indiens Potenzial in der Start-up-Szene eingezoomt. Im Allgemeinen war dieser Tag eine Gelegenheit, generell über die Vorteile multinationaler Kooperationen und Start-ups zu sprechen. In der Session über Deutsch-Indische Investitionskooperation unterhielten sich Redner wie Varun Sridhar, der CEO von Paytm Money, über DeepTech und KI und bewiesen, dass Indien in diesen Bereichen über viel Expertise verfügt, insbesondere in Bezug auf die Sprachverarbeitung.
In der Session ‘Crossbreeding Unicorns’ thematisierten die Podiumsteilnehmer die Hürden, denen Minderheitsgruppen und Gründerinnen bei der Ansprache von Investoren und dem Abschluss von Investmentgeschäften gegenüberstehen. Wie Cindy Gallop von MakeLoveNotPorn betonte, sollten Frauen beim Verkauf ihrer innovativen Lösungen an Investoren ein ‘Vertrauensvotum’ für sich selbst abgeben, insbesondere weil Innovation und Diversität miteinander verbunden sind. Ein Rat von Prof. Dr. Karl Pilny, dem CEO von Asia 21, war schließlich, sich vor einer Investition mit asiatischen Kulturen, Marktpotenzialen und Produkten vertraut zu machen. Gerade für Gründer aus Europa, wie Bo Ji– der Gründer von China Start betonte, könnte China ein interessanter Markt sein.
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